Mit dem MacBook Pro 2016 hat Apple die neue Touch Bar eingeführt. Damals wurde sie als eine große Verbesserung für den Mac verkauft – ein dynmaisches Eingabegerät, dass dem Nutzer bei allen Arten von Produktivät helfen soll. Was wurde daraus? Darüber spreche ich heute.
Am Ende scheint selbst bei Apple die Faszination für die neue Touch Bar nur sehr kurz gewesen zu sein. Während der Konzern bei der Keynote noch sehr euphorisch war, hat sich das mittlerweile geändert. Nach der Vorstellung war nie wieder etwas davon zu hören. Apple hat keine Werbung darauf ausgerichtet, das Feature nie speziell in den Vordergrund gestellt. Am Ende ein Flop, von dem sich der Konzern abwenden wird?
Die Touch Bar erklärt
Immerhin hat Apple im Sommer diesen Jahres einen kleinen Anlauf unternommen – der am Ende auch eher zahnlos war. Der Hersteller hat ein längliches Dokument veröffentlicht, wie die Touch Bar denn funktioniert. Sie zeigt alle unterschiedlichen Ansichten in allen Apple Anwendungen. Zusätzlich gibt es noch eine Erklärung, wie die Ansicht angepasst werden kann. Dieses Dokument ist für mich ein gutes Sinnbild über die tatsächlichen Probleme.
Die Touch Bar ist zu kompliziert und beschränkt
Das Dokument zeigt sehr eindeutig, dass die Bedienung der Touch Bar nicht unbedingt einfach ist. Damit meine ich jetzt, ausnahmsweise, nicht das fehlende haptische Feedback. Viele Kunden wünschen sich zwar echte, physische Funktionstasten – aus meiner Sicht kann man sich aber auch an diese Variante gewöhnen. Haptisches Feedback lässt sich mittlerweile mit einigen Apps nachrüsten – schade, dass diese Funktion nicht direkt von Apple integriert wurde. Vielmehr finde ich die Anpassung problematisch. Die Funktionen von Apple sind sehr beschränkt, die Einrichtung ist eher kompliziert. Am Ende limitiert Apple das neue Gerät sehr klar und gibt Nutzungsszenarien vor. Sollten die Settings für den Nutzer nicht passen, hat er Pech gehabt. Ihr wollt mehr als drei Kontrollfelder dauerhaft? Dann nehmt doch alle. Oder keines. Fertig. Mit einer Drittanbieter-Anwendung Funktionen nachrüsten? Ist grundsätzlich möglich, aber sehr viel Spielerei. Viele Apps treten dazu an, dies zu bewerkstelligen, am Ende scheitern sie jedoch, da sie Inhalte nicht wirklich App-übergreifend einblenden können. Einen Systemmonitor in der dedizierten Leiste gibt es beispielsweise bis heute nicht.
Die Touch Bar wird zu wenig unterstützt
Warum sollten sich Entwickler dann die Arbeit machen, diese Eingabemethode zu unterstützen? Eine gute Frage, die sich die Entwickler offenbar heute noch vielfach stellen. Unter iOS ist es einfach, neue Funktionen gegenüber Drittentwicklern durchzudrücken. Die Basis an Geräten, die diese potenziell unterstützen, ist sehr groß. Bei Macs sieht es ganz anders aus. Noch dazu bei den teuren, neuen Modellen. Bis diese je weit genug verbreitet sind, wird noch viel Zeit vergehen. In der Zwischenzeit bieten viele Apps einfach keinen Support für die Touch Bar an, die Leiste bleibt leer. Zwar gibt es immer wieder Updates in diese Richtung, der Weg ist aber steinig und zäh.
Das Ende der Touch Bar?
Die Touch Bar bringt aber eine praktische Zusatzfunktion mit sich: TouchID. Bei den Macs wurden uns diese beiden Komponenten als permanent zwangsverheiratetes Produkt verkauft. Kein TouchID ohne die entsprechende Bar – am Ende ist diese Zwangsehe aber offenbar vorbei. Das neue MacBook Air bietet zwar den Fingerprint-Reader, die Touch Bar bleibt aber außen vor. Dazu gibt es sogar den T2-Chip, der einige Sicherheitsfunktionen übernimmt. Ist es das Ende der Touch Bar? Am Ende denke ich nicht, dass Apples Schritt wirklich dieses große Zeichen ist – das MacBook Air ist das günstigste der neuen Geräte. Es wird reiner Kostendruck gewesen sein, der Apple zu diesem Schritt bewegt hat. Auf der anderen Seite sieht das MacBook Air dem MacBook Pro alleine schon von den Abmessungen her sehr ähnlich. Die Touch Bar wird hier eine willkommene Differenzierung für Apple sein, um die teurere Pro-Linie abzugrenzen. So denke ich, dass Apple an der Touch Bar festhalten wird – die Frage ist für mich nur noch, ob das MacBook Pro 13 ESC, also die Variante ohne Touch Bar, weiterhin unter dem Titel MacBook Pro angeboten wird.
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