Feature

Auch Drittanbieter sollen Maßnahmen gegen Kindesmissbrauch unterstützen

Vergangene Woche hat Apple ein großes Paket mit Maßnahmen gegen Kindesmissbrauch vorgestellt. Während manche Initiativen ohne große Gegenwehr angenommen wurden, gelten andere als kontrovers. Jetzt zeigt sich: Apple möchte auch Drittanbieter-Apps in dieses Paket miteinbeziehen.

Beginnen wir mit einer Zusammenfassung – letzte Woche hat Apple ein Paket von Maßnahmen vorgestellt. Im Wesentlichen gibt es drei Säulen. Der Konzern möchte breiter auf Angebote zur Meldung von Vorfällen hinweisen. So informiert Siri künftig auch über Stellen, wo Nutzer Kindesmissbrauch melden können. Etwas kritischer wird es dann bei einer neuen Technik für iMessage. Diese soll explizite Inhalte identifizieren und vor dem Senden warnen – und im Zweifel Erziehungsberechtigte über den Vorgang informieren. Dazu kommt ein Filter für Fotos, hier sollen Bilder mit der NCMEC Datenbank abgeglichen werden. In diese  Datenbank werden Hashes von kinderpornografischen Darstellungen gespeichert. Vorerst soll diese Technik nur in den USA zum Einsatz kommen.

What happens on your iPhone …

Gerade der Filter für die Fotos App wird von vielen Kritikern als ein absoluter Dammbruch gesehen, allen voran äußert sich Edward Snowden kritisch gegen diese Initiative. iCloud Fotos werden seit Langem durchsucht – mit der Untersuchung auf dem Gerät schon vor dem Upload bricht Apple aber eine heilige Grenze, die dem Konzern bisher äußerst wichtig war. Was auf dem iPhone passiert, bleibt damit nicht mehr auf dem iPhone.

Fragwürdige Ideen – für alle!

Unter objektiven Gesichtspunkten – was angesichts von Worten wie „Kindesmissbrauch“ zugegeben immer etwas schwierig ist – sind die Ideen und Umsetzungen von Apple auch weit über Marketingversprechen hinaus bestenfalls fragwürdig. In einer neuen FAQ geht der Konzern jetzt auf viele Fragen ein. Dort wird auch klar: Apple möchte diese Technologie nicht nur auf hauseigene Apps beschränken. Vielmehr sollen Drittanbieter ebenfalls darauf zugreifen.

Kindesmissbrauch: Wo kommen die NCMEC Daten eigentlich her?

Apple arbeitet hier mit der NCMEC zusammen, eine Datenbank von kinderpornografischen Inhalten. Übermittelt werden ausschließlich Hashes, die aus gemeldeten Inhalten generiert werden. Wie die Statistik der Herausgeber nun zeigt, meldet Apple dort auch Inhalte ein, bisher aber eher wenige. Spitzenreiter ist Facebook – was aufgrund ihrer Rolle auch nicht weiter verwunderlich ist. Immerhin betreibt Facebook das größte Social Network, aber keine eigene Hardware.

Via Apple, NCMEC und Twitter

Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

Neueste Artikel

Threema Desktop: Quellcode veröffentlicht und Sicherheitsüberprüfung

Threema geht einen weiteren Schritt in Richtung Transparenz und Sicherheit. Der Quellcode der neuen Threema-Desktop-App ist ab sofort öffentlich einsehbar.…

27. Dezember 2024

Apple kündigt Neujahrsaktion in Japan mit exklusivem AirTag an

Apple startet auch 2025 seine jährliche Neujahrsaktion in Japan und lockt Kund:innen mit Geschenkkarten und einem besonderen Bonus. Im Rahmen…

27. Dezember 2024

Kuo: iPhone 18 Pro soll DSLR-Kameras dank variabler Blende näherkommen

Laut Kuo wird die Hauptkamera der Pro-Modelle des iPhone 18 mit einer variablen Blende ausgestattet sein. Diese Funktion wäre eine…

26. Dezember 2024

Apple erklärt: Warum es keine eigene Suchmaschine geben wird

Apple setzt seit vielen Jahren auf Google als Standardsuchmaschine für iPhones und iPads. Obwohl Nutzer:innen alternative Suchmaschinen einstellen können, greifen…

26. Dezember 2024

Apple plant angeblich neue Smart-Home Türklingel mit Face ID

Apple könnte bald einen weiteren Schritt in den Smart-Home-Markt wagen. Gerüchten zufolge arbeitet das Unternehmen an einer neuen Türklingel, die…

26. Dezember 2024

Mist vereinfacht das Herunterladen von MacOS-Installern und Firmware-Dateien

Mist ist ein kostenloses Tool, das Mac-Nutzer:innen, IT-Mitarbeiter:innen und Administrator:innen das Herunterladen von MacOS-Installern und IPSW-Firmware-Dateien erleichtert. Mit einer benutzerfreundlichen…

26. Dezember 2024

Diese Website benutzt Cookies um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Wenn Sie diese Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.

Mehr lesen