Parallels Desktop 20.2 führt erstmals eine x86-Emulation für Apple-Silicon-Macs ein. Die Funktion befindet sich derzeit in einer frühen Testphase und ermöglicht es, Intel-basierte Betriebssysteme auf Macs mit M1- oder neueren Prozessoren zu emulieren. Allerdings sollten Nutzer:innen keine Höchstleistung erwarten.
Unterstützung für x86-basierte Betriebssysteme
Mit der neuen Emulationsfunktion können Nutzer:innen unter anderem folgende Systeme ausführen:
- x86_64-Versionen von Windows 10, Windows 11*, Windows Server 2019/2022 sowie einige Linux-Distributionen mit UEFI BIOS.
- Neue virtuelle Maschinen mit Windows 10 21H2 und Windows Server 2022 erstellen.
Die Emulation erlaubt auch die Ausführung von 32-Bit-Apps, obwohl nur 64-Bit-Betriebssysteme emuliert werden können. Trotz dieser Möglichkeiten warnt Parallels vor stark eingeschränkter Leistung. Bootzeiten können bis zu sieben Minuten betragen, und externe USB-Geräte werden nicht unterstützt. Zudem funktioniert Windows 11 24H2 aktuell nicht mit der Emulation.
Einschränkungen und versteckte Funktion
Um Missverständnisse zu vermeiden, ist die Emulationsoption in Parallels Desktop 20.2 derzeit verborgen. Parallels möchte so verhindern, dass Nutzer:innen falsche Erwartungen an die Leistung der Emulation stellen. In einem separaten Artikel führt das Unternehmen weitere Einschränkungen und bekannte Probleme auf.
Zusätzliche Neuerungen in Version 20.2
Neben der x86-Emulation bringt Parallels Desktop 20.2 weitere Verbesserungen:
- Automatische Zeitsynchronisation: macOS-VMs auf Apple-Silicon-Macs synchronisieren jetzt automatisch Zeit und Zeitzone.
- Apple-Intelligence-Writing-Tools: Diese KI-gestützten Schreibwerkzeuge sind jetzt direkt im Kontextmenü von Windows-Anwendungen wie Word, PowerPoint und Outlook verfügbar. Zuvor war der Zugriff nur über die Menüleiste von macOS oder Tastenkombinationen möglich. Das Apple-KI-System ist derzeit in der EU nicht verfügbar. Apple hat angekündigt, dass es im April kommen soll.
Fazit
Die Einführung der x86-Emulation ist ein bedeutender Schritt, um die Kompatibilität von Apple-Silicon-Macs mit älterer Software zu erweitern. Dennoch steht die Funktion aufgrund ihrer begrenzten Leistung und zahlreicher Einschränkungen erst am Anfang ihrer Entwicklung. Parallels Desktop 20.2 bringt gleichzeitig praktische Verbesserungen für den Einsatz von macOS- und Windows-VMs, die den Arbeitsalltag erleichtern können.
Via: The Verge