Apple hat mit iOS 12.1 bekanntermaßen über 70 Emojis neu im System verankert. Was viele vielleicht nicht wissen, Apple denkt sich die kleinen Bildchen nicht nur selber aus. Das Unicode Consortium legt mit den Herstellern fest, welche Zeichen es in die Systeme schaffen. Es gibt aber deutliche Unterschiede, wie die einzelnen Symbole auf den Geräten und Systemen aussehen.
Das Schöne an der Sache: Man kann die verschiednen Ausprägungen der einzelnen kleinen Symbole auf der Webseite des Unicode Consotiums vergleichen. Im Bereich „Recently Added“ sieht man alle Neuzugänge, die es in den Standard geschafft haben. Am Beispiel den „Frostigen“ Gesichts werden die Unterschiede sehr deutlich.
Apples Version:
Google für Android:
Integration von Twitter:
Windows Version:
Es gibt noch eine Anzahl weiterer Versionen. Die Liste soll nur der Illustration dienen.
Es ist also deutlich erkennbar, dass nicht einfach eine Grafik übertragen wird, wenn man ein Emoji verwendet, sondern ein spezieller Unicode (der sogar aus mehreren Zeichen bestehen kann). Wie das jeweilige Smiley / Emoji dann auf dem Empfängergerät aussieht hängt vom Hersteller ab.
Auch auf dem Mac kann es passieren (in Tweetdeck) zum Beispiel, dass Emojis anders aussehen. Twitter nutzt eigene Grafiken zur Darstellung. Besonders spannend wird es, wenn man unter iOS 12.1 eines der neuen Emojis an ein Gerät sendet, dass diese noch nicht kennt. Zum Beispiel an mit ein iOS 12.0.1 versehenes iPhone. Oder auch an ein ganz anderes System.
Wer viel mit Nutzern anderer Smartphones Nachrichten austauscht (zum Beispiel über WhatsApp) wird früher oder später auf das Problem treffen. Dann damit die neuen Zeichen dargestellt werden können, muss das Betriebsystem oder zumindest Teile davon aktualisiert werden. Üblicherweise aktualisieren die Hersteller nicht nur die Zeichensätze.
In der Regel ähneln sich die Emojis auf allen Systemen, wie man am Beispiel mit dem frostigen Gesicht oben erkennen kann. Es gibt aber auch Symbole, die deutliche Unterschiede aufweisen, wie sich am Beispiel der Amöbe erkennen lässt. Ein Emoji, dass ebenfalls neu hinzugekommen ist.
Apples Amöbe:
Google:
Twitter:
Windows-Version:
Jeder Hersteller kann demnach im groben sein eigenes Symbol entwerfen. Vielleicht auch passend zum eigenen Look and Feel des Systems. Es sollte noch annähernd so aussehen, wie es der Standard vorschreibt.
Was viele Menschen tagtäglich in ihren Kurznachrichten verwenden basiert auf einem technischen Grundprinzip, das dafür sorgt, dass nicht nur Zeichen, sondern eben auch Symbole und Emojis über die verschiedenen Systeme übertragen werden können. Die technischen Hintergründe des Standards für die kleinen Bilder sind auf den Seiten des Unicode Consortiums gut beschrieben und auch wenn man die Bilder vielleicht als albern und überflüssig betrachten mag. Der technische Standard dahinter ist sehr spannend.
Das Konsortium nimmt im Übrigen auch Vorschläge für neue Symbole im Emoji-Standard entgegen. Über ein passendes Formular können diese eingereicht werden. Ganz erfolglos ist das auch nicht, wie Beispiele zeigen.
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