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Zinseszins zurückrechnen?

j@n

Eierleder-Apfel
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Hallo Mathegenies! ;)

Ich habe eine Abrechnung von meiner Hausverwaltung bekommen und wollte mal fragen, ob ich mich irgendwo verrechnet habe?!

Wenn meine Kaution 735€ betrug und vor 2 Jahren eingezahlt wurde ... und jetzt 740,15€ ausbezahlt werden ... entspricht das doch einer Verzinsung von 0,35% p.a.?

Ist das die "marktübliche Verzinsung", zu der sie verpflichtet sind? Oder hauen die mich gerade über's Ohr?

Würde mich über Eure Tipps freuen!

Beste Grüße
J@n
 

wheeler

Himbeerapfel von Holowaus
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Hast du denn mal nachgefragt, mit welchem Zinssatz das Geld angelegt wurde?
0,35% ist nicht viel aber es gibt momentan auch nicht viel für's Sparbuch. Und da du ja den Mietvertrag jederzeit kündigen kannst müssen die auch eine Anlageform wählen, bei der dein Geld kurzfristig verfügbar ist.
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
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Bezogen auf die gesetzlichen Vorschriften kannst du die durchschnittlichen Zinssätze bei deiner Bank erfragen,
wenn ich mich recht entsinne, sind zwischen 0,5 - 1 % üblich (ohne Gewähr!).
 

j@n

Eierleder-Apfel
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Naja, ich dachte, da gäbe es zumindest irgendeinen Zinssatz, der das Minimum wäre. Eine Vergleichstabelle oder so. Und die Kündigungsfrist ... naja, drei Monate halt. Wenn ich heute versuche, mein Geld irgendwo für drei Monate anzulegen, liegen die Zinsen laut einer Statistikseite bei der Bundesbank bei ca. 1,81%.

Vor zwei Jahren waren es immerhin 1,59%. (Quelle: Bundesbank)

Und bei angenommenen 1,59% müssten eher 758,56€ rauskommen, falls ich mich nicht verrechnet habe. Also will mich meine Hausverwaltung um gut 18€ bescheißen hat sich meine Hausverwaltung völlig versehentlich verrechnet. Oder?

Edit sagt, sie wüsste nicht, welche Statistik jetzt die richtige ist. Eine andere bei der Bundesbank (hier) spricht von deutlich über 2%. Das wäre dann noch mehr Differenz.

Ich denke, es wäre eine Frechheit, wenn die Verzinsung unterhalb der Inflation läge. Da würde ja niemand freiwillig sein Geld anlegen (weil es Alternativen gibt) und davor sollte einen doch der Gesetzgeber geschützt haben!
 

wheeler

Himbeerapfel von Holowaus
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Also, auf meinem Sparbuch sind die Zinsen auch definitiv unter der Inflation. Die Hausverwaltungen schließen allerdings in der Regel keine Sparverträge oder Festanlagen ab. Der Grund ist auch, dass teilweise erhebliche Zinsverluste drohen, wenn das Geld früher gebraucht wird. Außerdem haben manche Banken komische Bedingungen: Da wird der Zins nur einmal im Jahr berechnet und gutgeschrieben usw.
Wenn es im Durchschnitt sind, heißt das, dass manche 1,1 geben und manche 2,08... Du müsstest eigentlich nur mal nachschauen, wohin du das Geld überweisen hast und dann nachfragen, wo da die Zinsen liegen. Kann auch sein, dass das ein vor zwei Jahren festgelegter Zinssatz war, der nie angepasst wurde.

Edit: Was ich sagen will: Es muss nicht nur an der Hausverwaltung liegen, dass die dich um 18€ betrügen wollen...
 

j@n

Eierleder-Apfel
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Also, auf meinem Sparbuch sind die Zinsen auch definitiv unter der Inflation. Die Hausverwaltungen schließen allerdings in der Regel keine Sparverträge oder Festanlagen ab. Der Grund ist auch, dass teilweise erhebliche Zinsverluste drohen, wenn das Geld früher gebraucht wird. Außerdem haben manche Banken komische Bedingungen: Da wird der Zins nur einmal im Jahr berechnet und gutgeschrieben usw.
Soweit klar.

Wenn es im Durchschnitt sind, heißt das, dass manche 1,1 geben und manche 2,08... Du müsstest eigentlich nur mal nachschauen, wohin du das Geld überweisen hast und dann nachfragen, wo da die Zinsen liegen. Kann auch sein, dass das ein vor zwei Jahren festgelegter Zinssatz war, der nie angepasst wurde.
Mit einem nie angepassten Zinssatz rechne ich ja quasi. Fakt ist, die HV schickt mir ein Schreiben in dem steht, dass aus meinen 735€ jetzt 740,15€ geworden sind, "-Zinsberechnung erfolgt durch Bank-".

§551 BGB schrieb:
Der Vermieter hat eine ihm als Sicherheit überlassene Geldsumme bei einem Kreditinstitut zu dem für Spareinlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist üblichen Zinssatz anzulegen.

Bei über einem Prozent wäre ich ja wahrscheinlich nie misstrauisch geworden, aber ich glaube 1) habe ich ein Recht auf eine ordentliche Abrechnung, die u.a. den Zinssatz enthält und die Bank, bei der angelegt wurde und 2) dürften die von mir rückgerechneten 0,35% deutlich unter der in §551 BGB garantierten "marktüblichen Verzinsung" liegen.

Würdet Ihr mir da zustimmen?
 

MacAlzenau

Golden Noble
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Früher zumindest war es üblich, vielleicht sogar vorgeschrieben, die Kaution auf einem Sparbuch anzulegen. Da gibt es heute praktisch keine Zinsen mehr. Und keine Hausverwaltung wird sich die Mühe machen, nach effektiveren Anlagen zu suchen, schließlich hat der Vermieter nichts davon außer Arbeit.
 

j@n

Eierleder-Apfel
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Okay, das nervt mich. Grrrr. Ich ruf jetzt die Rechtsberatung meines Mietervereins an.
 

Snoopy181

Roter Astrachan
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Ich denke, es wäre eine Frechheit, wenn die Verzinsung unterhalb der Inflation läge. Da würde ja niemand freiwillig sein Geld anlegen (weil es Alternativen gibt) und davor sollte einen doch der Gesetzgeber geschützt haben!
Eine Kaution ist auch keine Geldanlage.
 
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Mitglied 39040

Gast
[…]Ich denke, es wäre eine Frechheit, wenn die Verzinsung unterhalb der Inflation läge. Da würde ja niemand freiwillig sein Geld anlegen (weil es Alternativen gibt) und davor sollte einen doch der Gesetzgeber geschützt haben!

Das ist keine Frechheit, sondern Marktrealität.
Trotz der aktuellen Lage legen übrigens immer noch viele Menschen ihr Geld zu solch dusseligen Konditionen an.

und es besteht Vertragsfreiheit: niemand (ich meine dies OHNE Blick auf Mietkautionen) wird gezwungen, ein Sparbuch anzulegen, daher ist der Gesetzgeber in keiner Weise gefragt.


Einen weiteren, ganz wichtigen Punkt hat Snoopy181 genannt: eine Mietkaution ist keine Geldanlage mit dem Ziel einer Geldmehrung, sie dient vielmehr vor allem der Absicherung des Vermieters, beispielsweise dann, wenn dieser keine miete zahlt oder seinen Renovierungs- oder Instandhaltungsverpflichtungen nicht nachkommt.
 

keine Ahnung

Winterbanana
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Viel Lärm um nichts, meine ich.

- Es handelt sich um eine Hausverwaltung, nicht um eine Vermögensverwaltung
- Die Anlageform hat die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen (s. Link von Kojak19)
- Viele Banken bieten Mietkautionskonten an (versperrt) mit Loseblatt-Auszügen, die an den Mieter versandt werden, inkl. Zinsberechnung
- Seriöse Vermieter und emsige Hausverwaltungen stellen eine Sparbuchkopie zur Verfügung
- und nicht zuletzt: die Anlage mit einem niedrigen Zinssatz ist auch die sichere, in dem Fall auch vorgeschrieben. Besser als Lehmann-Zertifikate, oder?

Weshalb da gleich der Mieterschutz herhalten muss. verstehe ich nicht.
 

Balkenende

Roter Winterkalvill
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So, ganz einfach:

Vermieter bzw. damit seine Verwaltung müssen nur getrennt vom Vermögen anlegen, mehr nicht.

Heisst, auf einem Sparbuch, über das die nicht allein verfügen dürfen.

Und für die gibt's aktuell fast nix.

Vermieter und Verwaltung sind abgesehen davon ganz einfach zum Nachweis verpflichtet.

Fordere Nachwis und gut.
 

wurst

Strauwalds neue Goldparmäne
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Hi dafür musst du eigentlich nur einen negativen Exponenten benutzen. Gruß
 

j@n

Eierleder-Apfel
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Ruhig Blut

Der Anwaltsrat aus zweiter Hand: eine Verzinsung von 0,5-1% p.a. wäre in der Tat normal und angemessen. Die 0,35% wären schon ungewöhnlich wenig. Der Mieterverein wird das gerne prüfen, sobald endlich eine Abrechnung vorliegt.

Um den Aufreger meinerseits vielleicht etwas verständlicher zu machen: ich fordere diese Menschen schon seit 2 Monaten immer wieder auf, die Kaution ordentlich abzurechnen und bis heute hat sich nichts getan, außer dass vor zwei Wochen ein Fresszettel mit „740,15 Euro Rückzahlungssumme, -Zinsberechnung erfolgt durch Bank-“ hier ankam. Ein paar Tage später kam dann tatsächlich das Geld.

Wenn man sich jetzt vorstellt, wie ich hier dezent säuerlich sitze, weil die Brüder monatelang keine anständige Abrechnung auf die Reihe bekommen und mir dann noch (zugegeben aus eigenem Unwissen) der Verdacht kommt, dass sie mich nun auch noch beim Zinssatz vereimern wollten … nun ja.

Die ganzen sonstigen Rahmenbedingungen sind und waren mir ja klar und bedurften keiner Erläuterung.

Vielleicht eins noch:

(…)
- Seriöse Vermieter und emsige Hausverwaltungen stellen eine Sparbuchkopie zur Verfügung (…)
Ich habe von dieser Hausverwaltung damals noch nicht mal eine Bescheinigung über den ordnungsgemäßen Eingang der Kaution zu Vertragsbeginn erhalten - geschweige denn einen Jahresauszug o.ä.

Hinterher ist man schlauer. Von der neuen Hausverwaltung fordere ich gerade einen Nachweis über die insolvenzsichere Anlage meiner geleisteten Kaution inklusive Zinssatz - man lernt ja dazu und dabei sogar seine Rechte kennen.
 
Zuletzt bearbeitet:

richtig

Bismarckapfel
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Ich kann deine Infos nur bestätigen, die Anlage einer Mietkaution ist auf s.g. Mietkautionssparbüchern üblich. Hier liegt der Zinssatz bei Sparkassen im Schnitt bei 0,5%. Dieser Zins ist schon sehr niedrig.
Wobei es sich auch nicht wirklich lohnt um 1,5% bei der Anlagesumme einen Mieter übers Ohr zu hauen ;)
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
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Das kommt darauf an, wie viele Mieter man hat...
 

keine Ahnung

Winterbanana
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Der Ärger von J@n ist mir nach der Schilderung jedenfalls verständlicher geworden. Eine solche Hausverwaltung und ihr Geschäftsgebaren fände auch ich inakzeptabel.
 

reimann

Erdapfel
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Hier liegt der Zinssatz bei Sparkassen im Schnitt bei 0,5%. Dieser Zins ist schon sehr niedrig.
Wobei es sich auch nicht wirklich lohnt um 1,5% bei der Anlagesumme einen Mieter übers Ohr zu hauen ;)
Bei großen Hausverwaltungen, die schnell mal mehr als Tausend Mietparteien verwalten, macht das Kleinvieh dann eben doch auch Mist.

Bei 1.000 Mietparteien mit einer Kautionssumme von je 1.000 Euro, können 1,5% mehr 15.000 Euro bedeuten. Das ist dann kein Pappenstiel mehr.

Aufgrund der Unsicherheit und möglichen Ärgers mit der Mietkauton bin ich dazu übergegangen, eine Kautionsversicherung heranzuziehen. Klar kostet mich das Geld. Natürlich brauche ich dann auch nicht damit kommen, dass ich mich darüber aufrege, wenn vorher meine Mietkautionssumme für einen real betrachtet negativen Zinssatz angelegt wurde.

Allerdings bin ich eher chronisch knapp bei Kasse und daher kann ich die paar Hundert Euro mehr an Flüssigen gut gebrauchen und ich habe keinen Ärger mehr mit der Mietkaution. Wenn ich umziehe, passe ich die Kautionsversicherung einfach an und muss nicht, wie im oftmals vorkommenden schlimmsten Fall, ein paar Monate zwei Mietkautionen aufbringen.