Mit großem Erfolg ist am Donnerstag das neue soziale Netzwerk Threads des amerikanischen Mutter Konzerns Meta gestartet.
Innerhalb kürzester Zeit hat man über 10 Millionen Nutzer:innen akquiriert. Nicht zuletzt auch durch die Verknüpfung mit Instagram und Facebook, denn deren Accounts konnten auch einfach zu Threads weitergereicht werden.
Und hier haben wir auch schon das erste Problem: die Verknüpfung. Das Netzwerk wird aus diesen Gründen nämlich seinen Start in Europa verschieben, wenn es überhaupt jemals hier laufen wird. In Europa kritisiert man die Weitergabe von Daten innerhalb der, zum Konzern gehörenden Apps.
Erst kürzlich unterlag Meta in einem EU-Datenschutzverfahren und muss mit einer weiteren Milliarden Strafe rechnen. Ich bin der Ansicht, das ist auch gut so. Zu lange haben wir uns in Europa von amerikanischen Großkonzernen und deren Gier nach Daten abhängig gemacht. Meta ist aus meiner Sicht einer der schlimmsten Datenkraken. Hinzu kommt auch noch die Tatsache, dass Facebook als Plattform für politische Lügenkampagnen genutzt wird.
Von mir aus muss Threads also nicht in Europa erscheinen. Ein weiteres soziales Netzwerk mit fragwürdiger Auswirkung auf Gesellschaft und Politik tut nicht Not. Wie so etwas enden kann, beziehungsweise wie so etwas ausgehen kann, erleben wir derzeit live bei Twitter. Ja, die ganzen „digitalen Entrepreneurs“ – oder die, die sich dafür halten – posen bereits in den anderen Netzwerken, dass sie nun bei Threads sind. Sollen sie doch da unter sich bleiben. Die Vorstellung gefällt mir.
Allerdings, das kann man auch sagen, hat die Europäische Union praktisch nichts Gleichwertiges am Start. Und bitte kommt mir nicht mit Mastodon. Warum müssen solche Systeme immer aus den USA kommen? Offenbar scheint man, was Digitalisierung und Kompetenz in Sachen Vernetzung angeht, in Deutschland und in Europa noch in der Steinzeit zu leben. Warum gibt es denn kein Datenschutzkonformes, europäisches Twitter oder Facebook oder Instagram? Vermutlich liegt es an der digitalen Inkompetenz in Brüssel.
Es ist wie immer sehr einfach, sich über die anderen aufzuregen, als etwas Eigenes an den Start zu bringen. Das habe ich auch verstanden und die Sache ist auch sicher komplizierter, als sie sich in einem kurzen Kommentar darstellen lässt.
Aber man fragt sich natürlich auch, wer solche Systeme in Europa zur Verfügung stellen sollte. Die Telekom, die schon krachend mit ihren Messenger-Alternativen gescheitert ist? SAP, damit das Ganze den Charme einer Finanzbehörde bekommt? Drillisch, die ja nicht mal das eigene Handynetz an den Start kriegen? Lieber nicht.
Vielleicht wacht man in Brüssel auf, wenn Elon Musk Twitter endgültig kaputt gespielt hat. Vielleicht kommt dann eine Alternative aus Europa. Man wird doch wohl noch hoffen dürfen, denn die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zuletzt.
Der Kommentar gibt ausschließlich die Meinung des Autoren und nicht die der Redaktion oder Apfeltalk als Ganzes wieder.
Fotos: Unsplash, Montage: Apfeltalk
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