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Apple vs. Epic: Ein Unentschieden im ersten Match vor Gericht

Apple und Epic Games, der Entwickler hinter des Multiplayer-Hits Fortnite sowie der populären Spiel-Engine Unreal, liefern sich wegen des App Stores einen Rechtsstreit, der uns wohl noch die nächsten Jahre begleiten wird. Bei einer ersten Anhörung vor dem Bezirksgericht für den Northern District of California hat Richterin Yvonne Gonzales Rogers nun zumindest eine Entscheidung in der einstweiligen Verfügung gefällt, die von Epic Games angestrebt wurde. Das Ergebnis kann wohl, um im Spielerjargon zu bleiben, als ein Unentschieden gewertet werden.

Einstweilige Verfügung

Epic Games wollte mit der einstweiligen Verfügung letztendlich vor allem zwei Dinge erreichen: Apple sollte demnach Fortnite – inklusive der strittigen Umgehung der In-App-Käufe über eine direkte Epic-Bezahlmethode – wieder im App Store anbieten müssen. Zudem wollte Epic Games erwirken, dass sie von Apple nicht aus dem Developer-Programm geworfen werden, was aufgrund der von Epic entwickelten Unreal-Engine auch fatale Folgen für andere Spiele im App Store hätte. Dies hatte Apple mit einer zweiwöchigen Frist, die Ende August abläuft, angedroht.

Fortnite weiterhin nicht im App Store

Dieses Match um die einstweilige Verfügung ging jetzt, um es vereinfacht auszudrücken, 1:1 aus. Apple wird demnach vorerst nicht gezwungen, Fortnite wieder in den App Store aufzunehmen. „Das derzeitige Dilemma scheint [von Epic] selbst verschuldet zu sein“, so die Richterin. Epic Games habe sich strategisch dazu entschlossen, die Verträge mit Apple zu brechen, und damit einen neuen Status Quo geschaffen. Auch die Sperre des mit Fortnite verbundenen Entwickler-Accounts verhindert die Richterin nicht. Dadurch kann die App vorerst nicht mehr aktualisiert werden, bis Apple den Account wieder freischaltet.

Andere Entwicklerkonten bleiben bestehen

Anders sieht es allerdings bei den weiteren Developer-Accounts von Epic aus. Denn das Unternehmen betreibt mehrere solcher Konten, u. a. den Account „Epic International“ zur Verwaltung der schon angesprochenen Unreal-Eninge. Apple wollte sämtliche von Epic betriebene Accounts stilllegen, dies verhindert das Gericht nun. Die Verträge mit Apple seien mit diesen Konten nicht verletzt worden. Auch konnte Apple das Gericht nicht überzeugen, dass ihnen durch die Beibehaltung dieser Developer-Konten ein Schaden entstehen würde.

„Überreaktion“ von Apple

Apple hatte argumentiert, dass Epic sein Fehlverhalten einfach mit anderen Accounts fortsetzen könnte. Epic wiederum argumentierte, dass durch die Stilllegung der Accounts die Unreal-Engine „zerstört“ werde. Entwickler hätten sich bereits an Epic gewandt mit Überlegungen, die Unreal-Engine aufgrund der Drohungen von Apple nicht zu verwenden. Während der Verhandlung äußerte die Richterin den Eindruck, dass Apple hier überreagiere, da das Unternehmen jeweils eigene Verträge mit Epic Games und Epic International habe.

Ein langer Rechtsstreit steht uns bevor

Am Ende des Hearings stellt die Richterin fest, dass es bis zu einem gewissen Grad einen Mangel an Wettbewerb im App Store und hohe Hürden für den Markteinstieg gebe. „Nichtsdestotrotz scheint es Belege zu geben, dass jeder, der diese Plattformen zum Spiele-Verkauf betreibt, 30 Prozent verlangt. Egal ob Epic das gefällt, die ganze Branche und nicht nur Apple scheint das zu verlangen. Momentan zahlt Epic an Apple aber gar nichts“, so die Richterin. Sogar Epic selbst verrechne Drittanbietern in seinem Store Gebühren.

„Dieser Kampf wird nicht über einstweilige Verfügungen gewonnen oder verloren“, so die Richterin. Sie prophezeit eine lange, rechtliche Auseinandersetzung, die für keine der beiden Unternehmen eine sichere Sache sei.

Via MacRumors

Martin Wendel

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