Ausprobiert

Ausprobiert: Yeti-Ultimate-USB-Mikrofon von Blue (in Satin Red)

Wer heute Podcasts aufnehmen will, hat die Qual der Wahl. Mikrofone gibt es wie Sand am Meer und viele bieten inzwischen auch eine praktische USB-Schnitstelle. Damit lassen sich die meisten auch als externe Soundkarte verwenden. Das Yeti-Ultimate-USB-Mikrofon bildet da keine Ausnahme. Wir haben es für euch ausprobiert.

Der Vorteil eines USB-Mikrofons liegt auf der Hand. In der Regel ist am Mac keine Treiber-Installation notwendig und man spart sich eine zusätzliche Soundkarte sowie ein Mischpult. Alles das ist in der Regel im Mikrofon eingebaut. Für Podcaster und kleine Bands, die vielleicht mal eine Session aufnehmen wollen, ist so ein Setting ideal.

Auspacken

Im Karton befindet sich nehmen dem eigentlichen Mikrofon und der obligatorischen Anleitung auch ein 2 Meter langes USB-A auf Mini-USB Kabel. Im Gegensatz zu anderen Herstellern, setzt Blue hier auf den kleinen Anschluss. Andere Mikrofone verwenden da USB-A auf USB-B-Kabel (wie man sie auch von Scannern kennt!) Das angenehm schwere Mikrofon kommt fertig montiert auf seiner eignen Halterung an der es seitlich von zwei Schrauben gehalten wird und mit denen der Neigungswinkel verstellt werden kann. An der Unterseite befindet sich aber auch ein Standard-Mikrofon-Gewinde, so dass man es auch an einem handelsüblichen Ständer oder Mikrofonarm montieren kann.

In Betrieb nehmen

Ein weiterer Vorteil von USB-Mikrofonen ist die Tatsache, dass man in der Regel keine Treiber für den Betrieb benötigt. Daher wird das Yeti einfach nur an einen freien USB 2.0 oder USB 3.0-Port gesteckt und steht sofort zur Verfügung. Am Mac meldet es sich dann auch mit seinem Namen unter den Sound-Einstellungen. Man kann getrennt wählen, ob es auch als Ausgabegerät dienen soll.

Der Vorteil dabei ist, dass man das Verhältnis zwischen dem Sound des Macs und der eigenen Stimme stufenlos regeln kann. Der Ausgang ist latenzfrei, da der vom Mikrofon aufgenommene Sound direkt (ohne Umweg durch den Mac) zur Kopfhörerbuchse an der Unterseite geleitet wird. Dies ist sehr wichtig, wenn man sich beispielsweise bei Sprach- oder Gesangs-Aufnahmen selber hören will.

Benutzung

Das Yeti-Ultimate-USB-Mikrofon verfügt über insgesamt vier Knöpfe mit denen es bedient wird. Auf der Vorderseite gibt es einen Mute-Button und einen Kopfhörer-Regler. Auf der Rückseite kann mittels Gain die Empfindlichkeit des Vorverstärkers eingestellt werden und mit mit dem Pattern-Knopf die Charakteristik des Mikros. Es kann zwischen Nieren- und Kugel-Charakteristik sowie Stereo- und Bidirektionalem Modus gewählt werden.

Blue gibt folgende Szenarien für die einzelnen Modi an:

  • Stereo: Gesang, Chor, Instrumenten-Aufnahme
  • Nierenform: Podcasts, Synchronisationen, Gesang, Instrumenten-Aufnahme
  • Kugelform: Konferenzen, Naturaufnahmen, Veranstaltungen oder Orchester
  • Bidirektional: Interviews, Instrumenten-Aufnahmen, Duette

Wir haben zwei der Einstellungen, die wir für sinnvoll hielten ausprobiert. Für Podcaster ist die Nierencharakteristik (bei Yeti Cardoid genannt) wichtig. Hier wird dann hauptsächlich nur der Ton aufgenommen, der direkt von Vorne kommt.

Im zweiten Test haben wir die Stereo-Funktion genutzt und ein paar Aufnahmen auf dem Balkon gemacht. Hier kann das Mikrofon dann Die Umgebung aufzeichnen.

Am Besten beide Aufnahmen mit Kopfhörern abhören.

Technische Daten

  • Mikrofonkapseln: Kondensator, Druckgradient
  • Richtcharakteristiken: Nierencharakteristik, zweiseitige Charakteristik, Kugelcharakteristik und Stereo
  • Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz
  • Samplingrate: 48 kHz
  • Bitrate: 16 bit
  • Max. SPL: 120 dB (THD: 0,5 % 1 kHz)

Problemzonen

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass das Yeti-Ultimate-USB-Mikrofon auch ein paar Problemchen hat, die man zwar umgehen kann, die aber dennoch ein wenig lästig sind. Schließt man am eingebauten Anschluss einen Kopfhörer mit einem schweren Kabel an, das vielleicht auch unmittelbar auf dem Boden oder Tisch aufliegt (in unserem Fall einen DT 770 Pro von Beyerdynamic) kann es passieren das sich das Geräusch des Kabels, wenn es sich bewegt, auf das Mikrofon und damit auf die Aufnahme überträgt. Das kann im Prinzip nur verhindert werden, indem man das Kabel frei herunterlaufen lässt oder bei der Aufnahme nicht bewegt.

Das Mikrofon wird ohne Wind- und Popp-Schutz geliefert. Wenn man es also direkt bespricht, kann es passieren, dass Laute mit „P“ ein deutlich vernehmbares Störgeräusch erzeugen. Das kann nur verhindert werden, indem ein Popp-Schutz verwendet wird, oder man leicht am Mikrofon vorbei spricht.

Ein weiteres kleines Problem stellt die Mute-Taste dar. Wenn man sie drückt, wird ebenfalls ein Geräusch erzeugt, dass in der Aufnahme hörbar ist. Man kann sie also leider nicht dazu verwenden, um sich zum Beispiel während einer Gesprächsaufnahme kurz stumm zu schalten, man würde das Klicken der Taste in der Aufnahme hören.

Fazit

Das Yeti-Ultimate-USB-Mikrofon ist ein gutes Einsteiger-USB-Mikro. Wer mit dem Podcasten anfangen will und sich keine aufwändige Technik ins Studio stellen möchte, macht mit dem Mikro nicht viel falsch. Es ist außerdem in neun verschiednen Farben erhältlich. So macht das Mikrofon auch vor der Kamera, vielleicht bei einem Livestream eine gute Figur. Es kann ohne Probleme an einem normalen Mikrofon-Arm oder -Fuss befestigt werden.

Unschön sind allerdings die kleinen Problemchen, wie zum Beispiel das Poppen. Dennoch kann man für wenig Geld einen guten und effizienten Popp-Schutz kaufen. Das der Kopfhöreranschluss Geräusche erzeugt, die letztendlich dann in der Aufnahme zu hören sind, ist allerdings sehr ärgerlich. Hier sollte man also bei der Aufnahme drauf achten.

  • Das Yeti-Ultimate-USB-Mikrofon gibt es bei Amazon für 149 Euro (Link)
  • Einen passenden Poppschutz gibt es ebenfalls bei Amazon für 6,99 Euro (Link)
  • Einen Mikrofonarm kann man bei Amazon für 18,99 Euro bekommen (Link)

Das Yeti-Ultimate-USB-Mikrofon wurde uns von Blue für diesen Artikel freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Zu den Links:
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Michael Reimann

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