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AirTags: Apple geht gegen Stalking weiter vor

Seit etwa 10 Monaten sind die AirTags im Handel, Apple sieht sich seitdem mit einigen Vorwürfen konfrontiert. Jetzt hat der Konzern Verbesserungen angekündigt.

Was für die Einen ein praktischer Helfer ist kann für die Anderen zum Albtraum werden. Mit den AirTags können Nutzer verlorene Gegenstände finden, die kleinen Helfer können aber auch zum Stalking missbraucht werden. Von lustigen Streichen mit Paketen über die Lokalisierung von Luxusautos bis hin zum wütenden Ehepartner haben wir viele Geschichten gehört.

Apple hat heute ein Statement zum Thema unerwartetes Tracking veröffentlicht. Damit gibt Apple auch bekannt, im Zweifelsfall Strafverfolgungsbehörden Zugriff auf Daten zu geben.

Jeder AirTag hat eine eindeutige Seriennummer und gekoppelte AirTag sind mit einer Apple-ID verbunden. Apple kann die gekoppelten Accountdaten als Reaktion auf eine Vorladung oder eine rechtsgültige Anfrage von Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung stellen. Wir haben erfolgreich in Fällen zusammengearbeitet, in denen die von uns zur Verfügung gestellten Informationen dazu verwendet worden sind, ein AirTag zum Täter zurück zu verfolgen, der dann festgenommen und angeklagt worden ist.

AirTalks, Stalking und Ermittlungsbehörden

Apple gibt heute auch einige Änderungen an den AirTags und dem „Wo ist?“ Netzwerk bekannt:

  • Neue Datenschutzhinweise beim Einrichten von AirTag: Mit einem bevorstehenden Softwareupdate wird jede:r Nutzer:in beim erstmaligen Einrichten eines AirTag einen speziellen Hinweis erhalten. Dieser weist explizit darauf hin, dass AirTag dazu gedacht ist, eigene Besitztümer zu lokalisieren; dass die Verwendung von AirTag zum Tracken von Personen ohne Zustimmung in vielen Regionen der Welt eine Straftat ist; dass AirTag so entwickelt worden ist, dass es von möglichen Opfern entdeckt werden kann; und dass die Strafverfolgungsbehörden Informationen zur Identifizierung des:r Besitzers:in eines AirTag anfordern können.
  • Behebung von Problemen bei Sicherheitshinweisen im Zusammenhang mit AirPods: Wir haben von Nutzer:innen gehört, das sie einen Sicherheitshinweis „Unbekanntes Zubehör erkannt“ erhalten haben und haben bestätigt, dass dieser Hinweis nicht angezeigt wird, wenn ein AirTag in der Nähe erkannt wird — sondern ausschließlich bei AirPods (3. Generation), AirPods Pro, AirPods Max oder Zubehör eines Drittanbieters für das „Wo ist?“ Netzwerk. Mit demselben Softwareupdate werden wir den Sicherheitshinweis aktualisieren, so dass klar angezeigt wird, dass man mit AirPods unterwegs ist, anstatt die Benachrichtigung „Unbekanntes Zubehör“ zu erhalten.
  • Aktualisierte Support-Dokumentation: Apple hat heute seinen Supportartikel zu unerwünschtem Tracking auf apple.com aktualisiert, um die Sicherheitsfunktionen von AirTag, AirPods und Zubehör für das „Wo ist?“ Netzwerk noch besser zu erläutern. Die Seite enthält zusätzliche Erklärungen dazu, welches „Wo ist?“ Zubehör einen Sicherheitshinweis für unerwünschtes Tracking auslösen kann, weitere Illustrationen, um spezifische Beispiele für solche Sicherheitshinweise zu liefern sowie aktualisierte Informationen, was nach dem Erhalt einer Benachrichtigung zu tun ist, einschließlich Anweisungen zum Deaktivieren eines AirTag-, AirPods- oder „Wo ist?“ Netzwerk-Zubehörs. Personen, die das Gefühl haben, dass ihre eigene Sicherheit gefährdet ist, finden Links zu Ressourcen wie dem National Network to End Domestic Violence oder dem National Center for Victims of Crime.

Dazu kommen Aktualisierungen von bestehenden Funktionen:

  • Genaue Suche: Diese Funktion ermöglicht es Empfänger:innen einer Benachrichtigung von unerwünschtem Tracking, ein unbekanntes AirTag exakt zu lokalisieren. iPhone 11-, iPhone 12- und iPhone 13-Nutzer:innen können mit Genaue Suche die Entfernung und Richtung zu einem unbekannten AirTag feststellen, wenn es in Reichweite ist. Wenn sich ein:e iPhone-Nutzer:in bewegt, vereint Genaue Suche die Informationen von Kamera, ARKit, Beschleunigungsmesser und Gyroskop, um Anwender:innen durch eine Kombination aus Ton, haptischem und optischem Feedback zum AirTag zu leiten.
  • Sicherheitshinweis mit Ton anzeigen: Wenn ein AirTag automatisch einen Ton abspielt, um andere Personen in der Nähe auf das Vorhandensein aufmerksam zu machen oder über iPhone, iPad oder iPod touch eine Bewegung erkannt wird, zeigen wir auch einen Sicherheitshinweis auf dem Gerät an. Darauf kann der:die Anwender:in dann reagieren, wie beispielsweise durch das Abspielen eines Tons oder die Verwendung von Genaue Suche, falls diese verfügbar ist. Dies hilft in solchen Fällen, in denen sich ein AirTag an einem Ort befindet, an dem er schwer zu hören oder möglicherweise der Lautsprecher des AirTag manipuliert worden ist.
  • Verfeinerung der Logik der Sicherheitshinweise bei unerwünschtem Tracking: Unser System für Sicherheitshinweise bei unerwünschtem Tracking verwendet eine ausgeklügelte Logik, um zu bestimmen, wie wir Nutzer:innen alarmieren. Wir planen unser System für Sicherheitshinweise bei unerwünschtem Tracking zu aktualisieren, um Anwender:innen früher zu benachrichtigen, dass ein unbekanntes AirTag oder Zubehör für das „Wo ist?“ Netzwerk sich mit einem bewegt.
  • Einstellung des Tons des AirTag: Derzeit können iOS Nutzer:innen, die einen Sicherheitshinweis zu unerwünschtem Tracking erhalten, einen Ton abspielen, der dabei hilft, das unbekannte AirTag zu finden. Wir werden die Möglichkeiten dieser Töne anpassen, so dass mehr der lautesten Töne verwendet werden können, um ein unbekanntes AirTag leichter zu finden.

Via Pressemitteilung

 

Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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