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Die Kritik am App-Store-Modell von Apple wird immer lauter. Von Donnerstag auf Freitag ist ein Disput zwischen Epic Games, dem Entwicklerstudio hinter dem enorm populären Multiplayer-Shooter Fortnite, und Apple regelrecht eskaliert. Die Konsequenz: Apple schmeißt Fortnite kurzerhand aus dem App Store, Epic Games reagiert mit einer Klage – und ruft dazu auf, sich dem Kampf gegen das App-Store-Modell von Apple anzuschließen.
Fortnite-Update verletzt App-Store-Regeln
In den letzten Stunden ging es Schlag auf Schlag. Epic Games hat eine neue Version von Fortnite im App Store veröffentlicht. Apple dürfte das Update allerdings nicht allzu genau begutachtet haben. Denn mit der Aktualisierung führt Fortnite für seine In-App-Käufe eine neue Zahlungsoption ein, die außerhalb des App Stores abgewickelt wird – und somit eine Umgehung der 30-prozentigen Gebühr für Umsätze im App Store darstellt. Eine klare Verletzung der Richtlinien von Apple.
Die neue Zahlungsoption wurde in Fortnite parallel zu der bestehenden In-App-Abrechnung angeboten. Konkret kann über In-App-Käufe die virtuelle Spielwährung V-Bucks gekauft werden, die innerhalb des Spiels wiederum in kosmetische Items und ähnliches investiert werden können. Der reguläre Preis von 1.000 solcher V-Bucks sind 9,99 US-Dollar, bei direkter Zahlungsabwicklung über Epic Games kostet das Währungspaket nur 7,99 Dollar.
Apple schmeißt Fortnite aus App Store
Apple reagiert kurz danach und wirft das momentan wohl populärste Multiplayer-Spiel aus dem App Store. „Epic Games hat heute den bedauerlichen Schritt unternommen, gegen die App-Store-Richtlinien, die gleichermaßen für alle Entwickler gelten und die Sicherheit unserer Userinnen und User im Store sicherstellen, zu verstoßen. Daher wurde die Fortnite-App aus dem Store entfernt“, so Apple in einer Stellungnahme. Epic Games habe bewusst diese Richtlinien verletzt, heißt es weiter.
Epic Games ruft zum Kampf auf
Epic Games hat mit dieser Reaktion wohl bereits gerechnet – und sie bewusst provoziert. Auf YouTube wurde, angelehnt an den ikonischen 1984-Werbespot von Apple, ein Video mit dem Namen „Nineteen Eighty-Fortnite“ veröffentlicht. Am Ende des Videos wird unter dem Hashtag #FreeFortnite dazu aufgerufen, sich dem Kampf anzuschließen, damit das Jahr 2020 nicht zu 1984 wird. Zudem hat Epic Games eine Klage gegen Apple wegen wettbewerbsfeindlicher Bedingungen eingebracht.
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Auch Google wird verklagt
Die Bedingungen im App Store sind dabei nicht das einzige Ziel von Epic Games. Denn dasselbe Fortnite-Update mit einer eigenen Zahlungsoption, die den In-App-Kauf günstiger anbietet, ist auch für Android erschienen. Google hat daraufhin ebenfalls Fortnite aus dem Play Store verbannt, woraufhin Epic Games auch eine Klage gegen Google eingebracht hat. Da unter Android Apps allerdings auch aus anderen Quellen installiert werden können, ist Fortnite hier weiterhin verfügbar.
Entwickler wehren sich gegen Apple
In den vergangenen Wochen gewinnen Kampagnen, die sich gegen die App-Store-Bedingungen von Apple wehren, immer mehr an Momentum. In Europa und den USA laufen zudem mehrere Untersuchungen, ob Apple mit dem App-Store-Monopol gegen Wettbewerbsrecht verstößt. Zuletzt wurde bekannt, dass Microsoft schon so wie Google Stadia sein Cloudgaming-Angebot xCloud nicht im App Store anbieten darf.