Ausprobiert

Ausprobiert: Netgear Nighthawk M1 GBit-LTE-Hotspot-Router

Da LTE Verträge mit Flatrate immer günstiger werden, werden auch mobile LTE Router immer interessanter. Damit können mehrere Geräte sowohl unterwegs als auch zu Hause auf eine LTE Verbindung zurückgreifen und so die Internetverbindung nutzen ohne selbst eine Verbindung herstellen zu müssen. Netgear präsentiert hier schon seit geraumer Zeit Geräte unter dem Label „AirCard“, mit dem neuen Nighthawk M1 geht der Konzern jetzt nicht nur in puncto Namen auf ein neues Level.

Auch wenn sich öffentliches WLAN zusehends verbreitet, gibt es Regionen, in denen es keine Hotspots gibt. Zudem leiden derartige Installationen oft an Überlastung. Ein Beispiel aus unserer eigenen Produktion: Die Eröffnung des Apple Stores in Wien. Hätten wir nicht auf einen LTE Router zurückgreifen können, wäre der Livestream gefährdet gewesen. Zumindest war das Netzwerk des Stores selbst massiv überlastet.

Auf dem MWC 2018 präsentiert und jetzt in den Geschäften: Mit dem neuen Netgear Nighthawk M1 führt Netgear jetzt auch einen mobilen Router in die Nighthawk Serie ein. Bisher wurde das Label vor allem für stationäre Router mit großer Leistung bzw. Router speziell für den Gaming Bereich genutzt. Der neue M1 hebt sich in vielerlei Hinsicht von den AirCard Modellen ab – im Design, dem Display, der Größe, der Geschwindigkeit aber auch von den zusätzlichen Funktionen her.

Design und Verarbeitung

Starten wir bei den Äußerlichkeiten – der Router kommt in einem quadratischen schwarzen Gehäuse mit dunkelgrauem Rahmen daher. In der Mitte der Oberseite befindet sich ein 2,4 Zoll großes LCD-Display. Neben dem Display gibt es zwei Balken, einen für die Batterieanzeige und einen für die Anzeige des verbrauchten Datenvolumens. An der Vorderseite gibt es dann zwei Anschlüsse für TS9 Antennen, einen USB A Host, einen USB C Ladeanschluss und auch einen Ethernet Anschluss. Bereits hier der erste Hinweis: Der Router kann für deutlich mehr genutzt werden als nur für die Freigabe der LTE Verbindung. Im Inneren des Routers wurde ein 5040 mAh starker, austauschbarer, Akku verbaut. Unterhalb des Akkus finden dann die Micro-SIM-Karte und eine Micro-SD-Karte Platz.

Packung - Features
Packung - Inhalt und Spezifikationen
Der Router
Display
Anschlüsse
Power Button
Innereien
Lieferumfang

Mit Abmessungen von 10,5 x 10,5 x 2 cm ist der Router ziemlich groß, mit 240 Gramm merklich schwer. Damit ist er deutlich größer als die Produkte der Konkurrenz oder die Vorgänger unter dem AirCard Label. Zudem ist das Display ein Rückschritt. Während die AirCard auf ein Touch-Display setzte, kann der M1 hier nur Daten anzeigen. Dafür bietet das Gerät aber auch eine besonders große Batterie und viele Funktionen.

Handhabung

Anders als die AirCard Modelle muss dieser Router zwangsweise von einem verbundenen Gerät aus konfiguriert werden. Jedes Gerät kann den Router, nach Aufnahme einer WLAN-Verbindung, via Browser konfigurieren. Für Smartphones gibt es außerdem eine passende App, diese bietet jedoch keinen Mehrwert, sondern nur einen anderen Zugang. Das Display des Routers zeigt lediglich die Verbindungsinformationen und auf Wunsch auch das Zugangspasswort an.

Der Router kann grundsätzlich zwei verschiedene Netzwerke anbieten: Eines im 802.11 b/g/n Band mit 2,4 GHz und eines im 802.11 a/n/ac Band mit 5 GHz. Wahlweise kann auch ein Gast Netzwerk aktiviert werden. Bis zu 15 Geräte können gleichzeitig verbunden werden.

WLAN einrichten
Push Mitteilungen aus der App
Status
Software Übersicht
Teilen der Netzwerkverbindung
Zugriff auf Medien

Funktionen

Neben der Freigabe einer LTE Netzverbindung bietet der Router noch eine Vielzahl anderer Funktionen, dadurch hebt sich das Gerät auch wesentlich von der Konkurrenz ab. Zum einen verfügt der Router über einen Ethernet-Anschluss. Damit kann der Router unterwegs auch als Access Point eingesetzt werden. Wer seinen Rechner per Kabel verbinden möchte, kann den Router direkt per USB anschließen. Dann übernimmt der M1 – ohne zusätzliche Treiber laden zu müssen – das Tethering. Dabei bleibt er vollständig aktiviert, andere Geräte können immer noch via WLAN zugreifen. Am USB-Anschluss können Speichermedien angeschlossen werden, ebenso kann eine Micro-SD-Karte eingelegt werden. Der so verbundene Speicher steht allen Nutzern im Netzwerk zur Verfügung. So können Daten ausgetauscht werden, der kleine Router kann damit aber auch als praktischer Streaming Server dienen. Mit dem USB-Anschluss können auch andere angeschlossene Geräte aufgeladen werden.

Batterielaufzeit

Stichwort Batterie: Der 5.040 mAh starke Akku hält wirklich sehr lange durch. Netgear selbst gibt folgendes Testszenario an: 1 Stunde YouTube Streaming gefolgt von 30 Minuten Pause. So soll der Router 24 Stunden halten. Ein Szenario, das in meinem Test nicht vorliegt – wir kennen nur Vollgas. Wird der Router von mehreren Geräten gleichzeitig ohne Pause genutzt, hält er – je nach Empfang – gute 10 bis 12 Stunden durch ohne an das Ladekabel zu müssen. Ein wirklich guter Wert, die Konkurrenz schaffte hier nicht einmal die Hälfte.

Sollte sich der Strom dem Ende zuneigen, kann der M1 dank USB-C PD auch schnell geladen werden. Ab einer Netzteilleistung von 1,5 A lädt der Router auch während des Betriebs auf.

Leistung und Verbindungsqualität

Auch im Hinblick auf die Leistungsdaten trumpft Netgear mit dem Nighthawk M1 vollkommen auf. Der Router unterstützt theoretisch LTE-KAT 16. Damit sind Downloadraten von bis zu 1 GBit/s und Uploadraten von bis zu 150 Mbit/s möglich. Eine schöne Theorie – in der Praxis bietet aktuell fast kein Netz diese Geschwindigkeiten auch tatsächlich an. Trotz allem ist der Router auf jeden Fall zukunftssicher, solange 5G Mobilfunk den Markt nicht vollkommen übernimmt.

Die Qualität der Verbindung ist stets stabil. Sofern ihr zu wenig Empfang habt, könnt ihr im Zweifel auch zwei Cat9 Antennen anschließen. Dadurch wird der Empfang noch einmal deutlich verbessert.

Technische Daten

Download: max. 1 GBit/s
Upload: max. 150 MBit/s
LTE-KAT. 16, LTE-Advanced-4-Band-CA, 4×4 MIMO
Bis zu 4X Carrier Aggregation
LTE/4G 700/800/900/1800/2100/2300/2500/2600 MHz
3G 850/900/1900/2100 MHz
Chipsatz: Qualcomm MDM9x50
WLAN: Voll-Dualband-/Paralleles Dualband-WLAN
WLAN-Standard: 802.11 b/g/n 2,4 GHz; WLAN 802.11 a/n/ac 5 GHz
Micro SD mit Medienserver-/NAS-Funktionen
Abmessungen: 105,5 x 105,5 x 20,35 mm
Gewicht: 240 g (einschließlich Akku)

Im Lieferumfang sind neben dem Router und dem Akku noch eine Kurzanleitung, ein USB-Ladekabel und das passende Netzteil enthalten.

Nightwawk M1 Fazit

Mit dem Nighthawk M1 präsentiert Netgear quasi die eierlegende Wollmilchsau der mobilen LTE Router. Das Gerät beeindruckt mit seiner hohen Verbindungsgeschwindigkeit, der langen Akkulaufzeit und den vielen Funktionen. Alle diese Features sind nicht neu, es gibt aber bisher keinen schnellen LTE Router, der all diese Möglichkeiten bündelt. Gerade die separate Ethernet Schnittstelle ist wirklich unüblich. Nicht nur die inneren Werte überzeugen, auch das Design ist gelungen. Der einzige Wermutstropfen ist das Display. Leider hat es keinen Touchscreen, damit kann der Router nicht direkt konfiguriert werden.

Leider hat Premium hier auch einen schmerzlichen Preis. Mit 330 Euro ist das Gerät alles andere als günstig. Sofern ihr alle Funktionen auch wirklich benötigt und auf eine schnelle LTE Flat zurückgreifen könnt, kann ich den Nighthawk M1 dennoch sehr empfehlen. Ihr könnt den Router – und seine langsameren Vorgänger – alle direkt bei Amazon erwerben.

Der Nighthawk M1 wurde uns für diesen Artikel von Netgear zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an den Hersteller!

Zu den Links:
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Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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