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Wie ein chinesisches Start-up die KI-Welt auf den Kopf stellt

Apfeltalk Redaktion

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Geschrieben von: Michael Reimann
KI-Modell R1

Das chinesische Start-up DeepSeek sorgt derzeit für Aufsehen in der Tech-Welt. Mit dem KI-Modell R1 hat das junge Unternehmen einen Durchbruch erzielt, der selbst etablierte Konzerne wie Nvidia, Google und OpenAI in Bedrängnis bringt. Die Frage, wie DeepSeek mit vergleichsweise geringem Budget eine so leistungsfähige Technologie entwickeln konnte, lässt die Branche aufhorchen.

Ein KI-Durchbruch mit minimalen Ressourcen​


DeepSeek, 2023 von Liang Wenfeng gegründet, hat es geschafft, mit R1 ein sogenanntes Large Language Model (LLM) zu entwickeln, das mit deutlich weniger Ressourcen auskommt als die Modelle der US-Konkurrenz. Während OpenAI und Google Millionen in leistungsstarke GPUs und umfangreiche Infrastruktur investieren, konnte DeepSeek mit gerade einmal sechs Millionen Euro und älteren Nvidia-Chips eine ähnliche Leistung erzielen.

Das Modell R1 beeindruckt durch seine Effizienz. Trotz geringerer Trainingsressourcen erreicht es Leistungswerte, die mit denen von GPT-4 vergleichbar sind – und in einigen Bereichen sogar darüber hinausgehen. Microsoft-CEO Satya Nadella nannte das Modell „unglaublich beeindruckend“ und betonte die Bedeutung, Chinas Fortschritte in der KI ernst zu nehmen.

Auswirkungen auf den Tech-Sektor​


Die Präsentation von R1 hat weitreichende Folgen. Die Nvidia-Aktie brach nach der Ankündigung um 17 Prozent ein, was den höchsten Börsenwertverlust in der Geschichte der Wall Street darstellt. Auch andere US-Tech-Giganten wie AMD, Microsoft und Broadcom stehen unter Druck. Besonders pikant: DeepSeek nutzte offenbar veraltete Nvidia-Chips, die vor dem US-Exportverbot von Oktober 2023 gekauft wurden.

Analyst:innen sehen in diesem Erfolg einen Weckruf für die US-KI-Branche. Die Frage, wie ein chinesisches Start-up mit deutlich weniger Ressourcen ein derart leistungsfähiges Modell entwickeln konnte, könnte den gesamten Ansatz der bisherigen Investitionsstrategien in Frage stellen.

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Nvidia, das letzte Woche noch auf Platz eins der wertvollsten Unternehmen der Welt stand, rutschte auf Platz vier ab. Auf Platz eins steht nun wieder Apple.

Politische Implikationen und neue Perspektiven​


Die politischen Konsequenzen sind ebenso gravierend. Strenge US-Exportkontrollen, die chinesische Unternehmen wie DeepSeek von High-End-GPUs ausschlossen, haben laut Expert:innen unbeabsichtigte Effekte. Angela Zhang, Professorin und Expertin für Technologierecht, argumentiert, dass diese Restriktionen chinesische Unternehmen dazu gezwungen haben, innovativer und effizienter zu arbeiten. Ein Umstand, der zu Durchbrüchen wie R1 führte.

Jeffrey Ding von der George-Washington-Universität stimmt dem zu. Die Restriktionen hätten DeepSeek dazu gezwungen, eine schlankere und ressourcenschonendere Trainingsmethode zu entwickeln. Dieses Beispiel zeigt, wie technologische Fortschritte auch unter widrigen Bedingungen entstehen können.

Fazit: Ein Paradigmenwechsel?​


DeepSeek hat bewiesen, dass technologische Effizienz ebenso bedeutsam sein kann wie schiere Rechenpower. Während US-Konzerne ihre milliardenschweren Investitionen rechtfertigen müssen, wirft der Erfolg von R1 die Frage auf, ob ein Umdenken in der Branche notwendig ist. Chinas Position in der globalen KI-Entwicklung wird durch DeepSeek weiter gestärkt, und die Welt wird die Fortschritte genau beobachten.


‎DeepSeek - KI-Assistent (Kostenlos, App Store) →


Via: Tagesschau

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Andreas Vogel

Rheinischer Bohnapfel
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DeepSeek zeigt zweierlei:

1) KI mit Geld zu bewerfen, macht KI nicht besser. Sprich: Kreativität, Effizienz und ein guter Code sind wertvoller als Venturecapital und die Macht des Silicon Valley.

2) DeepSeek bzw. das LLM R1 verschweigt den Nutzern alles was China nicht mag, zB das Massaker auf den Platz des himmlischen Friedens. Wir, sprich die westliche Welt, dürfen nicht zum zweiten Mal in die TikTok-Falle rennen.
 

saw

Königlicher Kurzstiel
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Angeblich nur einen Bruchteil der Karten und zumindest theoretisch dürften es nicht die neuesten sein, weil die unter den Boykott fallen und nicht nach China ausgeführt werden dürfen, schon garnicht in den Stückzahlen.
 

Marcel Bresink

Geflammter Kardinal
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DeepSeek bzw. das LLM R1 verschweigt den Nutzern alles was China nicht mag, zB das Massaker auf den Platz des himmlischen Friedens.
Nicht wirklich. Das gilt nur für den Online-Dienst, der DeepSeek per Internet anbietet, nicht für das DeepSeek-Modell selbst.

Es gibt hier im Forum sogar schon ein Bildschirmfoto, das das belegt.

Und selbst wenn das so wäre, ist das Modell open-source, d.h. Du kannst es Dinge unzensiert nachlernen lassen und die veränderte Fassung nutzen.
 

SomeUser

Winterbanana
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2) DeepSeek bzw. das LLM R1 verschweigt den Nutzern alles was China nicht mag, zB das Massaker auf den Platz des himmlischen Friedens. Wir, sprich die westliche Welt, dürfen nicht zum zweiten Mal in die TikTok-Falle rennen.

Das scheint uns bei ChatGPT ja allesamt nicht zu stören. Unter dem Schleier von "Ihre Anfrage entspricht nicht unseren Nutzungsbedingungen" werden ebenfalls alle möglichen Themen ausgeschlossen. Und natürlich unterliegen auch diese einem gewissen poltischen und rechtlichen Willen und der Willkür des Anbieters.

So richtig ich also das Fingerpointing auf diese chin. KI halte, so frage ich mich zugleich, warum es den Aufruf nicht auch bei den Tools der "westlichen Welt" gibt. Wobei hier fast schon die Frage ergänzt werden müsste, von welcher "westlichen Welt" du da eigentlich sprichst. Bezieht diese die USA, mit allen Entwicklungen vor Ort gerade ein? Oder bist du eher nur bei "Europa". Schließt das dann Staaten wie die von Orban geführten oder Polen gerade mit ein?
Sorry, aber "westliche Welt" taugt nicht.
 

paul.mbp

Ralls Genet
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Mensch, da hätte man am Wochenanfang so richtig viel Geld mit dem Kurssturz verdienen können 😅

Hut ab vor der Story des kleinen chinesischen Startups… wenn es wirklich so war, Glückwunsch!

Ansonsten haben die Chinesen da gerade ordentlich einen Pflock in den Boden gerammt. Trumps grosse Ankündigung von 500 Milliarden Invest in die KI wurden gerade mit einem 800 Milliarden Kurssturz „garniert“ …
 
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Reaktionen: Thaddäus

kelrin

Lambertine
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Ich traue der chinesischen Entwicklung noch nicht ganz über den Weg, aber wenn so etwas mit so wenig Geld und in so kurzer Zeit möglich ist, dann bedeutet es auch, das der amerikanische Vorsprung auch für Europa nicht unbedingt uneinholbar ist.
 

Technobilder

Carola
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114
"China" "AI" und "Ein Startup ... ganz plötzlich" - der Witz ist gut.

Und wieder alle mal PANIK schreien anstatt zu LACHEN - der Code ist QUELLOFFEN - denkt Ihr wirklich dass alle anderen jetzt brav "Auf gar keinen Fall" den analysieren und nachmachen?

In spätestens 6 Monaten ziehen alle nach und spielen dann erst richtig ihre Hardwareüberlegenheit aus.