Fitness und Technik sind zwei Bereiche, die sich in den letzten Jahren immer besser ergänzen lassen. Während Apple sich mit der eigenen Smartwatch in diesem Bereich immer stärker engagiert und auch Erfolge feiern kann, gibt es auch viele andere innovative Ideen und Bereiche, die auf Disruption warten. Eine dieser Erschütterungen könnte der Smarthalo sein, eine smarte Lösung für das Fahrrad, die wir uns näher angesehen haben.
Beginnen wir mit dem Namen: Smart im Sinne von intelligent, heute größtenteils technisch konnotiert, ist uns in Zeiten des Smartphones und Smarthomes ein Begriff. Halo steht nicht für eine erfolgreiche Videospielreihe, vielmehr bedeutet es übersetzt Heiligenschein. Was auf den ersten Blick unpassend klingt, macht auf den zweiten deutlich mehr Sinn, denn das Gadget verzichtet komplett auf ein Display. Stattdessen gibt es einen bunten LED-Ring, dieser soll euch unterschiedliche Dinge möglichst ablenkungsfrei symbolisieren. Aber starten wir am Anfang – der Smarthalo soll viele Funktionen in einem kleinen Gerät vereinen. Neben der klassischen Frontbeleuchtung soll er ebenso die Navigationsanzeige übernehmen, über Benachrichtigungen am Smartphone informieren, Fitness überwachen und sogar als Alarmanlage dienen. Ob er all diese Versprechen erfüllt? Wir haben es ausprobiert.
Als wir den Halo in Empfang nahmen, erwartete uns ein überraschend großes Paket. Die Packung ist schön gestaltet, macht einen hochwertigen Eindruck und wirbt bereits für die vielen Funktionen des Zubehörs. Im Inneren fanden wir dann neben dem Halo selbst jede Menge Zubehör zur Befestigung am Fahrrad. Der Halo soll auf alle gängigen Fahrräder, inklusive eBikes, passen. Dazu kommt noch ein Micro-USB-Kabel zum Laden und umfangreiches Anleitungsmaterial.
Von den vielen Teilen und der dicken Anleitung solltet ihr euch aber nicht entmutigen lassen. Der wichtigste Schritt ist eigentlich der Download der App, sie ist sowohl für iOS als auch Android verfügbar.
Die App führt euch komfortabel und Schritt für Schritt durch die doch etwas komplexere Installation. Das initiale Setup ist sehr einfach. Der Smarthalo wird via Tastendruck aktiviert, schaltet sich automatisch in den Koppelungsmodus und kann dann via Bluetooth mit eurem Smartphone verbunden werden.
Danach zeigt die Anwendung auch die Montage der Halterung an eurem Fahrrad an. Alle Griffstangen mit einem Durchmesser von 31,8, 25,4 oder 22,2 mm werden unterstützt. Für all diese Größen gibt es passende Montageadapter. Auf diese wird anschließend ein Ring angebracht, in den der Smarthalo dann eingesetzt wird. Die Verriegelung wird mittels Magnetschlüssel versperrt. Die Installation verlief auf zwei unterschiedlichen Rädern ohne Probleme und nahm jeweils ca. zehn bis fünfzehn Minuten in Anspruch.
Die Benachrichtigungsfunktion des Smarthalo ist äußerst rudimentär. Das Gadget weist optisch und akustisch auf Anrufe hin, für alles weitere muss das Smartphone dann auch selbst zur Hand genommen werden. In Sachen Fitness ist der Funktionsumfang ebenfalls eher begrenzt. Die App zeichnet die Fahrzeit, die Distanz, die Geschwindigkeit und die Kalorien auf. Dabei greift sie auf die Sensoren des Smartphones zurück. Das können jede Menge andere, kostenlose, Anwendungen ebenfalls ohne Probleme.
Spannender wird es beim Licht, im Real-Test eignet sich dieses aber auch nur als Standlicht oder Notbeleuchtung richtig. Schnell wird klar, warum es nicht nach StVZO zugelassen ist, für diesen Einsatzzweck ist es einfach zu schwach.
Der bunte LED-Ring soll vor allem für die Navigation herhalten. Diese startet ihr immer auf eurem Smartphone, die Adresse wird via Google gesucht und anschließend von eurem Ausgangspunkt aus geplant. Ihr habt die Wahl zwischen der sichersten, der empfohlenen und der schnellsten Route. Leider gibt es keine Möglichkeit zur Streckenwahl – wie Straße, Radwege, Trails und so weiter. Gerade für das Fahrrad ist das meiner Meinung nach ein Muss. Es macht einen erheblichen Unterschied, ob ich gerade auf meinem robusten Mountainbike oder meinem leichtgewichtigen Rennrad unterwegs bin.
Haben wir die Navigation gestartet, kann das Smartphone dann aber endlich in der Tasche verschwinden. Alle Navigationsanweisungen werden dann auf dem Leuchtkreis dargestellt. Kommt eine Abzweigung, baut sich bereits sehr früh ein Halbkreis aus weißen LEDs auf. Je näher die Abzweigung kommt, desto mehr LEDs strahlen grün, bei Erreichen blinkt die Anzeige dann.
Diese Funktion klappt im Test auch bei komplizierten Streckenpassagen überraschend gut, bedarf aber einer kleinen Einarbeitungszeit.
Die Alarmanlage wird ebenfalls mit Hilfe der App konfiguriert. Sofern sich euer Smartphone in der Nähe des Smarthalo befindet, reagiert die Alarmanlage nicht auf Bewegungen, ansonsten schlägt sie überraschend laut Alarm, sofern sich jemand am Fahrrad zu schaffen macht. Sehr praktisch: Die Funktion steht auch ohne Smartphone zur Verfügung, hier könnt ihr die Alarmanlage via Tap-Code entsperren. Dabei unterscheidet das Gerät zwischen langen und kurzen Berührungen.
Am Ende lässt mich der Smarthalo wieder etwas ratlos zurück. Ich befinde mich jede Woche mehrere hundert Kilometer „im Sattel“, bisher konnte ich mich noch für keinen Fahrradcomputer begeistern. Die meisten Geräte wirken mir hier einfach zu prähistorisch, die Funktionen reichen mir für die aufgerufenen Preise und das zusätzliche Gewicht bzw. den Platz einfach nicht aus.
Der Smarthalo präsentiert sich dabei deutlich moderner und punktet mit einer breiten Palette an Funktionen. Der Ansatz in Sachen Navigation ist interessant, als Apple Watch-Besitzer ist aber auch das Navigieren via Taps (oder das Anbringen der Uhr auf dem Lenker) eine gangbare Alternative. Am Ende ist für mich nur die Alarmanlage wirklich neu und nützlich. All jene, die nicht über eine Smartwatch verfügen, oder eine optische Anzeige benötigen, können sich den Smarthalo auf jeden Fall näher ansehen. Wäre das Licht stärker bzw. als echtes Licht nutzbar oder aber das Gerät etwas unabhängiger vom Smartphone (Navigation auch ohne Internet), wäre es für mich auch interessanter.
Der Smarthalo wird für 139 Euro direkt zum Kauf auf Amazon angeboten.
Nach der Veröffentlichung des Testsberichts habe ich mich noch einmal mit dem Hersteller Kontakt aufgenommen und einige Details besprochen. Einige der Erkentnisse möchte ich hier noch einmal darstellen.
Der minimalistische Ansatz, im Hinblick auf die Navigation, ist Teil des Konzepts. Smarthalo möchte möglichst kurz und „minimal invasiv“ von dem wichtigsten ablenken – dem Straßenverkehr. Diesem Ansatz kann ich einiges abgewinnen, am Ende gibt es aber auch andere Systeme die hier einen ähnlichen Gedanken verfolgen.
Der Hersteller entwickelt die Software konsequent weiter und bietet immer weitere Integrationen an. Ein Beispiel: Ende 2018 wurde in der App die Kompatibilität mit Strava herstellt. Gerade für mich, und sicher viele andere Radfahrer, ein wichtiges Update. Ebenso ist es schön zu sehen, dass das Produkt auch nach dem Release noch Updates erhält.
In Bezug auf die Fitnessfunktionen möchte ich noch nachreichen, dass hier auch Ziele eingestellt werden können – beispielsweise eine im Vorhinein festgelegte Distanz. Eine Funktion die viele Fitnesstracker bei anderen Sportarten anbieten. Bei der Route verlässt sich Smarthalo, wie von mir angenommen, auf das Angebot von Google Maps – das bietet zwar „eine sichere Navigation“, andere, Crowd-Sources, Services bieten hier aber eine größere und interessantere Auswahl. Leider werden deren Lösungen aber generell nie direkt „in Hardware“ angeboten.
Der Hersteller besteht darauf, dass Smarthalo kein Ersatz für das Smartphone sein kann, sondern „nur“ eine Ergänzung – am Ende muss der Nutzer selbst entscheiden, ob das dem persönlichen Anwendungsfall entspricht oder nicht. Viele Radfahrer sind sicher mit ihrem Smartphone unterwegs, während all jene die das Smartphone zu Hause lassen wollen mit einem vollwertigen, meistens deutlich teureren Fahrradcomputer, vielleicht besser bedient sind.
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