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China-Fakes: Gefälschte Apple Stores verkaufen iPhone 6s zu Wucherpreisen

Mehr als 30 Apple Stores zählt Reuters in der südchinesischen Stadt Shenzhen, in der sich auch die riesigen Fabriken von Foxconn befinden. Wie viele davon echt sind? Einer. Bei den übrigen handelt es sich um Fakes, die mit dem ikonischen Apple-Logo werben und deren Mitarbeiter sogar mit den typisch blauen T-Shirts bekleidet sind. Vor allem in den letzten Wochen sind weitere solcher Fake-Stores aufgepoppt – Grund ist die nahende Veröffentlichung des iPhone 6s.

Denn die iPhones sind in China überaus beliebt und gelten dort als Statusobjekte. Bereits wenige Stunden nach dem Start der Vorbestellungen waren die neuen Modelle ausverkauft. Chance, dass Kunden in China von Apple spontan am morgigen Erscheinungstag ein iPhone 6s erhalten, gibt es keine. Apple hat bereits zuvor angekündigt, dass in China nur Käufer, die vorbestellt oder reserviert haben, bedient werden.

Das ist der Nährboden, der viele Kunden zu den gefälschten Apple Stores treibt. Sie verkaufen Originalware, die teilweise bei Apple gekauft oder aus anderen Ländern eingeschmuggelt wird – aber zu deutlich höheren Preisen. „Es gibt viele verrückte Leute in China, die gewillt sind mehr zu bezahlen, nur um das iPhone vor allen anderen zu bekommen“, so ein Verkäufer eines kürzlich eröffneten Fake-Stores. Der Preisaufschlag beträgt dabei oft bis zu 100 Prozent des Originalpreises.

Das Business mit gefälschten Apple Stores ist mittlerweile so beliebt, dass es in einem riesigen Einkaufszentrum sogar ein eigenes Geschäft gibt, in dem sich die Fake-Stores mit Mitarbeiter-Shirts, Einkaufstaschen, Apple-Logos und Verkaufsregalen eindecken können. Die US-Regierung hat China bereits mehrmals darauf hingewiesen, dass mehr zum Schutz der Markenrechte unternommen werden müsse.

Manche Analysten gehen jedoch davon aus, dass gefälschte Apple Stores für Apple nicht unbedingt negativ seien und die Bekanntheit der Marke steigern könnten. Immerhin ist der Konzern selbst nur mit 22 Geschäften in China vertreten, bis Mitte 2016 sollen noch 18 dazu kommen – für ein riesiges Land wie China ein sehr lockeres Filialnetz. Kritiker befürchten hingegen, dass es der Boom an gefälschten Stores für Apple schwerer mache, seine Marke zu verwalten.

Kürzlich haben Behörden eine Razzia in einem der gefälschten Apple Stores durchgeführt. Daraufhin haben einige Fake-Stores damit begonnen, die Apple-Logos mit anderen Stickern zu überdecken. Wirklich etwas getan hat sich offenbar aber nicht. Einige Verkäufer gaben bekannt, dass sich an ihrem Geschäft durch die Aktivität der Behörden überhaupt nichts verändert habe – ein Katz-und-Maus-Spiel.

Via AppleInsider &  Reuters

Martin Wendel

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