Wie viele von euch bemerkt haben, sind die Apfeltalk-Podcasts derzeit nicht bei iTunes gelistet. Seit Mitte März suchen wir nach einer Lösung, wie wir unsere Podcasts bei Apple in den Griff bekommen können. Leider ohne viel Erfolg.
Apple bietet mit iTunes weltweit eines der größten Verzeichnisse für Audio- und Videopodcasts. Wer dort gelistet ist, kann sicher sein, dass sein Podcast zumindest gefunden und sehr wahrscheinlich auch gehört wird. Auch wenn Apple mit seinen Podcast-Listings nicht der einzige Anbieter ist, kann – auch dank Integration in iOS – davon ausgegangen werden, dass sie quasi ein Monopol haben. Zudem greifen viele andere Verzeichnisse auch auf die Daten von Apple zu.
Apfeltalk ist (bzw. war) ebenfalls mit einigen Podcast dort vertreten, natürlich auch mit unserer Sendung Apfeltalk LIVE! Jeden Freitag, unmittelbar nach der Veranstaltung, habe ich mich daran gesetzt, die Show auf unseren Podcast-Server hochzuladen und wenige Minuten später waren auch der Feed und die Anzeige bei iTunes aktuell.
Regelmäßig haben wir die Top-Plätze in den Kategorien „Technik“ und „Neues aus der Technik“ belegt.
Jan hat im Gegenzug den Apfeltalk Editor’s Podcast unter seinen Fittichen und auch dieser reine Audio-Podcast erzielt regelmäßig hohe vierstellige Downloadzahlen pro Ausgabe – und das jeden Tag.
Seit circa Mitte März wurde die Anzeige bei iTunes nicht mehr aktualisiert. Wir konnten zwar die neuen Episoden hochladen und sie wurden vorhandenen Abonnenten auch ausgespielt, aber wer den Podcast neu abonnieren wollte, bekam meistens eine Fehlermeldung. Der Grund war uns zunächst nicht klar.
Um die eigenen Podcasts zu überprüfen, bietet Apple seit einiger Zeit eine Webanwendung unter der Adresse podcastconnect.apple.com an. Dort kann man seine Feeds verwalten und auch einige Statistiken abrufen. Also lag es zunächst nahe, dort nachzuschauen, was nun das Problem sein könnte. Aber so leicht wollte Apple es uns dann doch nicht machen. Nach dem erfolgreichen Login wurde ich sofort wieder zu der Eingabe von Apple-ID und Passwort zurückgeworfen – gefangen in der gefürchteten Login-Loop.
Auch im Netz gibt es zahlreiche Meldungen von Usern, die nicht mehr an ihre Podcast-Accounts kommen, weil ein Login nicht möglich ist. Einen Anruf beim Apple-Support später die Erkenntnis: Hier kann nur Apple selber helfen. Unter der eigens eingerichteten E-Mail-Adresse „podcastsupport@apple.com“ wird Hilfe offeriert.
Der Support spricht zwar nur Englisch, aber schnell war klar, was ich wollte. Nachdem ich zunächst mit William (Name geändert) Kontakt hatte, der ein Screen-Video der Login-Loop verlangte, bekam ich nach einigen E-Mails dann Verbindung zu Claudia (Name geändert). Auch sie verlangte ein Video, das die Situation zeigte. Dank QuickTime und der Bildschirmaufnahme ist das ja kein Problem.
Einige Tage später meldete sich Claudia mit der frohen Kunde, es wäre nun gefixt und ich sollte es probieren. In der Tat konnte ich mich nun endlich wieder einloggen, um das eigentliche Problem, die nicht mehr aktualisierten Feeds, anzugehen.
Alle unsere Podcast-Feeds zeigten dort einen Fehler an. Die Apfeltalk LIVE! Feeds zeigen einen angeblichen Fehler im xml. Der Editor’s Podcast einen SSL-Fehler. Wir hatten an unserem Server in der Zwischenzeit keine Veränderung vorgenommen. Das Googeln nach den Meldungen brachte auch nicht viel Erkenntnis. Podcast-Feeds lassen sich mit sogenannten Feed-Validatoren auf Korrektheit überprüfen. Apple selbst empfiehlt www.podba.se. Wer es offizieller will, nimmt den des WWW Consortiums unter w3.org.
Erwartungsgemäß wurden unsere Feeds dort als valide ausgewiesen. So sah es also aus, als würde das Problem nicht bei uns liegen, zumal andere Portale wie Spotify – auf denen wir mittlerweile auch vertreten sind – keinerlei Probleme machen. Mit dieser Information habe ich mich erneut an Claudia vom Podcast-Support gewandt.
Nach einem Tag bekam ich die Antwort, ich möge mich mit dem Server-Betreiber unserer Podcasts in Verbindung setzen. Das ist einigermaßen skurril, kann man ihr aber nicht vorwerfen. Der Server wird von uns betrieben, dieser Umstand war ihr natürlich nicht bekannt. Ich habe mich also nun an mich selbst gewandt und bin nach einiger Zeit zu dem Ergebnis gelangt, dass es kein Problem auf unserer Seite sein kann. Andere Anbieter von Verzeichnissen kommen mit unseren Feeds bestens klar.
Auch diese Information habe ich erneut an Claudia gemeldet. Seitdem herrschte – auch und vielleicht gerade aufgrund der Ostertage – Funkstille seitens Apple. Am Donnerstag nach Ostern meldete sich Apple dann wieder, nicht allerdings, wie man annehmen könnte, mit einer Lösung – sondern mit einer automatisch erzeugten E-Mail, dass unsere Podcasts aufgrund technischer Probleme aus dem iTunes-Verzeichnis entfernt wurden.
Genauere Angaben, was die Probleme seien, hat Apple in der E-Mail nicht gemacht. Mit dieser „Lösung“ des Problems habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Apple schiebt das Problem, das allen Erkenntnissen zufolge eindeutig auf der Seite von iTunes liegen muss, auf uns ab und löscht uns aus dem Verzeichnis.
Das habe ich natürlich nicht kampflos hingenommen und erneut eine E-Mail an den Support geschrieben. Nach kurzer Zeit kam eine automatische Antwort mit einer neuen Fallnummer. Offenbar wurde die Sache bei Apple mit der Löschung aus dem Verzeichnis bereits ad acta gelegt. Eine erneute Antwort eines Menschen steht bisher noch aus.
Ein zwischenzeitliches neues Anmelden der Podcast-Feeds, wie es ein User mit einem ähnlichen Problem geraten hat, führte nicht zum Erfolg. Die Fehlermeldung „Your Feed could not be parsed“ bleibt bestehen. Der Versuch, eine andere Apple-ID dafür zu verwenden, scheiterte auch, denn – ihr ahnt es – dort gibt es die Login-Loop.
Das ganze Drama um die Podcasts zeigt, dass Apple den „Service“ gerne anbietet, aber dennoch sträflich vernachlässigt. Probleme bzw. die Lösung derselben werden bis auf wenige Ausnahmen auf den User abgewälzt. Aussagen wie „Dein Feed ist halt kaputt, wende dich an deinen Admin“ sind nicht hilfreich. Widerlegt man alle Theorien, dass das Problem beim User liegen könnte, herrscht Funkstille.
Es ist klar, dass Apple diesen Service kostenlos anbietet und daher quasi kein Anspruch auf eine einwandfreie Funktion besteht. Dennoch – als (fast) Monopolist gibt es auch eine gewisse Verantwortung gegenüber der Userbase, die nicht nur hochwertigen Inhalt liefert, sondern diesen auch noch nach zum Teil übertriebenen Anforderungen selber hosten muss.
Generell nimmt Apple sich einiges heraus, was seine Anforderungen an Podcaster betrifft – und macht viele Vorschriften für einen einigermaßen offenen Standard. Jan hat darüber erst kürzlich im Podcast gesprochen.
Wir bleiben am Ball, damit ihr uns weiter hören könnt. Wir hosten unseren Podcast komplett selbst, dementsprechend ist die zuverlässigste Variante, uns zu abonnieren, über unsere eigene Adresse – ohne Verzeichnis als Vermittler. Ihr könnt unsere beiden Formate direkt über diese Buttons abonnieren.
Apfeltalk Live! Audiopodcast
Apfeltalk Editor’s Podcast
Ihr findet uns außerdem hier:
Und bei vielen weiteren Anbietern. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten.
Apple arbeitet an einer grundlegenden Neuentwicklung seines digitalen Assistenten Siri, um den Rückstand zu führenden KI-Diensten wie OpenAI's ChatGPT und…
Billie Eilish wurde von Apple Music zur Artist of the Year 2024 gekürt und damit für ihren außergewöhnlichen Einfluss und…
Apple startet sein Shopping-Event am 29. November. Kauft man ein qualifiziertes Produkt erhält man vom Konzern bis zu 200 Euro…
Die indonesische Regierung wird am Donnerstag über ein 100-Millionen-Dollar-Investitionsangebot von Apple beraten. Dieses Angebot ist Teil des Versuchs, das Verkaufsverbot…
Die dritte Public Beta von iOS 18.2 ist jetzt verfügbar und bringt kleinere Verbesserungen, Bugfixes und Performance-Optimierungen. Mit der Veröffentlichung…
Im Mai 2023 führte Apple mit den sogenannten "Schnellen Sicherheitsmaßnahmen" (englisch: Rapid Security Responses) eine neue Methode ein, um Sicherheitslücken…
Diese Website benutzt Cookies um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Wenn Sie diese Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.
Mehr lesen