Ausprobiert

Ausprobiert: GGMM E3 AirPlay Lautsprecher

So schön die Idee hinter AirPlay auch war, leider hat sich das Protokoll von Apple nicht im großen Stile durchgesetzt. Ohne Frage, im Apple Universum verbreitet sich der Funkstandard langsam, trotzdem hat Bluetooth das Rennen um kabellose Boxen eindeutig gewonnen. Dennoch gibt es Hersteller, die explizit Lautsprecher in diesem Segment anbieten – wir haben den GGMM E3 ausprobiert. 

Zugegeben ist GGMM keiner der großen bekannten Hersteller aus dem Audiobereich, der E3 konnte aber vor einiger Zeit auf Kickstarter auf sich aufmerksam machen. Mittlerweile hat sich der Hersteller etabliert, seine Versprechen von damals gehalten und bietet jetzt mehrere Modelle regulär zum Verkauf an.

Ebenso möchte ich, bevor ich in den Test übergehe, eine Sache festhalten: Der Lautsprecher unterstützt aktuell nur AirPlay der ersten Generation. Ein Update auf AirPlay 2 sei zwar geplant, steht aber bisher aus. Was heißt das konkret? Kein Multiroom von iOS aus. Für Multiroom Wiedergabe stehen aber andere Funktionen bereit, auf die ich im Test noch eingehen möchte.

Design und Verarbeitung

Der Lautsprecher kommt als einfacher Quader daher, die Frontabdeckung ist gleichmäßig mit Löchern versehen. Das Gehäuse selbst besteht aus Kunststoff, ist aber stabil und wertig verarbeitet. Neben einer Variante mit schwarz und einer in Silber gibt es auch noch eine etwas auffälligere Variation in Blau.

In der rechten oberen Ecke der Front ist noch eine LED-Anzeige eingelassen, sie zeigt die Uhrzeit an. Die Anzeige ist hell und kann auch gut aus der Entfernung abgelesen werden.

Verpackung
Rückseite
Lieferumfang
Front
Tasten
Anschlüsse

Handhabung

Der Lautsprecher verfügt über alle erdenklichen Schnittstellen. Dank WLAN, Bluetooth und Aux-in Eingang könnt ihr über alle möglichen Wege Musik zuspielen. Das funktioniert, mit der entsprechenden Konfiguration in der App, auch völlig ohne Smartphone oder anderem Zuspielgerät, direkt über WLAN – mehr dazu aber später.

Die neue Upgrade-Version versteht sich sogar mit Amazons Sprachassistenten Alexa. Im Unterschied zu den Lösungen von Amazon gibt es hier aber einen kleinen Nachteil: Der Lautsprecher hört nicht permanent in den Raum hinein. So müsst ihr eine Taste drücken, damit der Lautsprecher auch zuhört oder die Befehle in die App des Herstellers einsprechen. Für Leute, die auf Privatsphäre wert legen, kann das ein Vorteil sein, je nach Aufstellungsort des Lautsprechers aber auch ein erheblicher Nachteil.

Neben den genannten Eingängen gibt es auch noch einen USB-Anschluss – an ihm können Geräte geladen werden. Der Port verfügt über eine überraschend hohe Leistung, so wird auch ein iPad mit 2,1 Ampere flott geladen.

Software

Die erste Einrichtung erfolgt über die Anwendung des Herstellers. Zuerst müsst ihr dem Lautsprecher eure WLAN-Daten mitteilen, anschließend wird in der Regel ein Update heruntergeladen und installiert. Anschließend könnt ihr den Lautsprecher einem Raum zuweisen. Auch wenn die Anwendung optisch nicht besonders ansprechend ist – die Einrichtung verlief problemlos und schnell.

Nach der Einrichtung ist der Lautsprecher im Netzwerk verfügbar, neben AirPlay kann er auch direkt via Bluetooth angesprochen werden. Ebenso könnt ihr Musikservices wie Spotify direkt in der App einrichten. Apple Music ist nicht verfügbar. Eure sechs Lieblingsservices könnt ihr auf die Favoritentaste legen und so dann, ohne Smartphone, unmittelbar auf dem Lautsprecher auswählen und empfangen.

Innerhalb der Anwendung könnt ihr auch mehrere Lautsprecher gleichzeitig mit Musik bespielen, insofern wird die Multiroom-Fähigkeit innerhalb der App nachgerüstet. Ebenso könnt ihr zwei Lautsprecher zu einem Stereo-Paar koppeln.

Alexa bereit
Steuerung
Update Zeit
Musik-Services

Klang

All die vielen Funktionen nützen dem Lautsprecher natürlich nichts, wenn der Klang nicht überzeugen kann – und hier war ich sehr positiv überrascht.

Der Lautsprecher schafft es auf 20 Watt Musikleistung und erreicht diese mit zwei 2,5 Zoll Treibern und einer 3 Zoll Passivmembran an der Seite. Der Sound ist insgesamt sehr ausgewogen – der Bass kann sich sehen lassen, ist aber nicht überbetont. Am Ende ist der Lautsprecher sehr neutral – vielen vielleicht zu neutral – es kann aber sehr gut mit Equalizern nachgeholfen werden. Ich persönlich bin über die neutrale Grundeinstellung sehr froh, so eignet sich der Lautsprecher gleichermaßen für Musik, Hörbücher und Podcasts.

Technische Daten

  • Nennleistung: 20W
  • Frequenzgang: 7020KHz
  • Rauschabstand: >=81dB
  • Wirless Tech: Wi-Fi: IEEE 802.11b/g/n;
  • Verbindungsbereich: Wi-Fi: 10M-50M; Bluetooth: 8M-30M
  • Eingang: 12V / 2A
  • USB Output: 5V / 2,1A

Fazit

Der GGMM E3 ist ein wirklich guter Einstieg in die Welt der smarten Lautsprecher. Er bietet alle erdenklichen Verbindungsmöglichkeiten und über ein ähnliches Multiroom-Konzept wie Sonos. Die Lösung von GGMM kann sich mit einigen Lösungen namhafter Hersteller durchaus messen, am Ende kann ich nur die Übersichtlichkeit der App wirklich kritisieren. Die Upgrade-Variante bietet sogar Alexa, wobei hier die Aktivierung per Taste für einige Anwender sicher ein Nachteil ist. Vor allem mit einem Update auf AirPlay 2 wird die Box dann plötzlich zu einem sehr interessanten und lukrativen Außenseiter-Tipp.

Der GGMM E3 wird für 86 Euro direkt auf Amazon angeboten. Die Variante ohne Alexa kostet nur einen Euro weniger, es gibt aber immer wieder Blitzangebote für rund 70 Euro.

Der E3 wurde uns von GGMM für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an den Hersteller.
Zu den Links:
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Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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