US Gesetzgeber, die EU und zuletzt das Bundeskartellamt ermitteln gegen Apple. Nun wird die Abwehr heftiger. Dies gipfelt aktuell zum Thema „alternativer App Store“ in der Aussage „Wer Sideloading will, soll zu Android wechseln“.
Gerade hat Apple ein pdf mit dem Titel „Building a Trusted Ecosystem for Millions of Apps“ hier veröffentlicht. Es soll den Marktwächtern in USA und der EU belegen, warum es kein Sideloading unter iOS geben darf. In einem Interview mit Fast Company sagte Erik Neuenschwander, Leiter von Apples Datenschutz, wozu die Öffnung für alternatives Laden von Apps auf iPhone und iPad, dazu führen könnte. Nutzer würden in „einer dunklen Gasse“ „betrogen oder ausgetrickst“.
„Benutzer, die direkten Zugriff auf Anwendungen ohne jede Art von Überprüfung wünschen, haben heute Sideloading auf anderen Plattformen.“ ist Neuenschwanders Aufruf zum Wechsel.
Viren und Malware
Apples strenger Prüfprozess stelle sicher, dass Apps keine Viren und Malware verbreiten. Zugleich seien iPhone und iPad sehr persönliche Geräte, die Nutzer immer bei sich hätten. Hierdurch entstehen Bewegungsdaten, die für Angreifer verlockend seien. Auch Mikrofon und Kamera seien lohnende Angriffsziele.
Nur der „walled garden“ des App Stores stelle sicher, dass all diese Daten sicher beim Nutzer oder auf Apples Servern seien. Alternative Apps könnten diese Daten in „dunkle Gassen“ ableiten.
Alles anders beim Mac
Am Mac lade der Nutzer nur wenige Anwendungen herunter. Dabei handele es sich „um ein paar Anwendungen“ für Arbeit oder Hobby, was „dann irgendwie einen stabilen Zustand erreicht“. Auf mobilen Geräten wie iPhone oder iPad, würden Nutzer Apps kontinuierlich herunterladen. Und das gebe Angreifern mehr Möglichkeiten. Die Bedrohung auf der iOS Seite sei also viel höher als die Bedrohung auf der Mac Seite. Also alles anders beim Mac.
Dies steht allerdings im Widerspruch zu Craig Federighis Aussage im EPIC Prozess. Dort sagte er die Menge an Malware auf dem Mac sei auf einem „inakzeptablen Niveau“.
Offensichtlich ringt Apple an allen Fronten und mit allen halbwegs überzeugenden Argumenten, um einen alternativen App Store zu verhindern. Allzu konsistent sind die Argumente bislang nicht.
Via Macrumors
Bildquelle Apple