Apple Sicherheitschef, Thomas Moyer, steht wegen des Vorwurfs, kalifornische Beamte für Waffenscheine bestochen zu haben, erneut vor Gericht. Ein Gericht in Kalifornien entschied, dass der Fall, der vor zwei Jahren abgewiesen wurde, wieder aufgenommen werden sollte.
Moyer wird vorgeworfen, der Polizeibehörde von Santa Clara County 200 iPads angeboten zu haben, um die Genehmigung für verdeckte Schusswaffen, die zuvor vier Apple-Mitarbeitern verweigert wurden, zu erhalten.
Hintergrund der Waffenscheine
Apple hatte 2017 damit begonnen, Waffenscheine zu beantragen. Das Ziel: Das Schutzteam für Apple-Führungskräfte sollte bewaffnet sein. Der Grund dafür waren vermehrte und ernstzunehmende Drohungen gegen den CEO Tim Cook.
Zweijährige Untersuchung deckt Unregelmäßigkeiten auf
Nach einer zweijährigen Untersuchung stellte die Staatsanwaltschaft fest, dass zwei Beamte der Polizeibehörde die Ausstellung von Waffenscheinen verzögerten, bis die Antragsteller einen wertvollen Gegenstand anboten. Die iPad-Spenden, die einen Wert von 50.000 bis 80.000 Dollar hatten, wurden 2019 gestoppt, als Moyer erfuhr, dass die Waffenscheinvergabe untersucht wurde.
Anklage und Gerichtsverfahren
2020 wurden Moyer und die beiden Polizeibeamten von einer Grand Jury angeklagt. Die Anklage lautete, dass Moyer einen leitenden Beamten bestochen hatte, indem er iPads für die Polizeibehörde versprach, um eine offizielle Handlung zu beeinflussen.
Die Anklage wurde jedoch abgewiesen, da Moyers Anwälte argumentierten, dass der Staatsanwalt der Grand Jury falsche Anweisungen gegeben hatte. Ein Berufungsgericht in San Jose hat jedoch diese Entscheidung kürzlich umgestoßen.
Unterschiedliche Meinungen
Die Frage, ob ein Beamter durch ein Versprechen zur Spende bestochen werden kann, hat bisher noch kein kalifornisches Gericht beantwortet. Apple teilte mit, dass das Unternehmen von den Vorwürfen wusste, eine interne Untersuchung durchführte und kein Fehlverhalten feststellte. Der Staatsanwalt von Santa Clara, Jeff Rosen, äußerte sich hingegen klar: „Moyer gehört genau dorthin – vor Gericht und wegen Bestechung angeklagt.“
Von Apple gibt es bisher keine Stellungnahme zu der Angelegenheit.
Quelle: Bloomberg