Ein Bericht zeigt auf, wie Scalper automatisierte Bots nutzten, um unmittelbar nach Verfügbarkeit Millionen von Dollars für iPhone 15 Modelle auf der Apple-Website auszugeben. Die Praxis, beliebte Produkte zu kaufen und sie für einen deutlich höheren Preis weiterzuverkaufen, ist nicht neu. Schon beim iPhone 4 traten solche Phänomene auf.
Die Geschichte des iPhone-Scalpings
Das sogenannte „Scalping“ bezieht sich auf den Kauf von Produkten, die stark nachgefragt werden, nur um sie sofort für einen weitaus höheren Preis wieder zu verkaufen. Bei iPhone-Launches ist dieses Problem bereits seit Zeiten des iPhone 4 bekannt. Apple musste kürzlich seinen Store in Peking schließen, da Graumarktkäufer den gesamten Vorrat aufkauften. Kunden verließen das Geschäft mit bis zu 30 iPhones, um sie anschließend weiterzuverkaufen.
Trotz Gegenmaßnahmen von Apple, die sowohl Online- als auch In-Store-Käufe begrenzen, finden Scalper immer Wege. Sie heuern Menschen an, um in Schlangen zu stehen und iPhones im Laden zu kaufen, oder sie nutzen Bots für Online-Käufe.
Moderne Technik: Bots im Fokus
Die Cybersicherheitsfirma Kasada berichtet, dass Einkaufsbots – auch als AIO-Bots bezeichnet – ihre Taktik geändert haben. Statt Sneakers zu kaufen, orderten sie nun iPhone 15 Modelle. Einige dieser Bots behaupten, an einem Tag fast 2.500 iPhones gekauft zu haben. Das würde bei einem geschätzten Gewinn von 300 Dollar pro Gerät einem Profit von 750.000 Dollar entsprechen. Ein anderer Bot gibt an, Produkte im Wert von fast 1 Million Dollar erworben zu haben.
Der Vorteil von AIO-Bots? Sie können den gesamten Kaufprozess in nur 0,2 Sekunden abschließen.
Glaubwürdigkeit und die Rolle von Kasada
Es ist wichtig zu erwähnen, dass Kasada im Geschäft der Bot-Abwehr tätig ist. Das Unternehmen könnte also ein Interesse daran haben, das Problem zu betonen. Dennoch gibt es keinen Zweifel an der Existenz dieses Problems. Eine Studie von Piper Sandler deutet darauf hin, dass solche Bots einen milliardenschweren Sneaker-Weiterverkaufsmarkt unterstützen.
Apple und andere Unternehmen setzen Werkzeuge ein, um den Einsatz von Bots zu erkennen. Doch es ist ein ständiges Katz-und-Maus-Spiel, bei dem Bot-Hersteller ihre Tools anpassen und Einzelhändler ihre Systeme aktualisieren, um diesen neuen Versionen immer einen Schritt voraus zu sein.
Quelle: 9To5Mac
Foto: Michael Reimann