Ausprobiert

Ausprobiert: Anker USB-C Lightning Kabel und PD 1 Netzteil

Anfang des Jahres hat Apple endlich sein MFi-Programm erweitert und Herstellern auch die Erlaubnis erteilt, zertifizierte USB-C auf Lightning Kabel anzubieten. Schnell sprangen diverse Zubehör-Hersteller auf, ein wahrer Hype rund um die neuen Kabel entstand. Wir haben zwei Modelle von Anker sowie dazu das passende PD 1 Netzteil ausprobiert.

Seit dem iPhone X unterstützt Apple endlich auch die schnelle Aufladung von iOS-Geräten. Natürlich verzichtete der Konzern darauf, ein entsprechendes Netzteil beizulegen – stattdessen bekommen wir seit über zehn Jahren nach wie vor ein langsames Netzteil mit 5 Watt. Ein Umstand, der auch uns schon zur berechtigten Kritik aufrief. Der Hersteller selbst bot lange auch keine eigene Lösung an, der Umweg über ein MacBook Netzteil und ein USB-C zu Lightning Kabel war notwendig. Schnell sprangen Zubehör-Hersteller auf, diese konnten aber keine MFi-Kabel in diesem Segment anbieten. Das änderte sich Anfang des Jahres endlich.

Anker nahm schnell passende Kabel ins Angebot auf – und der Lagerstand auf Amazon zeigte sofort, dass die Kunden offenbar stark auf preiswerte Angebote gewartet haben. Über Wochen waren die Kabel nahezu nicht erhältlich. Mittlerweile gibt es zwei verschiedene Kabel von Anker: ein Powerline II und ein Powerline+ II Kabel, wir haben beide ausprobiert. Dazu kommen die neuen GaN-Netzteile, sie bieten enorme Leistung bei sehr kleiner Baugröße. Wir haben uns auch das PD 1 näher angesehen.

Anker Powerline II USB-C Lightning Kabel

Das Kabel präsentiert sich im klassischen Anker-Design, es wird sowohl eine schwarze als auch eine weiße Variante angeboten. Leider gibt es bisher nur eine Länge, mit 90 cm fällt das Kabel nicht besonders lang aus. Das Kabel selbst ist mit Kunststoff ummantelt, die Anschlüsse  ebenso. Laut Anker soll das Kabel besonders strapazierfähig sein und bis zu 12.000 Biegungen und Zerrungen widerstehen. Damit hält es 12-mal länger als die Lösung von Apple. Ebenso soll eine Zuglast von bis zu 40 kg getragen werden können, ein Gewichtslimit, an das keines meiner Apple-Geräte stößt – selbst bei beschleunigtem Sturz.

Verpackung
Erster Blick
Anschlüsse
Seitenansicht

Im Test beweist Anker die gewohnte Stabilität. Das Kabel ist stramm, vergleichsweise verwindungssteif und macht einen hochwertigen Eindruck. Wesentlich wichtiger als die Zugkraft ist mir der Sitz der Anschlüsse und auch hier kann ich nur Positives berichten. Die Anschlüsse sitzen fest und stabil, auch nach einigen Wochen Nutzung kann ich hier kein Ausleiern feststellen.

Ausnahmsweise möchte ich auf Amazon-Kundenrezensionen eingehen: Es gibt hier Berichte, dass die Synchronisation abbricht oder nur eine Ladeleistung von 5 Watt zur Verfügung steht. Offenbar gab es bei Anker eine defekte Charge, auch eines meiner Kabel litt unter diesem Problem. Der Kundenservice war jedoch Top, das Kabel wurde ohne Diskussion sofort ausgetauscht. Das neue Kabel funktionierte völlig zuverlässig, so wie es sollte.

Anker Powerline+ II USB-C Lightning Kabel

Ein paar Wochen nach dem Erscheinen des klassischen Powerline Kabels hat Anker auch noch eine Powerline+ Variante aufgelegt. Das Kabel unterscheidet sich einerseits durch die Farben – es gibt eine schwarze und eine rote Variante –, andererseits durch das Material. Das Kabel selbst ist mit doppelt geflochtenem Nylon umgeben. Dadurch ist das Kabel zum einen etwas flexibler, zum anderen soll es damit noch einmal stabiler werden. So soll es insgesamt 30-mal länger halten und 30.000 Verbiegungen überleben. Die Länge bleibt leider bei 90 cm.

Rotes Kabel
Schwarzes Kabel
Anschlüsse
Kabelansicht
Nebeneinander

Bei der Handhabung kann ich keinerlei Unterschiede feststellen, ich persönlich bevorzuge diese Variante des Kabels. Ich finde das Kabel optisch ansprechender – was reine Geschmackssache bleibt – und muss bei meiner Anwendung einen nicht so seltenen Anwendungsfall berücksichtigen. Ich behandle meine Kabel an und für sich gut, das gilt aber nicht für meine Katzen. In einem Haushalt mit mittlerweile vier Katzen – zwei davon sind noch Babys – kann es schon vorkommen, dass ein Kabel einen oder mehrere Zähne abbekommt. Klassische Kabel aus Kunststoff geben so gerne den Geist auf – offenbar zählen Bissverletzungen nicht als „normale Biegung“. Nylon-Kabel halten hier, bei mir, deutlich länger.

Anker PowerPort Atom PD 1

Mit dem PowerPort Atom PD 1 hat Anker es geschafft, mich gleich zweimal zu überraschen – einmal bei der Vorstellung und einmal beim Auspacken des Netzteils. Der Hersteller setzt bei der Produktion des Netzteils auf eine neue Technologie, sie nennt sich GaN. Dabei wird statt Silikon Galliumnitrid (GaN) verbaut, das soll die Effizienz deutlich erhöhen. Das Ergebnis? Ein sehr leistungsfähiges Netzteil in sehr kleinem Gehäuse und mit niedriger Wärmeentwicklung. So bekommen wir ein Netzteil, das etwas kleiner ist als ein altes 12-Watt-iPad-Netzteil, mit einer Ladeleistung von 30 Watt. Im Vergleich: Dieselbe Leistung bietet das Netzteil des MacBook – und dieses hier ist dabei 40 Prozent kleiner.

Verpackung
Seitenansicht
Anschluss
Größenvergleich

Dank der enormen Leistung – und das passende Kabel vorausgesetzt – bietet sich das Netzteil so auch zur Schnellladung von iOS-Geräten an. Ein iPhone XS wird in 30 Minuten zu 50 Prozent geladen, das entspricht der maximalen Geschwindigkeit, die aktuell möglich ist. In meinem Test habe ich das kleine Netzteil schnell lieben gelernt. Es lädt nicht nur meine iOS-Geräte, sondern auch mein MacBook Pro. Hier ist es zugegeben deutlich langsamer als das Ladekabel von Apple (60 Watt bei dem MacBook Pro mit 13 Zoll), dafür aber auch deutlich portabler. In Sachen Wärmeentwicklung gibt es keine Probleme, selbst wenn das Ladekabel den kompletten Tag auf voller Leistung durcharbeitet. Die Verarbeitung ist auf einem guten Niveau, am Ende fehlen mir nur zwei Kleinigkeiten: eine Lade-LED und ein wechselbarer Stecker.

Anker USB-C Lightning Kabel und PD 1 Netzteil – Fazit

Anker stellt mit seinen USB-C Lightning Kabeln und dem PD 1 Netzteil die für mich ideale Lösung zum schnellen Aufladen von iOS-Geräten vor. Das Zubehör ist stabiler, kleiner und leistungsfähiger als die Originale von Apple und dabei noch günstiger. Was will man mehr? Am Ende würden mir nur kleine Detailverbesserungen einfallen, dementsprechend kann ich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung abgeben (und das ist selten). Nein, es ist nicht nötig, ein iOS-Gerät schnell aufzuladen und ja, es ist wahrscheinlich nicht gut für den Akku – aber am Ende ist es (ab und an) verdammt praktisch!

Das Powerline II Kabel wird ab etwa 12 Euro auf Amazon zum Kauf angeboten, die stabilere Powerline+ II Variante kommt auf 17,99 Euro. Das PD 1 Netzteil wird für 34,99 Euro direkt auf Amazon angeboten. Immer wieder gibt es Aktionen für alle drei Zubehörteile, so könnt ihr bis zu 30 Prozent sparen. Wir weisen in unserer Klick-and-Snap-Sektion sicher auch auf die nächsten Angebote hin.

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Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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