Es klingt wie eine Satire: Ein internes Dokument von Apple über dem Umgang mit Leaks wurde geleakt. Der Konzern hat seit Jahren mit dem Problem zum Kämpfen, dass so genannte Leaks – also Vorabinformationen – an die Presse und an amerikanische Technik-Blogs fast alles vorab verraten, was Apple so plant. Diesen Zustand möchte man abstellen und verspricht einen harten Kurs. Warum ist das so?
Ich behaupte mal, dass keine andere Technikfirma so im Mittelpunkt der Berichterstattung steht, wie Apple. Wenn der Hersteller aus Cupertino ein neues Smartphone vorstellt, überschlägt sich in der Regel die Berichterstattung darüber. Neue Produkte und Dienste aus Kalifornien werden bis auf die letzte Schraube und das hinterste Bit zerlegt, um einen möglichen Fehler zu finden.
Wer hier der schnellste ist, wird auch die meisten Klicks bekommen. Viele Klicks heißt aber in der Regel im Netz auch viele Werbeeinnahmen. Da verwundert es nicht, dass die großen Technik-Blogs aus den USA und Asien regelmäßig – so behauptet es zumindest Apple – Mitarbeiter bedrängen und vielleicht sogar bestechen, damit diese Informationen preisgeben.
Stillschweigen ist normal
Wer also künftig geheime Informationen preisgibt, ob gegen Bezahlung oder kostenlos, kann damit rechnen, rausgeschmissen zu werden. Das klingt für mich aber nicht nach einer besonderen Strategie. Vielleicht sollten wir alle – sofern vorhanden – mal in unsere Arbeitsverträge schauen. Ähnliche Passagen finden sich auch dort. Meistens in der Form, dass man über interne Angelegenheiten der jeweiligen Firma Stillschweigen zu wahren hat.
Vielleicht kann der eine oder andere dem zusätzlichen Geld nicht widerstehen, oder glaubt, nicht entdeckt zu werden. Vielleicht sind es auch die berühmten „15 Minuten Fame“, die jeder im Netz haben kann. Die Motivation kann sehr unterschiedlich sein. Apple argumentiert auch auf der Ebene, dass man die eigenen Produkte lieber selber und so vorstellen möchte, wie man es selber will. Ein Ansatz der durchaus nachvollziehbar ist. Mal sehen, ob es gelingt.
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