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Ausprobiert: Apple MagSafe Batterie – Magnetisch mobil aufgeladen

MagSafe Batterie Cover

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Da ist sie also nun – die externe MagSafe Batterie von Apple. Gerüchte gab es lange, vergangene Woche hat Apple das Zubehör dann, spät aber doch, vorgestellt. Kritikpunkte gab es direkt zum Start einige – gerade deshalb haben wir uns das externe Akkupack näher angesehen.

Mit dem iPhone 12 hat Apple MagSafe vorgestellt – eine Technologie deren Zusatznutzen meiner Meinung nach bisher eher gering ausfiel. Natürlich ist es nett, wenn das Smartphone etwas über dem Tisch schwebt – aber notwendig ist es nicht. Magnetische Lösungen für unterschiedliche Anwendungsfälle gab es von Drittherstellern zudem auch schon einige. Natürlich ist schnellere Qi-Ladung wünschenswert – aber wie wir von der Konkurrenz wissen, MagSafe würde es dafür nicht benötigen.

Der Zubehörmarkt war schneller als Apple – magnetische Akkupacks gibt es schon von Mophie, Anker und Xtorm – sowie einigen eher unbekannten Herstellern zumeist aus Fernost. Mit der offiziellen Lösung schlägt Apple nun einige neuen Marken ein – vor allem eine extreme Preismarke. Ist der Kaufpreis gerechtfertigt?

Verarbeitung und Design

Die MagSafe Batterie gibt es ausschließlich in der Farbe weiß – was gleich ein großer Kritikpunkt für mich zu Beginn ist. Beginnen wir aber mit den positiven Punkten: Die Batterie ist überraschend wenig anfällig gegen Schmutz. Weiß mag nach einer schlechten Idee klingen, bereits das Magic Keyboard für das neue iPad Pro 12 zeigte mir aber: die Farbe ist, in dieser Verarbeitung, deutlich weniger anfällig gegen Fingerfett und damit unschöne glänzende Abdrücke. Der Nachteil liegt für mich woanders: Im Kontrast. Vor allem die iPhone Pro-Reihe ist eher dunkel gehalten, die weiße Batterie passt absolut nicht zu dem Design, aus meinem Geschmacksempfinden heraus zumindest.

Die Verarbeitung ist auf einem hohen Niveau. Das Gehäuse ist griffig, das Material erinnert an das Magic Keyboard für das iPad (Pro). Der Teil der zum iPhone zeigt ist in Grau gehalten, nur der Magsafe Ring selbst ist weiß. Am unteren Ende finden wir ein Lade-LED und einen Lightning Eingang. Taste zum Ein-oder Ausschalten gibt es keine. Wie wir aus dem ersten Teardown nun wissen: Zur Erkennung der Annäherung gibt es eine eigene Spule.

Leistung

Es gab viele Diskussionen nach der Ankündigung dieses Zubehörs, bleiben wir hier bei den Fakten. Die Batterie wird mit einer Kapazität von 1.460 mAh angegeben, die Konkurrenz von Anker beispielsweise mit 5.000 mAh. All diese Angaben bedeuten nur wenig – denn ohne weitere Werte ist dies völlig Aussagelos. Die Batterie wird zudem mit enormen 7.62 Volt Leistung angegeben. Damit kommen wir am Ende auf eine echte Kapazität von 11,13 Wh, die Konkurrenz von Anker kommt aber dennoch auf 18,5 Wh.

In Sachen Ladeleistung ist Folgendes anzugeben: Die Batterie lädt mit 5 Watt euer iPhone. Ist sie an das passende Netzteil angeschlossen, wird das iPhone mit 15 Watt geladen. Im Reversecharging, also wenn das iPhone am Lightning angeschlossen wird und die Batterie lädt, fällt die Geschwindigkeit meiner Erfahrung nach etwas langsamer aus. Immerhin wird dann aber das iPhone priorisiert geladen.

Was bedeutet die Kapazität nun für die Ladung des Geräts? Ja, die MagSafe Batterie ist wirklich klein. Einerseits in den Abmessungen, was gut ist, andererseits aber leider eben auch in der Kapazität. So kann das iPhone Mini nur auf etwas unter 90% geladen werden, beim iPhone 12 Pro kam ich nicht einmal auf 80%.

Handhabung

Das neue Zubehör ist natürlich perfekt Softwareseitig integriert. Der Ladestand wird direkt in iOS angegeben, die Batterie wird schnell erkannt und auch entsprechend angezeigt. Das intelligente Akkumanagement zieht sich auch über das Akkupack, so wird das iPhone beispielsweise nie über 90% durch die externe Lösung geladen. Das mag wie ein Nachteil klingen – aus Sicht der Akkugesundheit ist dies aber gut. Natürlich kann diese Einstellung vom Nutzer über das Kontrollzentrum übersteuert werden.

Klackts?!

Ein Fall der seit Beginn der Auslieferung häufig diskutiert wird – gibt es ein lautes klacken, wenn die Batterie angeschlossen wird? In meinem Fall ja! Vielmehr irritiert mich aber die Diskussion über diesen Umstand. Aus meiner Sacht ist dies nicht störend, statt dessen halte ich es für eine sinnvolle Erweiterung. Sobald die Batterie „klackt“ lädt mein iPhone, ich schätze dieses Feedback. Für mich ist es vergleichbar mit dem Trackpad – das klackt seit einigen Jahren auch, auch wenn es das eigentlich nicht mehr sollte oder müsste.

Anwendungsfälle

Die MagSafe Batterie ist ohne Frage für das Laden abseits des Ladegeräts gedacht – soweit so klar. Aufgrund der kleinen Abmessungen findet das iPhone so auch in kleinen Hosentaschen seinen Platz und wird immer noch geladen. Dennoch gibt es einige Anwendungsfälle, die ich gerne erwähnt haben möchte.

So kann die Batterie auch zum Aufladen anderer Qi Geräte genutzt werden. Im Apple Universum wären dies vor allem die AirPods, die Apple Watch ist leider raus da hier ein anderer Ladestandard verwendet wird. Ebenso handelt es sich bei der Batterie um ein vollwertiges MagSafe Ladegerät, das sonst auch mit 45 Euro (viel zu sehr) zu Buche schlägt. Gerade auf Reisen wird die Batterie so deutlich interessanter als so manche Konkurrenzlösung, zumindest auf den ersten Blick.

Was mir (nach wie vor) fehlt

Bis heute ist mir nicht ganz klar, was Apple sich bei MagSafe eigentlich gedacht hat. Rein aus meiner Sicht ist das System zu wenig „Daisy-Chain-fähig“. Maximal drei Komponenten sind hintereinander verbindbar. Wer ein Leather Wallet nutzt muss dieses abnehmen und weglegen – es kann nicht die Batterie über das Wallet gesteckt werden oder das Wallet auf die Batterie. Zudem halte ich die Ladesituation für mich für sehr unbefriedigend. MagSafe, oder generell Qi, heißt für mich das Ende von Kabeln. Seit dem iPhone X hat keines meiner iPhones mehr ein Kabel gesehen. Das gilt selbst für das Battery Case des iPhone 11, das konnte drahtlos aufgeladen werden und so auch das Gerät. Wer zum Aufladen sonst auf MagSafe schon setzt ist hier aber raus – da das Battery Case selbst nicht über Magsafe geladen werden kann. Für mich ein wirklich herber Nachteil und auch Rückschritt.

Eines muss ich leider auch noch los werden: Lightning? Wirklich? USB-C wäre so viel praktischer …! Auf Reisen wird die MagSafe Batterie nicht den Weg in den Koffer finden, vielmehr werde ich auf den Anker PowerCore setzen. Der bringt einen USB-C Stecker mit – und lädt auch sich selbst sowie das aufgelegte iPhone auf. Zwar nur mit 5 und nicht mit 15 Watt, aber über Nacht ist das völlig ausreichend.

Reverse Charging?!

Wo wir schon bei den offenen und ehrlichen Worten sind – was soll das Thema Reverse Charging eigentlich? Ich kann das Lighning Kabel in die Batterie stecken – und es lädt das iPhone mit. Ich kann das selbe umgekehrt tun – und wofür? Die Anschlüsse liegen wenige Millimeter auseinander. Mir fallen diverse Ladedocks ein wo dies ein Vorteil sein könnte, wirklich häufig erscheint mir dieser Usecase aber nicht. Was ich mich vielmehr Frage: Das iPhone ist offenbar Reverse Charging fähig – und die Funktion an sich ist gut. Wieso ist diese nur für die MagSafe Batterie verfügbar? Ich würde gerne meine AirPods im Notfall auch so aufladen können – und zwar die jetzige Generation, nicht irgend eine zukünftige die wahrscheinlich „sowas wie MagSafe“ kann. Auf meinem Samsung Galaxy Z Fold 2 ist dies jetzt bereits total problemfrei möglich!

Fazit – Apple MagSafe Batterie

Klein, teuer, beschränkte Kapazität – und dennoch die für mich angenehmste Lösung mein iPhone unterwegs schnell und unabhängig aufladen. Den Unterschied macht die kleinere Bauform, das Design sowie die perfekte Integration in das Betriebssystem. Zusätzlich kann das die MagSafe Batterie als vollwertiges Ladegerät, am richtigen Netzteil, punkten.

Es gibt einige Spielerein rund um den Kernanwendungsfall – der es in meiner Einschätzung nicht über den Status der Spielerei schafft. Auch neun Monate nach der Vorstellung von MagSafe erscheint mir das Konzept noch nicht ganz zu Ende gedacht – was nur heißt, das die Technologie mehr Potential hätte.

Sind die 109 Euro gerechtfertigt? Nein, aber wir sind nun mal Apple Kunden, viele Preise von Apple sind schon lange nicht mehr wirklich gerechtfertigt. Es gibt Zubehör anderer Hersteller, wie der Anker PowerCore, der ähnliche Funktionalitäten bietet – nur in Sachen Design und Integration nicht ganz so adrett daher kommt.

Die MagSafe Batterie wird für 109 Euro bei Apple direkt angeboten. Die öfter angesprochene Vergleichslösung von Anker, die PowerCore Magnetic, für knapp 40 Euro bei Amazon.

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Tags: Ausprobiert, magsafe, Powerbank, Apple, Test, Akku, Review, Zubehör

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