AT&T hat bedeutende Änderungen an seinen Diversitäts-, Gleichstellungs- und Inklusionsprogrammen (DEI)vorgenommen. Das Unternehmen beendet bestimmte LGBTQ+-freundliche Initiativen und entfernt bevorzugte Pronomen-Pins aus seinem internen Angebot. Diese Entscheidung reiht sich in eine wachsende Liste von Unternehmen ein, die ihre DEI-Programme im aktuellen politischen Umfeld zurückfahren.
Reduzierung von DEI-Initiativen bei AT&T
AT&T stellt die Finanzierung mehrerer LGBTQ+-bezogener Programme ein, darunter die Unterstützung für The Trevor Project, eine Organisation zur Suizidprävention unter LGBTQ+-Jugendlichen. Auch die Veranstaltungsreihe Turn Up the Love, die mit Musikern für LGBTQ+-Themen sensibilisierte, wird eingestellt.
Das Unternehmen nimmt zudem nicht mehr an externen Gleichstellungs-Indizes teil, wie dem Corporate Equality Index der Human Rights Campaign. Diese Entscheidung könnte sich auf die Bewertung von AT&T in Bezug auf LGBTQ+-Freundlichkeit auswirken.
Neuausrichtung der Personal- und Lieferantenstrategie
Neben dem Rückzug aus DEI-Initiativen passt AT&T auch seine Personalentwicklungsprogramme an. Statt auf DEI-Schulungen setzt das Unternehmen nun auf allgemeine Führungsentwicklung. Stipendien, die zuvor gezielt für Minderheiten wie hispanische Studierende vergeben wurden, sollen künftig allen Bewerber:innen offenstehen.
Zudem überarbeitet AT&T sein Lieferantenprogramm. Während bisher Vielfalt und Inklusion in den Vergabeprozessen eine Rolle spielten, sollen Verträge nun primär auf Basis von Wert, Qualität und Funktion vergeben werden. Gleichzeitig plant das Unternehmen eine Erweiterung auf mehr kleine und lokale Unternehmen.
Politische Einflüsse auf Unternehmensentscheidungen
Die Rücknahme von DEI-Programmen erfolgt im Kontext politischer Entwicklungen in den USA. Präsident Donald Trump hat die Verwendung von bevorzugten Pronomen in der Bundesverwaltung verboten und angedeutet, dass er auch private Unternehmen für ihre DEI-Initiativen ins Visier nehmen könnte.
Darüber hinaus hat die US-Regierung unter Trump eine Untersuchung von Unternehmen angekündigt, die DEI-Programme umsetzen. Insbesondere Bundesauftragnehmer wie Citigroup, Accenture und Booz Allen Hamiltonhaben seit Trumps Amtsantritt ebenfalls DEI-Initiativen reduziert.
Die Federal Communications Commission (FCC) hat zudem begonnen, Unternehmen wie Comcast und Verizondirekt aufzufordern, ihre DEI-Programme einzustellen. AT&T als reguliertes Telekommunikationsunternehmen könnte sich in einer ähnlichen Lage befinden.
Via: Bloomberg