Ausprobiert

Ausprobiert: AirTags – taggen nicht tracken

Die Airtags von Apple sind kleine runde Devices, die euch die Suche nach verlorenen Gegenständen erleichtern. Freundin, Freund oder Hund damit zu überwachen, ist keine Option.

Neu ist das „Wo ist“ Netzwerk von Apple wahrlich nicht. Schon viele Jahre kann man dort seine Devices lokalisieren. Das war bisher auch kein Problem, denn die meisten der Geräte haben eine Sendefunktion und können ihre Postion entweder mittels GPS- oder WLAN-Ortung feststellen. Verliert man beispielsweise sein iPhone, kann man es mühelos in der Wo-ist-App oder auf der iCloud-Webseite wiederfinden.

Natürlich nur, wenn der Akku noch Ladung hat und ein Netzwerk in der Nähe ist. Aber immerhin lassen sich die Geräte in der Regel auf diese Weise orten.

Mit den AirTags kommt nun die Möglichkeit hinzu, beliebige Gegenstände bzw. deren Position in die App zu verfrachten. Auf kurze Distanz kann das iPhone (mit U1-Chip) die Postion des „getaggten“ Gegenstandes direkt anzeigen. Wer also öfter mal das Schlüsselbund in der Wohnung „versaubeutelt“, hat mittels AirTags eine nicht unerhebliche Chance, es wiederzufinden.

AirTags – taggen nicht tracken

Auch der Rucksack mit der Fotoausrüstung findet sich leicht wieder an, wenn er mal wieder „auf dem falschen Flieger“ sein sollte (Anspielung auf eine Werbung aus den 1990er Jahren!) Denn mittels der aktivierbaren „Verloren“ Option. Kann das AirTag aktiv gefunden werden. Dazu reicht es, wenn ein beliebiges iPhone in die Nähe des AirTags kommt. Dieses nimmt dann verschlüsselt und anonym Kontakt mit dem „Wo-Ist-Netzwerk“ auf. Und gibt die Position an den Besitzer weiter.

Sollte der besagte Rucksack zum Beispiel von jemandem gefunden werden, der kein iPhone besitzt, kann das AirTag per NFC ausgelesen werden. Es verhält sich in diesem Fall wie ein URL-Push und leitet auf eine verschlüsselte Webseite weiter, die mögliche Kontaktinformationen des legitimen Besitzers anzeigt. So kann Kontakt aufgenommen werden.

Datenschutz gewährleistet

In diesem Fall verhält sich ein AirTag wie ein normaler Kofferanhänger auf dem ggf. auch eine Telefonnummer und/oder eine Adresse vermerkt ist. Ein aktives Tracking ist mit den AirTags also nicht möglich. Eine konstante Standortübermittlung per AirTag funktioniert nicht. Auch als Diebstahlschutz ist ein AirTag nur minder geeignet.

Dennoch haben die AirTags ihre Berechtigung. Gerade für kleine aber wichtige Gegenstände kann es hilfreich sein, diese in der näheren Umgebung zu lokalisieren. Auch für Dinge wie Koffer, Rucksäcke und Geldbörsen kann es hilfreich sein, diese zu taggen.

Nicht zur Überwachung geeignet

Wer Hund, Katze, Freund, Freundin, Ehemann oder Ehefrau überwachen will, wird keine Freude an den kleinen runden Geräten haben. Apple verhindert ungewolltes Verfolgen von Personen. Ein fremdes AirTag, das eine Zeitlang (ob bewusst oder unbewusst) mitgeführtwird, wird am iPhone oder iPad angezeigt und es kann ein Ton abgespielt werden, um es zu finden. Also keine Chance jemandem das AirTag einfach „unterzujubeln“. Auch wenn die „getrackte“ Person kein iDevice besitzt ist ein Tracking nur schwer möglich. Ein AirTag, das sich entfernt von seinem Besitzer befindet (außer Reichweite sozusagen) und sich bewegt wird ebenfalls einen Ton abspielen.

Der vermeintlich Getrackte kann durch einfaches Entfernen der Batterie, das AirTag deaktivieren. Aus diesem Grund eignen sich die Geräte auch nicht als Diebstahlschutz.

Technische Details

Die AirTags wiegen 11 Gramm, haben einen Durchmesser von 31,9 mm und sind 8 mm dick. Die Oberseite kann bei der Bestellung kostenlos graviert werden. Als Stromversorgung dient eine CR2032 Knopfzelle, die vom Benutzer gewechselt werden kann. Die Batterie (deren Zustand in der Wo-ist-App angezeigt wird) soll laut Apple länger als ein Jahr halten. Auch vor Wind und Wetter müssen die AirTags bzw. deren Besitzer keine Sorge haben. Sie besitzen eine IP67 Zertifizierung. Also maximal 30 Minuten in 1m tiefem Wasser.

Die Ortung im Nahbereich funktioniert mit iPhones ab Generation 11 und es wird mindestens iOS 14.5 vorausgesetzt. Ältere Geräte, die den U1-Chip nicht beinhalten, aber dennoch iOS 14.5 bekommen, können die AirTags immerhin noch auf einer Karte anzeigen. Für verlorene Gegenstände also immer noch geeignet.

Fazit

Die AirTags sind genau das, was ihr Name sagt. Sie sind eine digitale Version eines Kofferlabels. Durch die nahtlose Integration ins „Wo ist“ Netzwerk von Apple und die enorme Verbreitung von iPhones und iPads ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man seine Gegenstände wiederfinden kann. Durch die Möglichkeit als digitale Namensschilder auch für nicht iPhones zu fungieren erhöht sich die Chance noch mehr,  sein Eigentum wiederzuerlangen.

Außerdem ist der Ansatz von Apple lobenswert, auf Batterien zu setzen. Diese können bequem gewechselt werden. Außerdem ist die verwendete Batterie (CR2032) fast überall leicht zu bekommen. Durch die lange Laufzeit (wird mit über einem Jahr angegeben) erzeugt der Konzern keine riesigen Mengen Elektroschrott. AirTags können lange verwendet werden.

Wer Haustiere, Autos oder gar Familienmitglieder tracken will, ist bei den AirTags falsch.

Im vierer Pack günstiger – kostenlose Gravur

Kaufen kann man sie im 1er oder etwas günstiger im 4er Pack. Ein AirTag kostet in  Deutschland 35 Euro und das Viererpack 119 Euro. Wer plant mehr als zwei der kleinen „Smarties“ zu nutzen, spart im Viererpack pro AirTag ca. 5 Euro. Auf Wunsch kann man kostenlos bis zu vier Buchstaben oder zwei Emojis (aus einer Auswahl) auf die weiße Seite gravieren lassen. So werden die jeweiligen Tags etwas persönlicher.

Nachteile gibt es aber auch: Ohne einen Halter sind die AirTags nicht wirklich nützlich. Man kann sie aufgrund ihrer Bauform nicht ohne weiteres zum Beispiel am Schlüsselbund befestigen. Damit AirTags auf die AppleID registriert werden können muss das betreffende Gerät mindestens iOS 14.5 haben. Um im „Wo ist“ Netzwerk gefunden zu werden brauchen die iDevices nicht unbedingt iOS 14.5. Für die Ortung im Nahbereich ist ein iPhone mit U1-Chip erforderlich. Das gilt für iPhones ab Generation 11.

Bei Apple: https://www.apple.com/de/airtag/

Bei Amazon: https://amzn.to/3sRXIEx

Unser kleines Ausprobiert-Video zu den AirTags:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Und unser AirTalk mit euren Fragen an uns:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Michael Reimann

Neueste Artikel

Tim Cook: Apple wird keine Gebühren für KI erheben

In einem Interview mit WIRED hat Apples CEO Tim Cook eine klare Aussage getroffen: Apple hat "nie darüber gesprochen", für…

22. Dezember 2024

App Store 2024: Umsatzwachstum trotz sinkender Downloads

Der weltweite App-Markt hat 2024 ein beeindruckendes Wachstum erlebt, obwohl die Downloadzahlen zurückgegangen sind. (mehr …)

22. Dezember 2024

Luigi Mangione: Reporter ohne Grenzen fordern Verbot für KI-Zusammenfassungen

Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (RSF) fordert Apple auf, die Zusammenfassungsfunktion seiner Apple-Intelligence-KI zu entfernen. Der Aufruf kommt nach einem…

22. Dezember 2024

iOS 18.2.1: Kleines Update für Dein iPhone steht bevor

Apple arbeitet bereits an der nächsten Aktualisierung für iPhones mit iOS 18.2.1, die in den kommenden Wochen veröffentlicht werden könnte.…

22. Dezember 2024

Anker USB-C Hub 10-in-1 Aluminium-Monitorstandfuß: Ordnung und Funktionalität auf dem Schreibtisch

Der Anker USB-C Hub, 10-in-1 Aluminium-Monitorstandfuß, kombiniert eine Dockingstation mit einem ergonomischen Monitorständer. Die Lösung richtet sich an Nutzer:innen, die…

21. Dezember 2024

Die Top 5 Apple-Produkte, auf die Du Dich 2025 freuen kannst

Das Jahr 2025 verspricht ein aufregendes Jahr für Apple zu werden, mit einer Vielzahl neuer Produkte und Technologien. Von einem…

21. Dezember 2024

Diese Website benutzt Cookies um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Wenn Sie diese Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.

Mehr lesen