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Erdbeben in Taiwan stört Apple-Chipproduktion: Was nun?

Ein starkes Erdbeben der Stärke 7,4 erschütterte Taiwan in den frühen Morgenstunden des 3. April 2024 und hinterließ eine Spur der Verwüstung, darunter auch bei einigen Schlüsselproduktionsstätten von TSMC, dem Hauptlieferanten von Apple-Chips. Dieses Ereignis könnte die Herstellung von Apple-Geräten erheblich beeinflussen, wie Bloomberg berichtet.

Auswirkungen auf TSMC und Apple

In Tainan erlitt das N3-Werk von TSMC erhebliche strukturelle Schäden. Balken und Säulen brachen, was zu einem vollständigen Produktionsstopp führte. Wichtige EUV-Maschinen, die für die Herstellung von Prozessen unter 7nm unerlässlich sind, wurden außer Betrieb gesetzt. Forschungs- und Entwicklungsanlagen erlitten ebenfalls erhebliche Schäden, einschließlich Rissen in den Wänden. Ein weiteres Werk in Hsinchu meldete gebrochene Leitungen und umfassende Schäden an Wafern, was ebenfalls zu einem Produktionsstopp führte.

Einige von TSMCs High-End-Chips, wie der 3nm A17 Pro im iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max, erfordern einen kontinuierlichen Betrieb in einer stabilen Vakuumumgebung über mehrere Wochen. Folglich könnten einige High-End-Chips, die bereits in der Produktion waren, beschädigt worden sein, auch wenn sie nicht direkt betroffen waren.

Alle kundenspezifischen Siliziumprozessoren in Apples Geräten werden von TSMC geliefert. Daher haben die unmittelbaren Auswirkungen des Erdbebens auf die Einrichtungen von TSMC Bedenken hinsichtlich möglicher Verzögerungen in Apples Produktlieferkette geweckt. Der Chiphersteller hat sofortige Maßnahmen zur Schadensbewertung und zur Einleitung von Wiederherstellungsverfahren ergriffen. Einige Produktionslinien sollen heute wieder in Betrieb genommen werden, doch das volle Ausmaß der Auswirkungen auf Apples Lieferkette bleibt ungewiss.

TSMCs Vorbereitung auf Katastrophen

TSMC legt historisch großen Wert auf die Vorbereitung auf Katastrophen, insbesondere nach einem großen Erdbeben im Jahr 1999. Das Unternehmen hat strenge seismische Managementmaßnahmen implementiert, um die Risiken von Erdbeben zu mindern, einschließlich Inspektionen nach Erdbeben, der Installation von Dämpfern und Stoßdämpfern sowie der Integration von Technologien zur Verringerung von Gerätevibrationen.

Apple befindet sich in der Hochphase der Produktion für seine bevorstehenden Produktveröffentlichungen, sodass erhebliche Störungen in der Versorgung mit von TSMC hergestellten Chips möglicherweise Produktstarts verzögern oder die Verfügbarkeit einschränken könnten. Allerdings ist Apple für seine robusten Strategien im Supply-Chain-Management bekannt, was wahrscheinlich helfen wird, die unmittelbaren Auswirkungen des Erdbebens auf die Produktzeitpläne und Verfügbarkeit des Unternehmens zu mildern.

Die Ereignisse in Taiwan unterstreichen die fragile Natur globaler Produktionsketten und die Bedeutung von Vorsorgemaßnahmen und flexiblen Reaktionsstrategien. Während die Technologiebranche den Atem anhält, arbeiten TSMC und Apple bereits an Lösungen, um die Auswirkungen dieses unerwarteten Ereignisses zu minimieren.

Quelle: Macrumors

Michael Reimann

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