Im März ging eine große Meldung um die Welt: Die AirPods sollen krebserregend sein. Das sollen 250 Forscher bekannt gegeben haben – dementsprechend muss es ja stimmen, oder? Wie passend, kurz vor der Veröffentlichung der zweiten Generation.
Ein kleiner Spoiler: Es stimmt nicht. Wir haben damals auch davon abgesehen, von dieser Meldung zu berichten, da die Quellenlage äußerst dünn und unseriös war. Die Meldung verbreitete sich dennoch wie ein Lauffeuer. Der Umstand selbst ist wenig verwunderlich, die AirPods sind ein kulturelles Phänomen, so Tim Cook, und derartige Meldungen klicken sich einfach gut. Auch wenn es sich am Ende um Fake News handelt.
Petition fordert Erforschung von elektromagnetischen Feldern
Kommen wir zur Wahrheit: im Jahr 2015 wurde eine Petition gestartet, die mehr Studien rund um elektromagnetische Felder forderte. Begründet wurde diese mit der Befürchtung, dass diese gesundheitsschädlich sein könnten. Es gab auch die ominösen 250 Wissenschaftler. Die Petition wurde im Rahmen der UN bzw. der WHO aufgelegt.
Sie warnen vor Radiowellen. Die AirPods wurden dabei nicht klar erwähnt – und generell das komplette Bluetooth Low Energy Protokoll nicht. Das war im Jahr 2015, vor der Veröffentlichung der AirPods.
Elektromagnetische Felder nicht gesundheitsschädigend?
Die WHO fuhr ihre Bedenken gegenüber Radiowellen in den letzten Jahren immer weiter nach unten. Die letzten Jahre sollen gezeigt haben, dass es offenbar keine langfristigen Schäden gibt. Langzeitstudien wurden größtenteils eingestellt – die Forscher versuchten, mit der Petition weitere Gelder für ihre Forschungen zu erhalten.
Krebserregende AirPods?
Wie bereits dargestellt: Die Petition wurde vor den AirPods gestartet. Noch besser, sie wurde im Januar 2019 sogar aktualisiert. Zu diesem Zeitpunkt gab es sowohl die AirPods als auch unzählige andere Bluetooth Kopfhörer. Nach wie vor führt die Studie weder Bluetooth, noch Kopfhörer oder die AirPods näher an.
Vor allem Bluetooth wird weitgehend als ungefährlich angesehen und auch das erklären Forscher genauer. Wi-Fi funkt auf derselben Frequenz mit 40 Milliwatt. Bluetooth hingegen nur mit 1 Milliwatt Leistung. Insofern wäre Wi-Fi ein deutlich größeres Problem, wenn es überhaupt ein Problem gibt. Die Technologie wird stetig weiterentwickelt, um noch weniger Energie zu benötigen.
Was am Ende bleibt? Clickbait, der sich besser verbreiten wird als alle Klarstellungen. Und vielleicht ein wenig Vorsicht, wenn wir uns den Diskussionen rund um Gesundheitsrisiken von 5G stellen, bei all jenen, die das hier hören oder lesen.
Via AppleInsider
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