Ausprobiert

Ausprobiert: Paperlike iPad Schutzfolie

Gemeinsam mit dem iPad Pro führte Apple den Pencil ein. Damit wird Schreiben oder Zeichnen auf dem iPad möglich – vom Taschencomputer hin zum Grafik-Tablet. Traditionell sind die Bildschirme von iOS Geräten sehr rutschig, ideal für den Finger, allerdings weniger praktisch, was die genaue Bedienung mit dem Pencil betrifft. Paperlike möchte das ändern.

Die Zubehörindustrie bietet alle erdenklichen Produkte rund um Apples Geräte an. Viele davon beschäftigen sich mit dem Thema Schutz. Um die „Spider-App“ zu vermeiden, gibt es jede Menge Schutzfolien im Angebot. Apple selbst bietet mittlerweile im Apple Store die Produkte von Belkin an, diese werden direkt vor Ort nach dem Kauf auch angebracht. Neben dem klassischen Displayglas gibt es auch einige Angebote mit Zusatznutzen. Eines dieser Produkte ist auch die Folie Paperlike.

Die Folie startete auf Kickstarter und fand dort 1.914 Unterstützer. Dank der besonderen Struktur der Oberfläche soll das Schreibgefühl deutlich besser sein als auf dem gewöhnlichen Display; es soll dem auf Papier gleichen.

Verarbeitung

Die Folie wird in allen iPad Pro Größen angeboten – also 9.7, 10.5 und 12.9 Zoll. Die Dicke entspricht ungefähr der von anderen Displayschutzfolien, dabei ist der Schutzfilm aber deutlich flexibler als diverse Gläser der Konkurrenz.

Aufgrund der besonderen Textur wird Licht anders gebrochen, das iPad wirkt damit fast wie entspiegelt. Obendrein sind Fingerabdrücke deutlich weniger sichtbar. Die Oberfläche ist leicht angeraut, so wird das Gefühl von Papier simuliert.

Schlichte Verpackung
Lieferumfang
Die Folie auf dem Gerät
Leichte Fragmente

Handhabung

Die Installation verläuft wie bei allen anderen Folien. Im Lieferumfang sind die passenden Reinigungstücher enthalten. An einem hellen und staubfreien Arbeitsplatz lässt sich die Folie mit etwas Geduld gut anbringen. Natürlich ist die Anbringung desto schwerer, je größer die zu beklebende Fläche ist. Selbst wenn ihr bereits Folierungsprofis mit iPhones seid, solltet ihr hier etwas Ruhe mitbringen.

Im Einsatz erweist sich Paperlike wirklich als klare Verbesserung. Die Haptik ähnelt, im Blindtest, tatsächlich sehr jener von Papier. Damit ist feineres und genaueres Schreiben möglich, zudem fühlt sich die Folie unter dem Handballen angenehmer als das pure Display an.

Kommen wir zu dem großen Aber. Wie erwähnt, ändert die Textur die Darstellung bzw. die Lichtbrechung. Im Fall von Gegenlicht ist das durchaus praktisch und willkommen, bei Licht ausgehend vom Display ist es jedoch ein Problem. Die Folie verdunkelt das Gerät, die Textur führt zu Artefakten. Damit wirkt die Darstellung leicht verwaschen und deutlich unschärfer als ohne Folie. Das Problem ergibt sich aus dem Design an sich. Die Oberfläche der Folie ist rau und gleicht damit der Beschaffenheit von Papier. Ohne diese Textur wäre der Paperlike Effekt an sich weg. Damit wird die grundlegende Funktion leider auch zum grundlegenden Problem. Der Effekt ist zwar nicht besonders dramatisch, dennoch ist es eine klare Verschlechterung der sonst so guten Darstellung auf dem iPad Pro.

Fazit

Paperlike hält was es verspricht – jedoch mit Vor- und Nachteilen. Die Folie hinterlässt ein wirklich gutes Gefühl beim Schreiben und Zeichnen. Auf der anderen Seite jedoch leidet die Qualität der Displaydarstellung unter der Folie. Ihr solltet daher vor dem Kauf wirklich gut abwägen, ob ihr diesen Kompromiss eingehen wollt.

Vielschreiber werden mit Paperlike ihre Freude haben. All jene die nur ab und an etwas kritzeln, sollten vielleicht nicht zu der Folie greifen. Aus meinem persönlichen Szenario heraus kann ich sagen, dass Paperlike auf meinem iPad Pro bleiben wird. Ich schreibe und zeichne viel im beruflichen Umfeld und schätze die entspiegelnde Wirkung, sodass ich mit den Nachteilen gut leben kann.

Nach der erfolgreichen Finanzierung via Kickstarter wird das Produkt klassisch über Amazon vertrieben. Ein Doppelpack kostet 29 Euro.

Paperlike wurde uns für diesen Artikel von dem Hersteller zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an den Hersteller!
Zu den Links:

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Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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