Retro Pixel treffen die Moderne – Videospiele des letzten Jahrzehnts sind mittlerweile nicht mehr einfach nur alt – sie sind retro. Und Retro ist aktuell noch dazu in Mode. Einerseits erhalten viele Klassiker längst ausgestorbener Videospiele Remakes – auf aktuellen Konsolen oder mobile Versionen für iOS – andererseits bringen Hersteller wie Nintendo sogar neu überarbeite Varianten jahrzehntealter Konsolen, wie mit der NES Mini, auf den Markt.
Doch der sehr limitierte Pixelcharme öffnet auch interessante Chancen für Indieentwickler – so auch für die Entwickler von Xoron aus Bielefeld. Mitte September erschien „Paul Pixel“ bereits für iOS, seit 10. Januar 2017 ist das Spiel jetzt auch für macOS im AppStore, und via Steam, verfügbar.
Der Spieler schlüpft in die Rolle des namensgebenden Paul Pixel – und erlebt mit ihm die Zombieapokalypse. In den ersten Minuten werden wir in dieses Setting eingeführt, alles andere lernen wir bereits während des Spiels. Unsere Mission? Natürlich die Welt retten! Und die Frau am Ende kriegen, ganz einfach also. Ganz im Stile klassischer Point and Click Adventures hangeln wir uns von Aufgabe zu Aufgabe und von Handlungsort zu Handlungsort. Auf dem Weg sammeln wir Unmengen von Hinweisen und jede Menge Gegenstände die wir, vielleicht für spätere Aufgaben, in unserem Inventar stapeln.
Optisch surft das Spiel perfekt auf der aktuellen Retrowelle mit – wie der Titel bereits nahelegt, ist alles sehr pixelig. Die Grafiken sind handgemacht, auch die Sounds passen perfekt und entwickeln schnell den Charme alter, großer, Point and Click Adventures. Das es ideologische Vorbilder gibt, verheimlicht der Entwickler auch nicht. Ganz im Gegenteil – im Laufe des Spiels gibt es unzählige Referenzen. Generell nimmt sich der Titel selbst nicht allzu ernst, so sorgt er von Zeit zu Zeit auch für gute Lacher und damit kurzweiligen Spielspaß.
Wir testen sonst eher selten Spiele – warum findet also gerade dieses Spiel seine Erwähnung im Apfeltalk? Weil es sich durch ein Feature, unter macOS, besonders von der Konkurrenz abhebt. Altertümlich wirkende Pixelgrafik in Ehren, vor allem in einem Punkt erweist sich das Adventure als extrem modern und quasi als Vorreiter. Sofern ihr ein Gerät mit Touch Bar besitzt, bindet das Spiel diese auch entsprechend ein und zeigt euch dort beispielsweise das Inventar an. Eine interessante Umsetzung auf Apples neuem Eingabegerät. Wie wir bereits im Apfeltalk zum neuen MacBook und der Touch Bar berichteten: Diese ist immer nur so gut, wie der Support der jeweiligen App – und in diesem Fall handelt es sich um eine wirklich gelungene Technikdemo. Auch wenn der Mac nach wie vor nicht die perfekte Spieleplattform ist – ich würde mir mehr Titel mit einer derartigen Unterstützung wünschen.
„Paul Pixel“ sorgt für gute zwei bis drei Stunden Spielspaß zum fairen Preis. Fans von Point and Click Adventures à la „Baphomets Fluch“ sollten auf jeden Fall zugreifen. Neben dem Charme der Grafik und des Sounds konnte mich vor allem die ungewöhnliche Unterstützung der Touch Bar überzeugen.
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