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Wird die USA Google zerschlagen? – Einblick in die Antitrust-Klage

Apfeltalk Redaktion

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Geschrieben von: Michael Reimann
Google EU-Wettbewerbsstrafe Berufung Gmail iOS KI-Assistent Kairos Power Google Antitrust USA

In den USA wird der Technologie-Gigant Alphabet Inc., die Muttergesellschaft von Google, wegen illegaler Monopolisierung des Suchmarktes verklagt. Ein US-Richter stellte diesen Sommer fest, dass Google gegen Antitrust-Gesetze verstößt. Nun könnten Maßnahmen folgen, die zum größten Unternehmenszerfall seit der Aufspaltung von AT&T 1984 führen.

Worum geht es in der Klage gegen Google?​


Das Justizministerium und Staatsanwält:innen behaupten, dass Google Milliarden in Exklusivverträge investiert hat, um seine Suchmaschine als Standard festzulegen. Unternehmen wie Apple und Samsung stellen dadurch Google als Standard ein und erhalten dafür einen Teil der Werbeeinnahmen. Durch diesen Vorteil hätten Konkurrenz-Suchmaschinen, darunter Microsofts Bing und DuckDuckGo, keine realistische Chance, genug Daten zu sammeln, um wettbewerbsfähige Suchangebote zu entwickeln.

Die Kläger:innen argumentieren, dass Google durch diesen Ausschluss erhebliche Marktanteile gewonnen und die Werbepreise erhöht hat. Richter Mehta entschied, dass Google den Markt für allgemeine Suchdienste und Textwerbung illegal monopolisiert hat.

Mögliche Konsequenzen für Google​


Die nächste Phase des Verfahrens, die im April 2025 beginnt, wird sich darauf konzentrieren, wie Google für seine Marktmanipulationen bestraft werden soll. Das Justizministerium erwägt, Google dazu zu verpflichten, Geschäftsteile abzuspalten, wie das Android-Betriebssystem oder den Chrome-Browser. Alternativ könnten Google weitere Maßnahmen auferlegt werden, darunter das Teilen von Daten mit Konkurrenten oder die Beendigung von Exklusivverträgen.

Ein weiteres Ziel ist, Googles Monopolstellung im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) zu kontrollieren. Das Justizministerium plant, seine Vorschläge zur Umsetzung dieser Maßnahmen bald vorzulegen.

Internationale und nationale Antitrust-Maßnahmen gegen Google​


Der Fall in den USA ist nur eine von vielen Antitrust-Klagen gegen Google. In Europa hat die Europäische Kommission Google bereits mehrfach mit Geldstrafen belegt, zuletzt 4,34 Milliarden Euro wegen seiner Android-Politik. Darüber hinaus werden unter dem Digital Markets Act (DMA) strenge Regeln eingeführt, um das wettbewerbswidrige Verhalten von „Gatekeepern“ wie Google einzudämmen. Die Europäische Kommission überprüft bereits, ob Google diese Vorschriften in seinem App Store und seiner Suchmaschine beachtet.

Auch andere US-Behörden verfolgen ähnliche Fälle gegen große Tech-Unternehmen. Die Federal Trade Commission verklagte Facebook und forderte eine Zerschlagung des Mutterkonzerns Meta, um Wettbewerbsverzerrungen durch die Übernahme von Instagram und WhatsApp rückgängig zu machen. Auch Amazon und Apple stehen unter verstärkter Beobachtung, insbesondere in den Bereichen des Online-Marketings und der Hardware-Integration.

Die Klage gegen Google und mögliche Zerschlagung zeigt, wie ernsthaft die USA gegen Monopole in der Technologiebranche vorgehen. Ein solcher Präzedenzfall könnte weitreichende Folgen für andere große Technologieunternehmen und die Dynamik des Marktes haben.

Via: Bloomberg

Im Magazin lesen....
 

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Galloway Pepping
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Für die Einen ist es ein Monopol für die Anderen ist es ein Komfortpaket. Bietet man nur eine Hardware an ist es dem Kunden zu langweilig, bietet man es mit Diensten an ist es ein Monopol.
Ob das nun Google oder Apple ist, beide habe ein Ökosystem und bieten das auf den Geräten an. Mittlerweile kann man den Browser, das Mailprogramm und das Office-System wählen, besser funktioniert natürlich das mitgelieferte. Klickt man eine Adresse in Mailprogramm an öffnet sich die Kartenanwendung, oder der Kalender oder oder. Zuvor musste man das noch umständlich kopieren und einfügen...
 
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MichaNbg

Brauner Matapfel
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Für die Einen ist es ein Monopol für die Anderen ist es ein Komfortpaket. Bietet man nur eine Hardware an ist es dem Kunden zu langweilig, bietet man es mit Diensten an ist es ein Monopol.
Nope. so einfach ist es dann auch nicht.

Du musst überhaupt erstmal einen entsprechenden Marktanteil haben, um überhaupt in irgendeine Kategorie zu fallen. Bei mobilen Plattformen sind das halt nur Google und Apple. Das ist de facto ein Duopol. Und damit schon mal grundsätzlich untersuchenswert.

So und jetzt kommt es darauf an, wie du dich verhältst. Apple als einer der beiden Hersteller, mit einem Marktanteil von fast 60% allein in den USA, ist zum Beispiel der Meinung, es sei eine gute Idee, Schnittstellen im Betriebssystem so zu gestalten und den Zugriff darauf so zu begrenzen, dass nur sie und ihre eigenen Apps und Dienste vollumfänglich davon profitieren können. Das fängt bei Cloud Services an, geht über die NFC Schnittstelle und die Appstore Bedingungen, endet dann bei der Einbindung von Bluetooth Kopfhörern.

Hier behindert Apple die Konkurrenz aktiv daran, vergleichbare Produkte mit ähnlichem Komfort anbzubieten. Obwohl diese dies könnten. Und gleichzeitig möchte Apple auch noch die Hand bei den Apppreisen aufhalten.

Alles dreht sich immer darum, dass Apple und Google alles in einem sind:
- Plattformanbieter
- Konkurrierender Serviceprovider
- Zahlungsdienstleister

Und hier spricht man dann langsam aber sicher von monopolistischen Strukturen, welche den Wettbewerb hemmen und Markteinfluss sichern.


Anwesende Anwälte und Sachverständige für Wettbewerbsrecht mögen diese Laiendarstellung gern korrigieren.
 

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Golden Noble
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Es ist mir völlig egal, ich entscheide als Kunde selbst, welchen Anbieter und welches Gerät ich nutze/kaufe.
Ich bin freiwillig Kunde.
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Es ist mir völlig egal, ich entscheide als Kunde selbst, welchen Anbieter und welches Gerät ich nutze/kaufe.
Ich bin freiwillig Kunde.
Entsteht dir ein Nachteil, wenn Google und Apple dazu gezwungen werden, API diskriminierungsfrei anbieten zu müssen? Wohl eher nicht. Es schützt dich im Gegenzug vor langfristig höheren Preisen und sorgt für mehr Wettbewerb.
 

Salud

Golden Noble
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Nein, das tust Du nicht bei nur zwei Anbietern.
Aber wenn Dir die Wahl zwischen Pest oder Cholera reicht, dann Glückwunsch.
Danke dir. Die Geräte erfüllen ihren Zweck und ich erhalte die Leistung die mir mehr als ausreicht.

Würde es 4 Anbieter geben könnte ich mich zwischen 4 entscheiden. Und bei 12 zwischen 12, und dann?

Würde Blackberry zurück kommen, mit eigenem OS, dann wäre ich im Bereich Handy weg, wird aber nicht passieren.
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Würde Blackberry zurück kommen, mit eigenem OS, dann wäre ich im Bereich Handy weg, wird aber nicht passieren.
Und ich bei Windows Phone ...

aber weißt du, weshalb sich andere Player (auch) so schwer taten und immer schwerer tun würden, da nochmal reinzustoßen?

Weil die beiden Player alles dafür tun, dich nicht aus ihrem Ökosystem zu lassen.
 
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Golden Noble
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Und ich bei Windows Phone ...

aber weißt du, weshalb sich andere Player (auch) so schwer taten und immer schwerer tun würden, da nochmal reinzustoßen?

Weil die beiden Player alles dafür tun, dich nicht aus ihrem Ökosystem zu lassen.
Das ist richtig. Alle anderen sind durch aktive Sterbehilfe von uns gegangen.
 

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Galloway Pepping
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@MichaNbg Richtig. Die APIs sind bei beiden nicht offen und das ist der eigentliche Kernpunkt. Beide müssen in Ihren Systemen dem Anwender die Möglichkeit schaffen die gewünschte App zu hinterlegen und den App-Entwicklern die API zu Verfügung stellen.

Die Exklusivverträge müssen verboten werden und die teilweise schon umgesetzte Suchmaschinenauswahl zur Pflicht werden.

Was die Kopplung der eigenen Kopfhörer angeht, das steckt ja etwa Entwicklung dahinter und die möchte man sich zahlen lassen, weil es früher nur manuell ging. Ist aber auch wieder so eine Sache, könnte man auch offen zu Verfügung stellen.

Das mögen die Big-Player natürlich gar nicht gerne, denn ist man erstmal in einem System drin wollen die einen ja auch gerne behalten.
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Was die Kopplung der eigenen Kopfhörer angeht, das steckt ja etwa Entwicklung dahinter und die möchte man sich zahlen lassen, weil es früher nur manuell ging. Ist aber auch wieder so eine Sache, könnte man auch offen zu Verfügung stellen
Google stellt die bei Android bsp offen zur Verfügung. Da ist der "ich schalte meine Kopfhörer neben meinem Smartphone ein und es wird automatisch gekoppelt" kein Pixel Buds Trick, das können das auch Sony und andere. Die integrieren sich auch in die Google Variante von "Find my" ...
 
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jensche

Harberts Renette
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Grundsätzlich ist das nichts anderes als politisches Wichtiggetue – ein Ausdruck von altem Denken, ähnlich wie bei den Generälen des Ersten Weltkriegs, die glaubten, mit veralteten Methoden einen modernen Krieg gewinnen zu können. Das Resultat war bekanntlich desaströs.

Für den Endkunden bedeutet das letztlich nur eines: Alles wird noch komplizierter und unübersichtlicher.

Ob Google aufgesplittet wird oder nicht, spielt dabei kaum eine Rolle. Es werden schlicht andere legale Schlupflöcher und rechtliche Konstrukte gefunden, um den Status quo zu erhalten. Indirekt bleibt es ohnehin bei einem Duopol – wenn nicht sogar bei einer noch stärkeren Marktverzerrung.

Es schützt dich im Gegenzug vor langfristig höheren Preisen und sorgt für mehr Wettbewerb.

Ein eigenes mobiles Betriebssystem zu entwickeln und langfristig zu pflegen, ist aus meiner Sicht extrem komplex. Das ist kein Projekt, das man „einfach mal so“ stemmen kann. Es erfordert immense Ressourcen und Investitionen in 2 bis 3stelligen Milliardenhöhe. Dieses technische und finanzielle Hindernis macht es nahezu unmöglich, ernsthafte Konkurrenz im Mobile-OS-Markt zu etablieren.

Das Ergebnis? Eine illusorische Vielfalt, die in Wahrheit nur bestehende Machtverhältnisse zementiert.
 
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leton53

Westfälische Tiefblüte
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Endlich mal eine gute Nachricht; Google ist eine gierige Krake und verdrängt eine grosse Zahl anderer Anbieter. Es werden Schimpf- u. Fluchwörter und persönliche Angriffe (vor allem in Sachen Politik) in den YT-Posts unzensiert zugelassen, während man mich wegen dem Beitrag zum"Trump-Attentat": A well organized Ketchup Show gelöscht und gesperrt hat. Von der anderweitig illegitimen Zensur gar nicht mal zu reden ...