2015 vermeldete Asymco-Analayst Horace Dediu noch, dass die Umsätze der App Stores von Apple und Google gemeinsam die Umsätze an den US-amerikanischen Kinokassen überholt haben. Nur rund drei Jahre später soll selbiges bald an den weltweiten Kinokassen gelten – alleine mit den Umsätzen aus dem iOS-App-Store. Zwar werden hier Äpfel mit Birnen vergleichen, trotzdem wird das enorme Geschäft hinter mobilen Programmen verdeutlicht.
Kürzlich hat Apple verraten, dass iOS-Entwicklern im Jahr 2017 26,5 Milliarden US-Dollar ausbezahlt wurde. Ein Jahr zuvor lag der Wert noch bei 20 Milliarden US-Dollar, die Wachstumsrate liegt also bei knapp 33 Prozent. Insgesamt hat Apple in den rund 10 Jahren seit Einführung des App Stores – er startete im Juli 2008 mit gerade einmal 500 Apps – 86,5 Milliarden US-Dollar an Entwickler ausbezahlt. Die erste Milliarde erreichte man im Juni 2010.
Basierend auf diesen Zahlen rechnet Dediu für das Jahr 2017 mit einem Gesamtumsatz im App Store – inklusive der Provision von Apple – von rund 38 Milliarden US-Dollar. Wie der Grafik zu entnehmen ist, liegen die Umsätze an den weltweiten Kinokassen im Jahr 2016 nur knapp darüber. Sollte es nicht zu einer unerwarteten Trendumkehr kommen, wovon nicht auszugehen ist, werden die App-Store-Umsätze in den kommenden Monaten also das weltweite Einspielergebnis von Filmen überholen.
Dediu hat aber noch ein paar weitere Vergleiche parat, um die Größe des App Stores anschaulicher zu machen. Wie erwähnt hat Apple im Jahr 2017 26,5 Milliarden US-Dollar an Entwickler ausbezahlt. Der Umsatz ist damit höher als jener der McDonald’s Corporation im Jahr 2016. iOS-Nutzer geben im Durchschnitt 100 Millionen US-Dollar pro Tag für Apps aus. Googles Werbenetzwerk AdWords hatte 2012 einen Jahresumsatz in dieser Größenordnung.
Die Berechnungen gehen aber noch weiter. Die rund 38 Milliarden US-Dollar, die im Jahr 2017 mit iOS-Apps umgesetzt wurden, betreffen ja nur Downloads und In-App-Zahlungen. Dediu nennt aber auch Zahlen für die Umsätze des iOS-Ökosystems. Darin berücksichtigt er neben dem App Store auch Werbung und über iOS-Apps getätigte Umsätze – Amazon, Alibaba, Uber, AirBnB, etc. Er kommt so auf einen Umsatz des iOS-Ökosystems von 180 Milliarden im Jahr 2017.
Unter Berücksichtigung der Hardwareverkäufe von Apple – iPhone, iPad & Co. – errechnet Dediu einen Gesamtumsatz des iOS-Ökosystems von 380 Milliarden US-Dollar. Entwickelt sich die iOS-Sparte wie erwartet, soll 2019 die Schwelle von einer halben Billion Dollar überschritten werden. „Dies zu bewerten, vor allem als Teil von Apples innerem Wert, ist eine Herausforderung, aber vermutlich lohnend. Es sind Implikationen über die Robustheit und die Zukunftsfähigkeit des darunter liegenden Geschäfts“, so Dediu.
Artikelbild von Dirk Vorderstraße (flickr), bestimmte Rechte vorbehalten
Via Asymco
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