Apple hat am Donnerstag neue Laptop-Computer vorgestellt. Unter dem bekannten Label MacBook Pro sind drei neue Modelle erschienen. Das groß im Vorfeld angekündigte Event machte Hoffnung auf mehr, aber mehr kam nicht. Das ist sehr schade Apple.
Die Chance, neue Produkte einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und das ganze im Rahmen einer Keynote zu machen, war lange ein Alleinstellungsmerkmal von Apple. Angefangen beim charismatischen Steve Jobs und auch unter Tim Cook. Produkte wurden auf diese Weise so in Szene gesetzt, dass der sowieso geneigte Käufer fast nicht mehr anders konnte, als zuzugreifen.
Was für die iPhones vielleicht noch gelten mag, ist bei den Desktop-Computern inzwischen auch bei anderen Herstellern üblich. Nur einen Tag vor Apple hat der größte Konkurrent Microsoft ein Event in New York abgehalten und dabei ein Feuerwerk neuer Ideen und Produkte präsentiert. Allen voran den ersten All-in-One-Computer aus Redmont.
Einen Tag vor Apple. Das ist natürlich nicht viel Zeit für Cupertino, um zu reagieren. Wir sind aber ja nur Außenstehende und haben nicht die Möglichkeiten der Megakonzerne. Ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen im Vorstand von Apple mehr wussten, über das neue Gerät von Microsoft, als das gemeine Fussvolk.
Haben sie dem etwas entgegenzusetzen. Nein. Haben sie definitiv nicht. Diese Tatsache muss man sich angesichts der Produktpalette und der neuen Geräte erst mal langsam auf der Zunge zergehen lassen. Apple bietet ein breites Portfolio an Computern an. Vom MacBook Air, über das MacBook und die Pro-Reihen, den iMac und das Highend-Gerät Mac Pro. Aber gegen das Aufgebot vom Microsoft wirkt es ziemlich erbärmlich.
Alle diese Rechner bedienen bestimmte Zielgruppen und alle diese Rechner sind mit sehr konservativ ausgewählter Hardware ausgestattet. Daran hätte Apple am Donnerstag etwas ändern können. Haben sie ja auch, aber nur an der MacBook-Pro-Reihe. Einzige Innovation, die Touch Bar, ein Ersatz für die, seit Anbeginn der Computertastaturen existierenden Funktionstasten. Die man auch gleich spöttisch zu Grabe getragen hat. Zugegeben: Die Touch Bar ist ein schönes Stück Technik. Ob und wie es sich in der Praxis verwenden lässt, wird sich noch zeigen.
Das war es dann aber auch schon. Kein neuer iMac, kein neuer Mac Pro. Dieser ist inzwischen ziemlich in die Jahre gekommen. Was ist mit den MacBook Airs? Werden die nun zugunsten des MacBook eingestellt. Ich kann da keine klare Linie erkennen. Aber vielleicht ist es genau das was Apple will. Man soll sich nur nicht zu sicher fühlen.
Ich finde jedenfalls, Apple hat die Chance nicht genutzt, nach dem großen Auftreten von Microsoft, irgendetwas dagegen zu setzen. Vielleicht will man auch wieder in die Rolle des Underdogs zurück, aus der man letztendlich ja auch erwachsen ist. Das ist natürlich Apples gutes Recht, aber ob dieser Kurs gut ankommt ist fraglich. War ich bis jetzt immer der Ansicht, Apple ist ein Motivator für die ganze Branche, muss ich nun leider zugeben das diese Rolle anderen zufällt. Das ist sehr Schade.
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