Das war ein blödes Erwachen, als am Morgen des 5. Septembers 2024 auf einmal die Schaltsteckdosen, die mit der Fritz!Box verbunden sind, nicht mehr auf Sprachanweisungen an Alexa reagierten. Alexa selber gab dann den Hinweis, man möge doch bitte den Skill in der Alexa-App neu aktivieren.
Dieser Hinweis war ebenso wenig zielführend wie hilfreich, denn der Skill war in der App aktiv. Der Grund liegt an anderer Stelle. Wie Deskmodder schreibt, hat der private Entwickler den Betrieb des Skills für die beliebten Fritz!Boxen von AVM eingestellt. Die Abschaltung sorgt dafür, dass nun Dect-Schaltdosen, Thermostate und anderes Zubehör von AVM nicht mehr über Amazon Echo (aka Alexa) bedient werden können.
AVM hat nichts passendes
Besonders ärgerlich, weil AVM selber sich seit Jahren verweigert, einen eigenen Skill anzubieten. Als Begründung wird immer wieder die Lokalität der Schaltvorgänge betont. Der Berliner Hersteller ist der Ansicht, dass so etwas nichts in der Cloud zu suchen hat.
Der privat entwickelte und betriebene Skill bot zahlreiche Funktionen. So schreibt Deskmodder:
Zur Steuerung von Heizkörperthermostaten, Lampen, Steckdosen etc. hat der Skill eine Verbindung per MyFRITZ!-Adresse auf die FRITZ!Box aufgebaut. Damit wurde Alexa oder Google Home mit der FRITZ!Box verbunden. Über diese Verbindungen konnten die Geräte gesteuert werden. Dabei waren viele Sachen möglich. Man konnte die Temperatur im Raum abfragen, ändern, komplette Modi und Vorlagen aktivieren etc.
Amazon will Geld für den Betrieb
Der Grund für die Abschaltung scheint der erhebliche Kostendruck zu sein. Der Betrieb von Skills für das Amazon-Echo-System erfordert zwingend die Nutzung von Amazons AWS-Cloud-Services. Diese sind seit Juni 2024 nicht mehr kostenlos. Daher ist es nur zu verständlich, dass der Entwickler jetzt diesen Schritt geht. Den Hinweis gibt es auch auf der Seite des Skills.
Die Abschaltung ist schade, aber verständlich. Eine richtige Alternative fehlt derzeit. Die Fritz!Dect-Steckdosen lassen sich derzeit nur über passende DECT-Schalter oder die an der Box angemeldeten Telefone bedienen. Eine missliche Situation, die sicher auch nicht so schnell eine Lösung bekommt. Vielleicht wenn AVM sich doch durchringt, einen eigenen Skill anzubieten.
Wir haben bei AVM wegen der Situation nachgefragt. Wegen der gerade in Berlin laufenden IFA haben wir keinen Kommentar zu Aus des Skills bekommen, aber folgenden Hinweis:
Wir können an dieser Stelle auf Matter verweisen, damit lässt sich das FRITZ!-SmartHome problemlos per Alexa und auch allen anderen gängigen Sprachassistenten steuern.
Matter ist derzeit mit der aktuellen Laborversion des FRITZ!Smart Gateways verfügbar und wird in einem künftigen FRITZ!OS (noch nicht dem kommenden FRITZ!OS 8) auch für FRITZ!Box zur Verfügung gestellt. – AVM
Via: Deskmodder und AVM