Bei der WWDC 2018 hat Apple iOS 12 vorgestellt. Das neue iPhone-Betriebssystem soll noch schneller und leistungsfähiger werden. Die Besonderheit: iOS 12 wird für alle Geräte verfügbar sein, die auch mit iOS 11 laufen.
Mit dem neuen mobilen Betriebssystem führt Apple neue Features ein. So wird iOS 12 eine eigene Measure-App haben. Damit lassen sich Messungen per iPhone und iPad vornehmen. Von Entwicklern gibt es bereits ähnliche Lösungen.
Um das AR-Erlebnis zu verbessern hat Apple ARKit 2 vorgestellt. Neben Leistungssteigerungen wird es damit möglich sein, AR-Erlebnisse zu teilen. So kann dieselbe künstliche Umgebung mit zwei Geräten erlebt werden.
Apple schraubt auch an der Fotos-App. So wird die Suche mit iOS 12 verbessert. Fotos lassen sich dann noch leichter mit Schlagwörtern finden. Unterstützt wird diese Funktion durch angezeigte Suchvorschläge. iOS 12 nimmt die Einteilung dabei selbst vor. Momente, Orte oder Events werden automatisch zugewiesen.
Fotos lassen sich so auch leichter mit Freunden teilen. Hier wird die Fotos-App Vorschläge zeigen. Wird ein Bild mit einem anderen Apple-Gerät geteilt, wird auch der Empfänger entsprechende Vorschläge bekommen. Das klingt praktisch, aber auch beängstigend. Apple verspricht eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und hohen Datenschutz. Dafür soll das Machine Learning auf das jeweilige Gerät beschränkt bleiben.
Apple hat auch Siri auf der WWDC-Keynote nicht vergessen. Häufig unbeachtet sind die Funktionen des Apple-Assistenten, die nichts mit der Sprachfunktion zu tun haben. So gibt Siri auf dem iPhone automatisch Vorschläge passend zur Tagesroutine. Mit Shortcuts baut der Konzern diese Funktion weiter aus.
Bestimmte Suchanfragen lassen sich so bereits im Voraus festlegen. Dadurch kann Siri schneller ein Ergebnis zeigen. Regelmäßig wiederkehrende Ereignisse werden auf dem Sperrbildschirm angezeigt, so kann schneller interagiert werden. Auch Vorschläge für iMessage oder Einstellungen werden angezeigt, passend zur aktuellen Situation. In einem Stau kann somit beispielsweise schnell ein Termin verschoben werden.
Für eigene Shortcuts wird iOS 12 die Shortcuts-App bieten. Neue Shortcuts lassen sich leicht per Drag & Drop erstellen.
Mit iOS 12 wird Apple einige altbekannte Apps überarbeiten. Ein Facelift bekommen die News- und Aktien-App. Die Nachrichten-App ist bislang nicht im deutschsprachigen Raum verfügbar. Daher wird der Nutzer hierzulande nichts von den Neuheiten erleben und das Facelift für die Aktien-App damit beinahe hinfällig. In diese werden zukünftig auch Nachrichten integriert.
Ein kleiner Trost: Die Aktien-App wird mit iOS 12 auf das iPad kommen. Auf dem Apple-Tablet wird mit iOS 12 auch Voice Memo für Sprachaufzeichnungen arbeiten. Die Bücher-App hat Apple ebenfalls überarbeitet, zukünftig liefert sie unter dem Namen Apple Books leichteren Zugang zu den hinterlegten Inhalten.
Apple hielt auf der Keynote außerdem eine Neuerung für die CAR HiFi-Umgebung Car Play bereit. Zukünftig wird das Auto-System auch Navi-Apps von Drittanbietern unterstützen. Macht Apple hier ein Eingeständnis hinsichtlich der oft kritisierten Karten-App?
Mit weiteren Neuerungen nimmt Apple die Kritik an der zunehmenden Smartphone-Nutzung auf. Mehr und mehr nehmen die Geräte die Aufmerksamkeit der Nutzer in Anspruch. Bereits im Vorfeld hatte Apple angekündigt, hier gegensteuern zu wollen. Mit iOS 12 zeigt Apple, wie sich das Unternehmen eine Verbesserung vorstellt.
In der Nacht lassen sich Benachrichtigungen nun so ausschalten, dass das Display auch bei eingehenden Nachrichten schwarz bleibt. Über die Einstellungen lassen sich zudem leicht Zeiträume einstellen, in denen das Gerät stumm bleibt. Zudem können einzelne Apps mit iOS 12 auch aus dem Sperrbildschirm stummgeschaltet werden. Das iPhone wird dazu selbst Vorschläge abgeben, welche Apps infrage kommen. Damit diese Steuerung noch einfacher möglich ist, werden sich Apps mit iOS 12 gruppieren lassen.
Mehr Kontrolle über die Nutzungszeit möchte Apple mit einem wöchentlichen Aktivitätsbericht bieten. So kann der Nutzer ganz genau sehen, wann und wie oft er bestimmte Apps und Funktionen des iPhones nutzt. Auch Begrenzungen lassen sich einstellen. Ist die vorgegebene Nutzungszeit vorbei, benachrichtigt das Gerät den Nutzer. Für Eltern ist dieses Feature zusätzlich nützlich. Bestimmte Funktionen können sie so für den Gebrauch durch die Kinder sperren oder begrenzen.
Auch die grundlegenden Kommunikations-Funktionen hat Apple nicht vergessen. Neues gibt es ebenso bei iMessage und FaceTime.
Die mit iOS 11 eingeführten animierten Emojis bekommen weitere Animoji-Varianten. Zusätzlich kommen Memojis. Sind Animojis noch vorgegebene Grafiken, so lassen sich die Köpfe der Memojis individuell anpassen. Diese Spielerei dürfte für eher zurückhaltende Begeisterung sorgen.
Interessanter dürften die Neuerungen bei FaceTime sein. Das neue iPhone-Betriebssystem wird Gruppenanrufe zulassen. In der Präsentation waren insgesamt acht Personen zugeschaltet. Mit einem Doppeltipp lässt sich der Gesprächspartner hervorheben, den der Nutzer gerade vergrößert sehen möchte. Doch auch hier lässt Apple Spielereien zu. Viele bekannte Funktionen aus iMessage, wie beispielsweise Sticker, lassen sich integrieren. Natürlich haben Animojis und Memojis ebenfalls ihren Platz. Auch mit iOS 12 sollte man das Leben nicht allzu ernst nehmen.
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