Apple plant, seine Geräte ab 2025 mit einem selbst entwickelten Bluetooth- und Wi-Fi-Chip auszustatten. Diese Strategie markiert einen weiteren Schritt in Apples Bemühungen, die Kontrolle über wesentliche Hardware-Komponenten zu übernehmen und langfristig unabhängiger von Drittanbietern wie Broadcom zu werden.
Der Proxima-Chip: Ein integraler Bestandteil zukünftiger Geräte
Der neue Chip, mit dem Codenamen „Proxima“, wurde über Jahre hinweg entwickelt und soll zunächst in Apples Smart-Home-Produkten wie dem Apple TV und dem HomePod mini zum Einsatz kommen. Später soll der Chip auch in iPhones, iPads und Macs integriert werden. Die Herstellung erfolgt über Apples langjährigen Partner Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC).
Mit „Proxima“ verfolgt Apple das Ziel, eine engere Integration seiner drahtlosen Komponenten zu erreichen. Dies soll nicht nur eine höhere Energieeffizienz gewährleisten, sondern auch neue Möglichkeiten für schlankere Designs und innovative Geräteformate eröffnen.
Auswirkungen auf Broadcom und die Industrie
Apples Entscheidung, Broadcoms Komponenten zu ersetzen, hat unmittelbare finanzielle Folgen für den Zulieferer, der etwa 20 % seines Umsatzes durch Apple generiert. Trotz des Wechsels bleibt Broadcom ein wichtiger Partner für andere Komponenten, wie z. B. Filter für Modems und Chips für Cloud-Server.
Die Einführung eines hauseigenen Chips birgt jedoch Risiken. Broadcom ist ein führender Anbieter in der drahtlosen Technologie, und Apples Erstlingswerk könnte in Bezug auf Leistung und Stabilität hinter Broadcoms Standards zurückbleiben. Dennoch plant Apple, den Proxima-Chip mit Unterstützung für Wi-Fi 6E auszustatten, was verbesserte Bandbreite und höhere Geschwindigkeiten ermöglicht.
Ein bedeutender Schritt für Smart-Home-Produkte
Mit dem neuen Chip soll die Zusammenarbeit zwischen Apples Smart-Home-Geräten optimiert werden. Schnellere Synchronisation und verbesserte Interoperabilität stehen dabei im Vordergrund. Apple plant zudem eine umfassende Smart-Home-Offensive im kommenden Jahr, einschließlich eines KI-gesteuerten Home-Hubs und einer eigenständigen Sicherheitskamera.
Die Einführung des Proxima-Chips ist Teil von Apples langfristiger Strategie, die Kontrolle über wesentliche Technologien zu behalten und das Nutzererlebnis durch nahtlose Hardware- und Softwareintegration zu verbessern.
Fazit
Der Proxima-Chip ist ein weiterer Meilenstein in Apples Strategie, eigene Komponenten zu entwickeln und sich von Drittanbietern zu lösen. Mit einer schrittweisen Einführung in Smart-Home-Geräte und später in iPhones, iPads und Macs zeigt Apple seinen Innovationsanspruch. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie die Leistung des Chips im Vergleich zu etablierten Anbietern abschneidet und welche Auswirkungen dieser Schritt auf die gesamte Branche haben wird.
Via: Bloomberg