Ich diskutiere eigentlich sehr ungern die Preispolitik von Apple. Bei diesem Thema kann jede Diskussionsseite nur verlieren. Während die eine Seite mit Stabilität und Preisstabilität argumentiert, kann die andere Seite Unmengen an günstigeren Vergleichspreisen bei der Konkurrenz nennen. Diesmal mache ich eine Ausnahme – ich möchte speziell über die Preise von Speichern sprechen.
Apple und die Preise für Speicher – im Sinne von Speicherplatz für Dateien und Programme, nicht für Arbeitsspeicher – ist ein Drama in vielen Akten. Während früher vor allem die geringen Speichermengen häufig ein berechtigter Kritikpunkt waren, sind es heute eher die Preise für entsprechende Updates.
Speicherpreise in iOS-Geräten
Die Diskussion im Bereich von iPhones und iPads hat sich etwas verlagert. Die Zeiten von 16 GB Geräten sind, zum Glück, seit einiger Zeit vorbei. Dennoch hat der Weggang von dieser Mindestvariante viel zu lange gedauert. Heute beginnen viele iOS-Geräte bei 32 GB Speicher. Immer noch sehr wenig – doch dank Streaming immerhin für einige Nutzer verkraftbar.
Was die Preise betrifft, hat Apple zumindest ein wenig nachgegeben. Dafür wurden aber auch die Sprünge größer und Nutzer werden ggf. dazu gezwungen, Speichervarianten zu kaufen, die sie so nicht benötigen.
Immer wieder höre ich die gleiche Beschwerde – und ich kann nicht Sinnvolles entgegnen. Warum bietet Apple kein 128 GB iPhone XS / XS Max an? Einfache Antwort: Damit die Leute gleich 256 GB kaufen – so macht man eben mehr Umsatz. Aus Kundensicht ist die Antwort natürlich höchst unbefriedigend.
Viele Kunden schmerzt auch die Möglichkeit, keinen Speicher nachrüsten zu können. Ich verstehe Apples Entscheidung, keine microSD Karten anzubieten, in der Regel, dazu jedoch mehr in einer anderen Folge. Aber ich verstehe nicht, warum beim iPad der gleiche Schritt gegangen wird. Damit meine ich keine Speicherkarten – aber vor allem jetzt wären hier dank USB-C Festplatten und USB-Sticks mit enormer Geschwindigkeit möglich. Lightning USB-Sticks gibt es zwar, wirklich ideal sind all diese Lösungen aber aufgrund des fehlenden Supports im Betriebssystem nie.
Speicherpreise in Macs
Bei Macs schlägt Apple dem Fass mittlerweile aber den Boden aus. Gehen wir auf die Extreme. Ein MacBook Pro kann mittlerweile mit bis zu 4 TB Speicher erworben werden. Der Grundpreis des Geräts liegt bei 3.299 Euro. Der Aufpreis für den Speicher liegt dann bei 3.840 Euro – also mehr, als das Gerät ansonsten kostet.
Zugegeben sind das Randfälle und Fälle, die nur selten eintreten werden. Sehen wir uns lieber die Konsumerprodukte an. Das MacBook Air wird mit 128 GB Speicher angeboten – ja, das neue. Wir schreiben das Jahr 2018, …oder? Ein derartiges Basismodell lasse ich mir nur bei Geräten unter 300 Euro gefallen – für ein Gerät im vierstelligen Bereich ist der Preis unhaltbar. Die Upgrades kosten dann erhebliches Geld. So ist das MacBook Air am Ende, bei gleicher Konfiguration, sogar teurer als das etwas exklusiver positionierte MacBook.
Beim Mac Mini sieht es ähnlich aus. Die Preise steigen enorm schnell und in schwindelerregende Höhen. Und bei der Minimalausstattung werden die meisten Nutzer mehr SSD benötigen. Da schmerzt vor allem der fehlende SD-Slot oder die Möglichkeit, selbst aufzurüsten.
Wo soll das hinführen und die Alternativen
Fairnesshalber muss gesagt werden: Apple verbaut tatsächlich immer den schnellsten Speicher, dieser ist nicht ganz günstig. Die Preise, die Apple dem Kunden auf der anderen Seite dann abnimmt, sind aber selbstbewusst bis frech.
Zum Glück gibt es mittlerweile gangbare Lösungen, die jedoch leider externes Zubehör voraussetzen. Externe SSDs sind schnell, mit großen Kapazitäten verfügbar und deutlich günstiger. Samsung bietet inzwischen auch ein Modell mit Thunderbolt 3 Anschluss an – für alle, die besonders schnellen Speicher benötigen. Klar ist das Zubehör nicht günstig, der Speicher kann dann aber immerhin in mehreren Geräten eingesetzt werden.
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