Die Top-Charts im App Store sind seit jeher ein Mysterium – wie genau Apple die Chart-Platzierungen berechnet ist unbekannt. Ein Artikel von TechCrunch wirft nun jedoch die Frage auf, ob Apple die Top-Platzierungen womöglich manipuliert. Nicht das erste Mal haben die Kollegen beobachtet, dass Programme von Apple von einem Tag auf den anderen weit oben in den Charts auftauchen und genauso schnell wieder verschwinden – ein durchaus merkwürdiges Verhalten.
Als Beispiel nennt TechCrunch den US-amerikanischen App Store am Dienstag. Dort landeten gleich fünf Apple-Programme in den Top-10 der kostenlosen Apps – Plätze 4 bis 8 waren belegt von iMovie, Pages, Numbers, Keynote und iTunes U. Die beliebten Apps Facebook und Instagram rangierten erst dahinter. Nur einen Tag später waren bis auf iTunes U sämtliche Apple-Apps wieder aus den Charts verschwunden – nicht nur aus den Top-10, sondern sogar aus den Top-100.
Links der US-amerikanische App Store am Dienstag, rechts einen Tag danach.
Dieses Verhalten wurde auch von mehreren Analysefirmen beobachtet. Das ist an sich bereits merkwürdig, generell ist aber schon die Platzierung von Apps wie iMovie oder der iWork-Programme in den Charts für kostenlose Apps fragwürdig. Zwar werden die Apps seit etwa zwei Jahren bei neugekauften Geräten kostenlos ausgeliefert, letztendlich werden sie aber immer noch als kostenpflichtige Programme geführt und haben auch ein offizielles Preisschild.
Nicht klar ist, ob es sich bei diesen Phänomenen womöglich einfach um einen Fehler des Algorithmus zur Berechnung der App-Store-Charts handelt. Und selbst wenn Apple manipulierend eingreift ist nicht bekannt, ob sie ihre eigenen Apps bevorzugt reihen oder die eigenen Programme vielleicht gar ausblenden und den Drittanbieter-Apps den Vorrang in den Charts lassen. Immerhin bewirbt Apple die eigenen Programme sowieso nach der Ersteinrichtung der Geräte.
TechCrunch ist sich jedoch sicher: Irgendwas passt an den Charts nicht ganz, wenn Apps von einem Tag auf den anderen spurlos aus den Charts verschwinden. Die fehlende Transparenz trägt ihr übriges dazu bei.
Artikelbild von Dirk Vorderstraße (flickr), bestimmte Rechte vorbehalten
Via TechCrunch
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