Ich hatte neulich einen Traum. Auf einer Reise nahm ich mein kleines neues iPhone aus der Tasche, klappte es auf und las die neuesten Posts bei Twitter und Instagram. Apple hatte die Technik der Faltphones offenbar perfektioniert.
Zum Glück bin ich bald danach aufgewacht, um mit Freuden festzustellen, dass es eben doch nur ein Traum war. Apple hat aktuell keine faltbaren Smartphones im Angebot und ich bezweifle, dass es in den nächsten Jahren dazu kommen wird.
Wenn man sich die verfügbaren Geräte auf dem Markt ansieht, erkennt man auch ganz schnell, warum das so ist. Bisher gibt es nur drei Modelle von zwei Herstellern, die sich in irgendeiner Weise zusammenklappen lassen. Das Samsung Galaxy Fold aus 2019, das Galaxy Flip Z und das Motorola Razr.
Schwieriger Markt
Während das Galaxy Fold eine Art zusammenklappbares Tablett darstellt, sind das Flip und das Razr eher normale Smartphones, die sich in der Mitte zusammenklappen lassen um somit nur noch halb so hoch (aber dafür dicker) daher zu kommen.
Sämtliche anderen Geräte, die man mit viel Tam Tam auf der letzten IFA in Berlin bewundern konnte sind entweder noch nicht, oder gar nicht auf den Markt gekommen.
So faszinierend die Technik auch ist, einen Smartphone-Screen längs oder quer zu knicken, so problematisch ist das Ganze auch. Dabei meine ich nicht so sehr den Screen selber. Es sollte eigentlich bei einem OLED-Screen möglich sein, diesen an einer definierten Stelle zu knicken, ohne das er Schaden nimmt. Studien und Forschung darüber gibt es schon viele Jahre.
Nicht knicken lassen
Wenn man es ganz genau nimmt, wird der Screen in den aktuellen Modellen auch gar nicht wirklich geknickt, wie man zum Beispiel ein Blatt Papier knicken würde. Er wird nur gebogen. Meistens sogar mit einem relativ großen Radius. Die Phones setzen dafür auf unterschiedliche Techniken, den Eindruck zu erwecken, der Screen sei nun gefaltet. Ist er aber in Wirklichkeit nicht.
Mit geht es aber eher um die Haltbarkeit und die Stabilität des ganzen Rests drumherum. Damit der Screen geknickt werden kann. Das dabei mechanische Kräfte wirken ist klar. Das durch das Biegen des Bildschirms Spalte entstehen, durch die Staub, Schutz oder andere Partikel ins Gerät dringen können, ist lästig. Die Hersteller versuchen daher mit allerlei Maßnahmen diese äußeren Störeinflüsse zu minimieren.
Von kleinen Bürsten über überlappende Schutzränder bis hin zu aufgebrachten Folien ist da einiges an Ingenieurskunst vorhanden. Leider machen diese Dinge das Telefon eben nicht mehr so robust, wie es bei den bisherigen Smartphones der Fall ist. Diese sind ja inzwischen Schwimmbadtauglich und lassen sich auch unter Wasser verwenden.
Apple und die Faltphones
Bis die Faltphones soweit sind, ist es noch ein weiter Weg. Komplizierte mechanische Gelenke können verkanten oder anderweitig blockieren. Der Bildschirm selber ist nur wenig gegen Kratzer oder Beschädigungen im Allgemeinen geschützt. Ein einfacher Druck mit dem Fingernagel reicht oft aus, dauerhafte Spuren zu hinterlassen. Die aktuelle Lage ist daher eher eine Machbarkeitsstudie, denn eine marktreife Serie.
Deshalb glaube ich nicht daran, dass Apple in naher Zukunft mit so einem Konzept an den Start gehen wird. Klapp-, Biege- oder Faltphones aus Cupertino wird es erst dann geben, wenn der Anteil der mechanischen Komponenten auf ein Minimum reduziert werden kann. Aber von den technischen Implikationen mal abgesehen muss bei Apple auch die so genannte User Experience gegeben sein. Die Benutzererfahrung mit einem klappbaren iPhone, dass sich vielleicht auf iPad-mini-Größe auffalten lässt, muss so gut sein, dass es keinen Zweifel am Nutzen und an der Haltbarkeit geben wird.
Ich bin mir aber auch sicher, das Apple in dieser Richtung forscht. Alleine schon aus reinem Interesse wird man an Konzepten und Studien arbeiten, die eine sinnvolle Nutzung zeigen oder zu der Erkenntnis gelangen, dass es nicht sinnvoll ist, diesen Zweig weiterzuverfolgen.
Bis dahin bleibt es bei einem Traum.
Auf Instagram finden sich viele Beispiele, wie faltbare iPhones aussehen könnten:
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