- Registriert
- 05.02.07
- Beiträge
- 721
Hallo allerseits!
Im Officeforum lese ich vermehrt Fragen zu LaTeX. Da das doch tatsächlich recht präsent zu sein scheint, möchte ich hier einige Umgebungen vorstellen, in denen man seinen Text setzen kann.
Nicht vorgestellt werden komerzielle Umgebungen, und solche, die nicht direkt unter MacOS lauffähig sind.
Kurz vorab:
Bei LaTeX handelt es sich nicht, wie so mancher Er hier vermuten mag, um etwas Privates. Das ist ein Textsatzprogramm.
Vorteile sind Plattformunabhängigkeit (es erstellt pdfs), alle Sonderzeichen sind möglich, (besonders im Mathebereich gut) und es layoutet sich selber. Nachteil ist natürlich, dass man es gewissermaßen coden muss.
Anleitungen wie man LaTeX erlernt und begreift gibt es sehr viele:
Zum Beispiel:
Distributionssätze
Es gibt verschiedene LaTeX Distributionen für den Mac:
Plattformunabhängigkeit...
... und Programmunabhängigkeit haben eine unerschließbare Anzahl an Entwicklungsumgebungen und Programmen entstehen lassen. Man kann mit jedem Editor LaTeX coden. Man braucht kein Syntax-Highlighting. Aber seien wir mal ehrlich: Wir mögen das, oder?
Daher sollte die folgende kleine Auswahl nur als eine kleine Vorstellung verstanden werden, als eine etwas für den Mac gesiebtere Sammlung, gesiebt aus einer rieisgen Anzahl an Möglichkeiten.
Zu den Programmen:
1. TeXShop
Neben den Fakten rund um das Programm möchte ich einmal kurz auf die Bedienbarkeit eingehen. Der Button "Setzen" erzeugt augenscheinlich das pdf. Die wenigen Buttons machen es recht elegant. Ein rundes Programm. Aber: Der Code bleibt der Code. Besonders für diejenigen, die mathematische Texte produzieren kann es sehr unübersichtlich sein.
2. iTexMac
Ähnlich gut wie TeXShop gestaltet sich der Umgang mit iTexMac. Es hat ein integriertes Projektmanagement und bringt einige Vorlagen mit. Beim Compilieren des LaTeX Codes kann man von der Fehlermeldung per Hotlink in den Quelltext springen. Aber den größten Vorteil gegenüber TeXShop kann es ausspielen, wenn man mathematische Zeichen einfügt. Diese werden sofort dargestellt und in den Quelltext integriert. Andererseits kann dies manchen auch verwirren.
3. Carbon emacs
Kommt mit auctex Unterstützung. Das bedeutet, dass man innerhalb des emacs Buffers direkt zwischen WYSIWG und Code switchen kann - in einzelnen Abschnitten. Diese Vorschaugrafiken ersparen häufiges Neusetzen. Natürlich wandelt Carbon emacs genauso ins pdf und dvi Format um. Aber die optionale Vorschau ist besonders bei mathematischen Ausdrücken übersichtlicher.
Ansonsten ist Carbon emacs natürlich noch viel mehr als eine gelungene LaTeX Umgebung für angehende Naturwissenschaftler.
4. Aquaemacs
Alternativ für die Freunde des tradionsreichen emacs Editors gibt es eine Variante, die noch angepasster an MacOS X ist: Aquaemacs. Auch diese kommt mit einer Innenvorschau für LaTeX Argumente. Das Wechseln zwischen Code und Formelgrafik innerhalb des Programms ist somit kein Problem. Genauso wenig wie bei Carbon emacs.
Nun wird die Frage aufkommen: was ist besser?
Aber muss man sich das fragen? Einfach beide nehmen. Denn das dürfte dann am Ende eine Geschmacksfrage sein.
5. LyX
LyX stellt eine WYSIWYG artige Umgebung für LaTeX dar. Es orientiert sich an einem Benutzer, dem Word-Bedürftnisse nahe stehen. Allerdings ist die Bedienung des Interfaces sehr gewöhnungsbedürftig - besonders für Wordler.
Nichtsdestotrotz kann man mit LyX hochwertige Dokumente erstellen, wie mit jedem der hier genannten Programme. LyX teilt nämlich auf Button-Klick hin den Text in separate Umgebungsabschnitte auf. Abgeschlossene Abschnitte werden sofort dargestellt und 1:1 hin zum späteren Ausdruck dargestellt. So muss man seinen Text nur einmal final setzen - hat man sich eingearbeitet.
Andererseits ist es schwer Texte mit LyX zu setzen, die anspruchsvoller sind und vom gängigen Layout abweichen.
6. LaTeXiT
Will oder kann man sich gar nicht so wirklich mit den weitergehenden Umgebungen befassen, so steht einem ein Programm namens LaTeXiT zur Verfügung. Es kann per Point&Click Formeln in Bilder umwandeln. Diese kann man sich dann per InstantMessenger zuschicken, wie man möchte. Der Vorteil ist, dass das recht schnell geht, dass man diese Bilder auch in Keynote einfügen kann, und man somit Arbeitsschritte sparen kann.
6.1 LaTeX Beamer Class Extrension
Dies ist kein eigenes Entwicklungswerkzeug. Ich wollte es im Zusammenhang ganz gerne mal nennen. Es handelt sich dabei um eine Erweiterungsklasse für LaTeX selbst, mit der man Präsentationen erstellen kann.
Interessant bei Sonderzeichen-lastigen Vorträgen oder Präsentationen, die im Nachhinein an viele per pdf gehen.
Jedes der hier vorgestellten Programme kostet nichts, ist sehr brauchbar, und hat seine Eigenarten.
Letzten Endes ist es auf jeden Fall eine rein persönliche Entscheidung, was man nimmt. Daher soll diese Nummerierung nicht als Rangliste aufgefasst werden. Aber vielleicht als eine Entscheidungshilfe. Denn viele Leute verstehen LaTeX als unkompfortabel. Ein Grund dafür ist, dass sie die falsche Entwicklungsumgebung nutzen, denke ich.
So weit erst mal,
Gruß,
Mark
Im Officeforum lese ich vermehrt Fragen zu LaTeX. Da das doch tatsächlich recht präsent zu sein scheint, möchte ich hier einige Umgebungen vorstellen, in denen man seinen Text setzen kann.
Nicht vorgestellt werden komerzielle Umgebungen, und solche, die nicht direkt unter MacOS lauffähig sind.
Kurz vorab:
Bei LaTeX handelt es sich nicht, wie so mancher Er hier vermuten mag, um etwas Privates. Das ist ein Textsatzprogramm.
Vorteile sind Plattformunabhängigkeit (es erstellt pdfs), alle Sonderzeichen sind möglich, (besonders im Mathebereich gut) und es layoutet sich selber. Nachteil ist natürlich, dass man es gewissermaßen coden muss.
Anleitungen wie man LaTeX erlernt und begreift gibt es sehr viele:
Zum Beispiel:
- LaTeX an der Uni
- AMS LaTeX - eine amerikanische Seite zu Matheerweiterungen
- Wahlweise deutsches oder englisches, sehr hochwertiges Tutorial
- Ergänzungen hier erfolgen jederzeit gern. Ich möchte hier aber nur die wichtigsten und brauchbarsten Anleitungen einfügen und keine Sammlung erstellen.
Distributionssätze
Es gibt verschiedene LaTeX Distributionen für den Mac:
- teTeX: Wer es einfach mag kann sich dieses etwa 700 MB große Paket herunterladen und alles aus dem *.dmg File "in einem Rutsch" installieren.
- gwTex: Hier findet sich die Installationsanleitung für gwTeX. Diese ist zum einen umfangreicher, was die Schrift- und Zeichensätze betrifft, und wird zum anderen über den i-Installer installiert. Es stehen dadurch eine große Reihe von Paketen zur Auswahl, womit es sich hier auch um eine Installation für Fortschrittene handelt. Wer LaTeX häufig nutzt, OpenOffice oder gar Word damit evtl. die totale Absage erteilen mag, der wird sich hiermit softwaremäßig gut versorgen können. Selbst Sondereinsatzgebiete werden abgedeckt.
Da es keine Weiterentwicklung von gwTeX gibt, sollte man sich eventuell mit letzterer Distribution auseinandersetzen:
- Mac-Tex: Nach Aussagen vieler meiner Mitstudenten ist Mac-Tex besonders angepasst an die Schriftsätze des Macs. Dahinter steckt auch eine recht aktive Community mit Newsgroup. Allerdings habe ich mit diesem Paket keine Erfahrungen. Hier ist noch ein Link zu dem Projekt.
- Weiteres dazu findet sich hier
Plattformunabhängigkeit...
... und Programmunabhängigkeit haben eine unerschließbare Anzahl an Entwicklungsumgebungen und Programmen entstehen lassen. Man kann mit jedem Editor LaTeX coden. Man braucht kein Syntax-Highlighting. Aber seien wir mal ehrlich: Wir mögen das, oder?
Daher sollte die folgende kleine Auswahl nur als eine kleine Vorstellung verstanden werden, als eine etwas für den Mac gesiebtere Sammlung, gesiebt aus einer rieisgen Anzahl an Möglichkeiten.
Zu den Programmen:
1. TeXShop
Neben den Fakten rund um das Programm möchte ich einmal kurz auf die Bedienbarkeit eingehen. Der Button "Setzen" erzeugt augenscheinlich das pdf. Die wenigen Buttons machen es recht elegant. Ein rundes Programm. Aber: Der Code bleibt der Code. Besonders für diejenigen, die mathematische Texte produzieren kann es sehr unübersichtlich sein.
2. iTexMac
Ähnlich gut wie TeXShop gestaltet sich der Umgang mit iTexMac. Es hat ein integriertes Projektmanagement und bringt einige Vorlagen mit. Beim Compilieren des LaTeX Codes kann man von der Fehlermeldung per Hotlink in den Quelltext springen. Aber den größten Vorteil gegenüber TeXShop kann es ausspielen, wenn man mathematische Zeichen einfügt. Diese werden sofort dargestellt und in den Quelltext integriert. Andererseits kann dies manchen auch verwirren.
3. Carbon emacs
Kommt mit auctex Unterstützung. Das bedeutet, dass man innerhalb des emacs Buffers direkt zwischen WYSIWG und Code switchen kann - in einzelnen Abschnitten. Diese Vorschaugrafiken ersparen häufiges Neusetzen. Natürlich wandelt Carbon emacs genauso ins pdf und dvi Format um. Aber die optionale Vorschau ist besonders bei mathematischen Ausdrücken übersichtlicher.
Ansonsten ist Carbon emacs natürlich noch viel mehr als eine gelungene LaTeX Umgebung für angehende Naturwissenschaftler.
4. Aquaemacs
Alternativ für die Freunde des tradionsreichen emacs Editors gibt es eine Variante, die noch angepasster an MacOS X ist: Aquaemacs. Auch diese kommt mit einer Innenvorschau für LaTeX Argumente. Das Wechseln zwischen Code und Formelgrafik innerhalb des Programms ist somit kein Problem. Genauso wenig wie bei Carbon emacs.
Nun wird die Frage aufkommen: was ist besser?
Aber muss man sich das fragen? Einfach beide nehmen. Denn das dürfte dann am Ende eine Geschmacksfrage sein.
5. LyX
LyX stellt eine WYSIWYG artige Umgebung für LaTeX dar. Es orientiert sich an einem Benutzer, dem Word-Bedürftnisse nahe stehen. Allerdings ist die Bedienung des Interfaces sehr gewöhnungsbedürftig - besonders für Wordler.
Nichtsdestotrotz kann man mit LyX hochwertige Dokumente erstellen, wie mit jedem der hier genannten Programme. LyX teilt nämlich auf Button-Klick hin den Text in separate Umgebungsabschnitte auf. Abgeschlossene Abschnitte werden sofort dargestellt und 1:1 hin zum späteren Ausdruck dargestellt. So muss man seinen Text nur einmal final setzen - hat man sich eingearbeitet.
Andererseits ist es schwer Texte mit LyX zu setzen, die anspruchsvoller sind und vom gängigen Layout abweichen.
6. LaTeXiT
Will oder kann man sich gar nicht so wirklich mit den weitergehenden Umgebungen befassen, so steht einem ein Programm namens LaTeXiT zur Verfügung. Es kann per Point&Click Formeln in Bilder umwandeln. Diese kann man sich dann per InstantMessenger zuschicken, wie man möchte. Der Vorteil ist, dass das recht schnell geht, dass man diese Bilder auch in Keynote einfügen kann, und man somit Arbeitsschritte sparen kann.
6.1 LaTeX Beamer Class Extrension
Dies ist kein eigenes Entwicklungswerkzeug. Ich wollte es im Zusammenhang ganz gerne mal nennen. Es handelt sich dabei um eine Erweiterungsklasse für LaTeX selbst, mit der man Präsentationen erstellen kann.
Interessant bei Sonderzeichen-lastigen Vorträgen oder Präsentationen, die im Nachhinein an viele per pdf gehen.
Jedes der hier vorgestellten Programme kostet nichts, ist sehr brauchbar, und hat seine Eigenarten.
Letzten Endes ist es auf jeden Fall eine rein persönliche Entscheidung, was man nimmt. Daher soll diese Nummerierung nicht als Rangliste aufgefasst werden. Aber vielleicht als eine Entscheidungshilfe. Denn viele Leute verstehen LaTeX als unkompfortabel. Ein Grund dafür ist, dass sie die falsche Entwicklungsumgebung nutzen, denke ich.
So weit erst mal,
Gruß,
Mark
Zuletzt bearbeitet: