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Apple TV+: Oprah streicht #MeToo-Doku kurz nach Ankündigung

Apple hat das Filmprojekt erst Anfang Dezember angekündigt. Eine Dokumentation der Oscar-nominierten Filmemacher Kirby Dick und Amy Ziering sollte 2020 auf Apple TV+ erscheinen. Der Film handelt von Drew Dixon, einer früheren Managerin im Musikbusiness, die erwägt, mit ihren eigenen Erfahrungen der sexuelles Vergewaltigung und Misshandlung an die Öffentlichkeit zu gehen. Dixon zählt zu jenen Frauen, die den Musikunternehmer Russel Simmons der Vergewaltigung beschuldigen, Simmons bestreitet die Vorwürfe. Oprah Winfrey wurde als ausführende Produzentin mit an Bord geholt. Nun, wenige Wochen später, ist das Projekt offenbar schon wieder Geschichte – zumindest bei Apple.

Ende der Zusammenarbeit wegen kreativer Differenzen

Denn in einer Stellungnahme kündigt Oprah an, dass sie von ihrer Position als ausführende Produzentin zurücktritt und dass der Film nicht auf Apple TV+ erscheinen wird. Hintergrund scheinen kreative Differenzen zu sein. Laut Oprah möchten die Filmemacher die Dokumentation für das Sundance Film Festival, das am 24. Januar startet, fertigstellen. Das Festival listet den Film bereits auf seiner Webseite

. Oprah ist allerdings der Meinung, dass die Doku noch nicht bereit für ihre Premiere ist und weiter an dem Film gearbeitet werden muss. Von Apple selbst gibt es noch keine Stellungnahme in dieser Sache.

Statement von Oprah Winfrey

„Ich habe mich entschlossen, nicht mehr als ausführende Produzentin für die noch unbetitelte Dokumentation von Kirby Dick und Amy Ziering zur Verfügung zu stehen. Sie wird nicht auf Apple TV+ erscheinen. Als allererstes möchte ich klarstellen, dass ich den Frauen eindeutig glaube und sie unterstütze. Ihre Geschichten verdienen es, erzählt und gehört zu werden. Meiner Meinung nach erfordert der Film aber noch mehr Arbeit, um die ganze Tragweite dessen, was die Opfer durchstehen mussten, zu beleuchten. Es hat sich herausgestellt, dass die Filmemacher und ich in dieser kreativen Vision nicht einer Meinung sind.

Kirby Dick und Amy Ziering sind talentierte Filmemacher und ich habe größten Respekt vor ihrer Arbeit. Aber aufgrund ihres Wunsches, den Film am Sundance Film Festival zu veröffentlichen, bevor er meiner Meinung nach fertiggestellt ist, ist es am besten ich trete zurück. Ich werde weiter mit ‚Time’s Up‘ zusammenarbeiten, um Opfer und jene, die von sexuellen Missbrauch und Belästigung betroffen sind, zu unterstützen.“

Statement der Filmemacher

„Wir sind zwar enttäuscht, dass Oprah Winfrey als ausführende Produzentin zurückgetreten ist, aber auch froh, dass Winfrey eindeutig gesagt hat, dass sie den Überlebenden im Film glaubt und sie unterstützt. Die #MeToo-Erfahrungen von schwarzen Frauen verdienen es, gehört zu werden – besonders gegenüber einflussreichen Männern. Wir werden daher unsere Pläne, den Film am Sundance Film Festival zu zeigen, weiter verfolgen. An dem Film wird seit zwei Jahren gearbeitet und es ist unser achter Film, der am Sundance seine Premiere feiert. Der Film ist ein Signal der Hoffnung an all jene, die lange Zeit unterdrückt wurden, und eine Inspiration für jeden, der seine Stärke wiedererlangen will.“

Auch die Zukunft von „The Banker“ ist ungewiss

Es handelt sich bei dieser Dokumentation nun bereits um das zweite Projekt für Apple TV+, das nach seiner Ankündigung nicht veröffentlicht wird. Denn der Film „The Banker“ mit Samuel L. Jackson wurde nach Bekanntwerden von Missbrauchsvorwürfen gegen einen der Produzenten vorerst auf Eis gelegt. Ob der Film jemals auf Apple TV+ erscheinen wird, ist nicht bekannt. Ursprünglich hätte der Film bereits im Dezember in den US-Kinos anlaufen und dann im Januar auf Apple TV+ verfügbar sein sollen.

Via The Verge

Martin Wendel

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