Am Sonntag Abend hat der US-amerikanische Fernsehsender CBS im Nachrichtenmagazin „60 Minutes“ über Apple berichtet. Jony Ive gab dem Fernsehteam einen Einblick in sein sonst für fremde Blicke verschlossenes Designstudio, in einem Interview wurde außerdem Tim Cook zu verschiedenen Themen befragt, darunter auch zum Datenschutz am iPhone. Vor allem in Amerika keimt immer wieder die Frage auf, wie sicher eine Datenverschlüsselung sein darf.
Private Daten
Häufig sieht sich Apple mit dem Argument konfrontiert, dass durch die Datenverschlüsselung bei den Apple-Diensten selbst Behörden der Zugriff verwehrt und damit Ermittlungen erschwert würden. „So sieht die Situation aus: Auf deinem Smartphone, deinem iPhone, hast du heutzutage wahrscheinlich Informationen wie Finanz-Daten, persönliche Konversationen mit deiner Familie oder deinen Mitarbeitern, vermutlich auch Geschäftsgeheimnisse“, erklärt Cook.
„Du solltest die Möglichkeit haben, diese zu schützen“, so Cook weiter. Der einzige bekannte Weg, dies zu tun, sei eine Verschlüsselung. Abermals betont der Apple-Chef dabei seine ablehnende Haltung zu Backdoors. Denn falls es einen Weg hinein gebe, wird jemand diese Möglichkeit auch ausfindig machen. „Wenn man eine Hintertür einbauen würde, ist diese Hintertür für jeden – für die Guten und die Bösewichte.“
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Zusammenarbeit mit Behörden
Cook betont jedoch, dass man sehr wohl mit den Behörden zusammenarbeite. Wird eine ordnungsgemäße richterliche Anordnung vorgelegt, wird man die spezifisch darin angeforderten Informationen weitergeben – dazu sei man alleine aufgrund der Gesetzgebung verpflichtet. Bei verschlüsselten Daten wie iMessages habe man aber nichts weiterzugeben, da selbst Apple keinen Zugriff darauf habe.
Die Frage nach einer erhöhten Sicherheit bei Verzicht auf Datenschutz stellt sich für Tim Cook offenbar nicht. Seiner Meinung nach lässt sich der Wert der eigenen Daten nicht gegen die nationale Sicherheit ausspielen. Dies sei eine zu stark vereinfachte Sichtweise. „Wir sind Amerika, wir sollten beides haben“, so Cook.
Produktion in China
In einem weiteren Teil des Interviews hat sich Cook außerdem zur Produktion der Apple-Hardware in China geäußert. Der Apple-Chef verrät, dass die geringen Löhne und die massive Zahl an Arbeitnehmern – mehr als eine Million Menschen fertigen in den chinesischen Zulieferbetrieben Apple-Produkte – nicht der Hauptgrund für den Produktionsstandort China seien. „Es geht um die Fähigkeiten“, so Cook.
„China hat einen enormen Fokus auf die Produktion gelegt“, so Cook. Es gebe dort viel größere Berufskenntnisse im handwerklichen Bereich, in den USA sei das nicht der Fall. „Man könnte vermutlich alle Werkzeugbauer in den USA nehmen und sie hätten in diesem Raum, in dem wir gerade sitzen, Platz. In China bräuchtest du dafür mehrere Football-Felder. Es ist ein Fokus in deren Bildungssystem.“
Apple unterziehe seine Zulieferkette dabei einer ständigen Prüfung. Man möchte damit sicherstellen, dass die höchsten Sicherheitsstandards und Arbeitsbedingungen eingehalten werden. „All jene Dinge, von denen erwartet wird, dass wir sie beobachten und noch darüber hinaus – wir machen es“, so Cook.
Via 60 Minutes