Nach einer Verzögerung hat Apple heute Abend nun auch das Update auf watchOS 2 veröffentlicht. Bevor es ans Aktualisieren geht, müssen Nutzer der Apple Watch zuerst aber ihr iPhone auf iOS 9 bringen. Anschließend kann über die Begleit-App am iPhone das Betriebssystem der Apple Watch aktualisiert werden. Wir geben einen Überblick über die neuen Funktionen.
Die größte Neuerung in watchOS 2 stellen wohl native Drittanbieter-Apps dar, wodurch die Apple Watch eigenständiger wird. Bei den Programmen für die Apple Watch handelt es sich künftig also nicht mehr nur um bloße Fernsteuerungen für ihre iPhone-Pendants, sondern um eigenständige Apps die auf der Apple Watch direkt ausgeführt werden. Diese beherrschen dadurch nicht nur mehr Funktionen, sondern sie öffnen auch schneller und arbeiten performanter als die bisherigen Apps.
Native Apps unter watchOS 2 können über Entwicklerschnittstellen auf mehr Funktionen des Betriebssystems und der Apple Watch zugreifen. Apple nennt als Beispiel etwa Zugriff auf Taptic Engine, digitale Krone, Beschleunigungssensor, Pulsmesser, Lautsprecher und Mikrofon. Dadurch seien etwa Apps möglich, die den Schlag eines Golfers messen können oder über die digitale Krone die Beleuchtung im Haus steuern können.
Auch an den Möglichkeiten zur Individualisierung von watchOS 2 hat Apple geschraubt. Die neuen Zifferblätter umfassen unter anderem Time-Lapse-Videos von Metropolen in den USA, Europa und Asien, sowie die Möglichkeit, eigene Fotos oder Fotoalben als Hintergrundbild für die Uhranzeige zu verwenden. Außerdem bietet Apple mehr Möglichkeiten, die Komplikationen am Zifferblatt anzupassen – darunter Daten von nativen Watch-Apps.
Mit Time Travel führt Apple eine neue Funktion ein, um rasch einen Überblick über vergangene oder zukünftige Ereignisse zu erhalten. Time Travel wird über die digitale Krone gesteuert und man kann so die Zeit vor- oder zurückspulen. Je nach Zeitpunkt wird die Anzeige auf der Apple Watch angepasst. So kann der Nutzer etwa erfahren, wie das Wetter während des Termins heute Abend wird, oder welche Nachrichten er verpasst hat.
Großer Beliebtheit könnte sich der neue Weckermodus erfreuen. Wird die Apple Watch beim Aufladen seitlich gelagert, wechselt sie automatisch in den neuen Weckermodus. Das Display leuchtet dann auf, sobald man es berührt, und über die digitale Krone kann der Schlummermodus aktiviert werden. Es gibt auch schon erste Zubehörartikel, die den Weckermodus (NightStand auf Englisch) unterstützen.
Unter iOS hat sich die Aktivierungssperre als effektive Waffe gegen Smartphone-Diebstahl entwickelt. Mit watchOS 2 erhält auch die Apple Watch eine solche Sperre. Aktiviert man die Aktivierungssperre, kann die Apple Watch nur noch mit der iCloud-ID samt Passwort ihres Nutzers aktiviert werden. Beim Verkauf sollte man aber nicht vergessen, diese Sperre wieder herauszunehmen.
Auch an den bestehenden Funktionen von watchOS hat Apple geschraubt. So können nun mehrere Freunde-Screens eingerichtet werden, jeder bietet Platz für bis zu zwölf Personen. In den Zeichnungen, die anderen Apple-Watch-Nutzern geschickt werden können, können unter watchOS 2 mehrere Farben verwendet werden. Außerdem inkludiert Apple in der Karten-App ähnlich wie unter iOS 9 die Daten über den öffentlichen Nahverkehr, der in Deutschland jedoch nur für Berlin zur Verfügung steht. Siri bietet ebenfalls mehr Features.
Via Apple
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