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ATEP360 Live-Test – Wie Podcast-Professionals laut Apple arbeiten

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Apple malt uns im App Store immer wieder die schöne neue Welt – und zeigt uns in Features, wie sogenannte Professionals mit Apps ihre Arbeit bewältigen. Vor drei Wochen wurde in einem Feature auch gezeigt, wie die Produktion eines Podcasts aussehen soll. Wie praktisch – damit kenne ich mich aus. Und in der heutigen Folge möchte ich einen Live-Test machen. 

Apple verkauft uns das iPad schon lange als „unseren nächsten Computer“. Ich habe immer wieder den Test gemacht, ob ich meine Arbeit auf einem iPad alleine erledigen kann. Während ich vergangenes Jahr immer wieder „außer Podcastproduktion“ sagte, habe ich dieses Jahr sogar Podcasts auf meinem iPad produziert. Die ersten acht Folgen in diesem Format wurden auf einem iPad Pro 10,5 mit externem Mikrofon aufgenommen und komplett produziert. Ich habe viele unserer Hörer gefragt, ob sie Unterschiede erkennen konnten – die Antwort war zu 90 Prozent Nein, zu 10 Prozent Ja – aber erst nach dem Hinweis. Meldungen ohne Nachfrage erhielt ich keine. Zum Vergleich: Als ich mein Mikrofon das letzte Mal gewechselt habe, kamen 30+ Nachfragen ohne Aufforderung. So weit, so gut – oder?

Podcasts auf dem iPad – die Theorie

In der Theorie sieht bei Apple natürlich immer alles besonders einfach aus. Die Inhalte werden in Scrivener geplant, mit Garageband aufgezeichnet und dort geschnitten. Alles soweit klar – wer noch mehr editieren möchte, nimmt Hokusai und die Arbeit ist erledigt. Und dann? Zwei Fragen bleibt Apple uns schuldig, die aber unerlässlich sind. So bekommen wir keine Idee davon, wie der Ton denn eigentlich in das iPad kommt. Eines ist klar: Das integrierte Mikrofon reicht dafür eigentlich nicht. Die Lösung lässt Apple offen. Ebenso wie es mit der Veröffentlichung aussieht. Wenn wir die Anwendungen von Apple nutzen, befindet sich die Aufnahme auf unserem iPad. Schön, aber nutzlos.

Podcasts auf dem iPad – die Praxis

In der Praxis funktionieren die Aufnahme und Veröffentlichung auf dem iPad aber doch – die Vorgehensweise ist nur nicht so schön, wie Apple es gern hätte. Mit dem Camera-Connection-Kit können viele USB-Mikrofone direkt mit dem Tablet verbunden werden, auf dem neuen iPad Pro klappt das auch über USB-C. Noch einfacher ginge es natürlich über den Mikrofoneingang aka 3,5 mm Klinke Anschluss – diesen gibt es auf dem neuen iPad Pro aber nicht mehr. Das erschwert übrigens auch das Schneiden – dafür benötigen wir dann Bluetooth Kopfhörer oder ein Mikrofon mit integriertem Kopfhöreranschluss für das Monitoring. Eines ist klar: Das neue iPad Pro ist für diese Anwendung ein Rückschritt.

Was die Nachbearbeitung betrifft, ist die Lösung von Apple komplett sinnfrei. Während die genannten Editoren immerhin noch mit Intros und Outros umgehen können, ist es nicht möglich, Filter anzuwenden oder die Lautstärke auf die üblichen -16 LUFS zu erhöhen. Das Entfernen von Nebengeräuschen ist ebenfalls nicht möglich. Auf einer normalen Aufnahme hier im Studio laufen, trotz guter Umgebung, 6-10 Filter gleichzeitig – während der Aufnahme. Wenn dies während der Aufnahme nicht möglich ist, muss es zumindest danach machbar sein. Mit den genannten Apps funktioniert das nicht. Ebenso ist die Bearbeitung von Multi-Track-Aufnahmen nur sehr schwer möglich. Zum Glück gibt es bessere Lösungen – dafür müssen aber andere und deutlich teurere Anwendungen her. Immerhin: Das Schneiden an sich funktioniert gut, vor allem mit dem Apple Pencil.

Veröffentlichung? Ist weniger problematisch. Es gibt genug FTP Clients, von dort aus geht es dann bei den meisten Podcastern mit WordPress und diversen Plugins weiter, das funktioniert ohne Probleme in Safari.

Podcasts auf dem iPad – ja, aber, …nicht so!

Mein Versuch, auch mit der heutigen Folge, zeigt, dass die Aufzeichnung auf dem iPad möglich ist. Es zeigt aber auch: So wie Apple sich das vorstellt, ist das Ergebnis nicht wirklich tragbar. Ich habe absichtlich nur die Anwendungen von Apple dieses Mal verwendet – und ein USB-Mikrofon. Ich gehe davon aus, dass das Ergebnis deutlich schlechter ist als sonst.

Was Apple auch nicht sagt: Alles dauert wesentlich länger. Für viele kleine Arbeitsschritte müssen viele unterschiedliche Apps geöffnet werden. Das betrifft vor allem Filter, das Konvertieren der Audio-Datei und auch die Veröffentlichung. Es gibt aber die notwendigen Werkzeuge. Darauf werden wir dann jedoch in einer anderen Folge eingehen.

Für alle, die die Feiertage für den Start eines Podcast nutzen möchten. Von 21. Dezember bis 02. Januar macht Apple Pause was Podcasts betrifft, neu eingereichte Formate werden in der Zeit nicht angenommen.

Podcastpreis 2019

Wir sind auch dieses Jahr wieder für den Podcastpreis 2019 nominiert! Bis zum 15.02.2019 könnt ihr hier jeden Tag für uns in der Kategorie Technik abstimmen!
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Tags: Feature, iPad, Podcast, Apfeltalk Editor's Podcast, Jan Gruber

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