Von Mittwoch bis Samstag findet in Las Vegas die CES 2016, eine der weltweit wichtigsten Messen für Unterhaltungselektronik, statt. Bereits jetzt haben mehrere Hersteller vorab einige Produkte angekündigt. Dabei zeichnet sich ein kleiner Trend ab – USB-C. Der neue USB-Anschluss, der seit letztem Jahr in Geräten wie dem MacBook, dem Chromebook Pixel von Google oder den neuen Lumia-Smartphones von Microsoft zum Einsatz kommt, findet sich in vielen angekündigten Monitoren, Docks und Kabeln wieder.
Spannend wird, wann Apple weitere Geräte mit USB-C vorstellt. Bisher wurde nur das neue MacBook mit dem neuen USB-Standard ausgestattet, auch der Apple TV 4 verfügt über eine USB-C-Schnittstelle (jedoch nur für Wartungs- und Servicezwecke). Gut möglich, dass Apple in diesem Jahr USB-C bei iMac und MacBook Pro einführen wird. Immerhin steht mit den Skylake-Prozessoren auch Thunderbolt 3 in den Startlöchern – und Thunderbolt 3 übernimmt den Anschluss von USB-C und unterstützt die USB-Spezifikationen.
Der chinesische Hersteller Lenovo hat gleich zwei Monitore angekündigt, die per USB-C mit dem Computer verbunden werden können. Einerseits handelt es sich um den ThinkVision X24 Pro in Full-HD-Auflösung, der zusätzlich zu USB-C auch über MiniDisplayPort mit Laptop oder Computer verbunden werden kann. Der Monitor verfügt außerdem über ein paar Gimmicks, etwa einer im Standfuß integrierten kabellosen Ladestation für Smartphones – diese kostet aber 150 Dollar Aufpreis.
Beim zweiten Monitor handelt es sich um den ThinkVision X1 mit 27-Zoll-Display und UHD-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel). Der Monitor ist nur 7,5 Millimeter dünn und kann über USB-C, DisplayPort und HDMI mit dem Computer verbunden werden. Über normale USB-Anschlüsse können weitere Peripheriegeräte an den Monitor angeschlossen werden. Der ThinkVision X1 wird 799 US-Dollar kosten, der oben vorgestellte ThinkVision X24 wird ab 399 US-Dollar erhältlich sein.
Bei beiden vorgestellten USB-C-Bildschirmen müssen Geräte wie das MacBook nur mit einem einzigen Kabel angeschlossen werden, um das Videosignal zu übertragen, das MacBook zu laden und auf die USB-Anschlüsse am Monitor zugreifen zu können.
Auch Acer hat bereits seine ersten USB-C-Monitore enthüllt. Die H7-Serie wird mit Displaygrößen von 25 und 27 Zoll erhältlich sein, die Auflösung beträgt 2.560 x 1.440 Pixel. Neben USB-C verfügen die Monitore auch über normale HDMI- und DisplayPort-Eingänge. Beim Anschluss über USB-C wird das MacBook jedoch direkt auch aufgeladen, zusätzlich sind an der Rückseite des Monitors noch zwei normale USB-Anschlüsse angebracht, mit denen weitere Peripheriegeräte angesprochen werden können.
Beim Design geht Acer etwas andere Wege als Lenovo, farblich dürfte der H7 gut zu einem goldenen MacBook passen. Der Bildschirm wird aber auch in einer schwarzen Ausführung erhältlich sein. Die neuen Acer-Monitore erscheinen bereits im nächsten Monat in Europa, die Preise starten ab 499 Euro.
LG hat bereits Mitte Dezember erste USB-C-Monitore angeteasert, die auf der CES näher vorgestellt werden. Beim 27UD88 handelt es sich um einen 27-Zoll-Bildschirm mit 4K-Auflösung, auch eine 32-Zoll-Variante wird es geben. Auch hier können USB-C-Geräte wie das MacBook mit einem Kabel angeschlossen werden, um Videosignale zu übertragen und die Stromversorgung zu gewährleisten. Nähere Details zu den LG-Monitoren gibt es derzeit aber noch nicht, diese werden wohl in den nächsten Tagen folgen.
Samsung hat vorab die „Portable SSD T3“ vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine externe SSD, die per USB-C mit Geräten wie Computern, Smartphones oder Tablets verbunden werden kann. Die SSD soll sequentielle Schreib- und Leseraten von bis zu 450 Megabyte pro Sekunde bieten und mit Kapazitäten von 250 Gigabyte bis zwei Terabyte ab Februar erhältlich sein. In einem Ankündigungsvideo betont Samsung die kompakte und robuste Bauweise sowie das leichte Gewicht der externen SSD. Preise wurden noch nicht veröffentlicht.
Zubehörhersteller Griffin wird auf der CES zahlreiche USB-C-Hardware ausstellen. Eine der interessantesten Produkte dürfte wohl das „BreakSafe Magnetic USB-C Power Cable“ sein. Dieses rüstet die von vielen vermisste MagSafe-Ladefunktion beim neuen MacBook nach. An den USB-C-Anschluss wird dazu ein USB-C-Stecker angeschlossen, das eigentliche Kabel wird magnetisch verbunden. Das BreakSafe-Kabel wird ab April zum Preis von 40 US-Dollar erhältlich sein.
Neben dem BreakSafe bietet Griffin bald noch zahlreiche weitere neue USB-C-Kabel und -Adapter an, darunter auch für den Zigarettenanzünder im Auto. Im Sommer erscheint außerdem das „iMic USB-C“ zum Preis von 45 US-Dollar, mit dem Töne von analogen Audioquellen wie Kassetten- oder Plattenspielern aufgenommen und in MP3 umgewandelt werden können. Der PowerMate USB-C (50 US-Dollar) ist ein großer Button (zweites Bild weiter unten), den man offenbar mit verschiedenen Funktionen programmieren kann.
Mit Belkin hat noch ein weiterer, großer Zubehörhersteller mehrere USB-C-Geräte vorgestellt. Wichtigstes Produkt dürfte ein Mini-Hub sein, der per USB-C mit Geräten wie dem MacBook verbunden wird. Der Hub bietet zum Anschluss von Peripherie zwei weitere USB-C-Ports und auch zwei normale USB-Anschlüsse. Verbindet man einen der USB-C-Anschlüsse mit dem Ladekabel des MacBooks, wird das MacBook bei Verwendung des Hubs auch aufgeladen. Der Preis wird bei 49,99 US-Dollar liegen.
Ähnlich wie Griffin hat Belkin auch zahlreiche USB-C-Kabel vorgestellt, auch ein Ladegerät für das Auto wird es von Belkin geben. Außerdem wurde ein HDMI-Adapter für 49,99 US-Dollar vorgestellt, der eine Auflösung von bis zu 4K bei 60 Hertz unterstützt. Die USB-C-Geräte von Belkin werden im Frühjahr 2016 erscheinen, genaueres Datum gibt es noch nicht.
Artikelbild von Sdu7cb (flickr), bestimmte Rechte vorbehalten
Via AnandTech, The Verge, TechSpot, MacRumors (1|2) & DigitalTrends
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