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Warum sind Software Updates so groß geworden?

martin81

Rheinischer Bohnapfel
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Es ist eher eine allgemeine Frage: Warum sind die Software Updates für macOS inzwischen immer so riesig groß?
Gerade gesehen, dass es schon wieder ein neues Update für macOS gibt (11.2.3). Es soll nur ein paar Sicherheitsupdates beinhalten, aber ist auch wieder fast 2,5GB groß.
Wirkt auf mich so, dass man jetzt immer die komplette Software lädt, während man früher nur die Änderungen laden konnte (sehr salopp formuliert).
Woran liegt das?
 

MacAlzenau

Golden Noble
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Updates von anderen Anbietern sind mittlerweile auch in etwa so groß wie das Programm am Ende.
Die Menge an Traffic scheint in den Augen der Anbieter kein Problem zu sein, und es ist natürlich einfacher, eine neue Version komplett zu verschicken als einzelne Elemente, die dann in das vorhandene Programm eingepatcht werden müssten.
Höchstwahrscheinlich ist das auch sicherer - Änderungen an bestehenden Programmen könnten ja auch von Schadsoftware verursacht werden.
 

Benutzer 239228

Gast
Hat aber Apple in der jüngeren Vergangenheit nicht mit diesen Delta-Updates (?) angekündigt, genau dieses Problem anzugehen? Eben nur minimale Daten auszutauschen, um den Download klein zu halten.
 

Marcel Bresink

Filippas Apfel
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Wirkt auf mich so, dass man jetzt immer die komplette Software lädt, während man früher nur die Änderungen laden konnte (sehr salopp formuliert).
Woran liegt das?

Die 2,5 GB sind tatsächlich nur die Änderungen (Delta-Update), das komplette Paket wäre ja komprimiert etwa 12,5 GB groß.

Das ist ein mehrschichtiges Problem. Zum einen liegt es daran, dass hier eine sehr oft verwendete Komponente, nämlich das WebKit aktualisiert wird. Da macOS inzwischen aus einem Sammelsurium verschiedener Betriebssysteme besteht, kann das leider nicht "zentral" gepatcht werden. Es sind nämlich die folgenden Teile betroffen:

- macOS selbst
- Catalyst, die macOS-Umgebung für iOS- und iPadOS-Software
- das Recovery-Betriebssystem für Intel-Macs
- das Recovery-Betriebssystem für Apple Silicon, das technisch anders aufgebaut ist und deshalb getrennt behandelt wird

Zum anderen sind Dinge wie die Recovery-Betriebssysteme nicht direkt zugreifbar, während macOS läuft und sich aktualisiert. Da sind die meisten Dinge in einem komprimierten Plattenabbild (DMG) gespeichert, wo der Aufwand für einen Patch fast genauso groß ist, wie die DMG-Datei als Ganzes auszutauschen. Zusätzlich liefert Apple bei jedem Update noch jede Menge Firmware-Updates für alle möglichen Geräte und Baureihen mit, um zu garantieren, dass die Aktualisierung auch zu den ROMs der Hardware passt, obwohl die individuelle Vorgeschichte der Hardware im Vorhinein unbekannt ist.

Die angesprochenen 2,5 GB verteilen sich etwa wie folgt:
- 311 MB für Patches in macOS
- 332 MB für Patches der Update-Umgebung, die läuft, während das Update läuft
- 826 MB Firmware-Updates
- 1500 MB Updates für die Recovery-Betriebssysteme

Das sind insgesamt fast 3 GB, die auf 2,5 GB komprimiert wurden.
 

Sequoia

Swiss flyer
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Hier ist vor ein paar Tagen auch darüber berichtet worden:
 
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thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Im Zusammenhang mit der Größe ergeben sich noch weitere Fragen: Warum dauert die Installation der Patches bzw. Updates beispielsweise so absurd lange?

Dass das Aufspielen eines im Grunde genommen „kleinen“ System-Updates von 11.2.1 auf 11.2.3 auf einem Rechner mit SSD-Festplatte länger als eine Stunde dauert, ist meiner Meinung nach auch unter Berücksichtigung der Größe jenseits der Grenze des Akzeptablen.

Dazu kommt, dass die angezeigte Restzeit bei macOS-Updates seit einigen Jahren so zuverlässig ist wie eine Zahl aus dem Zufallsgenerator. Dabei konnte Apple das früher einmal viel, viel besser und hat die zu erwartende Zeit bei jedem OS-X-Update überraschend präzise vorhergesagt. Mittlerweile kann „Ungefähr 10 Minuten verbleibend“ hingegen alles Mögliche bedeuten, von „ist in zwei Sekunden fertig“ bis „Geduld, das kann noch ein Stündchen dauern“.

Diesen Bildschirm sehe ich beispielsweise unverändert seit 35 Minuten:
Screenshot 2021-03-11 at 14.39.40.png
Vielleicht ist es technisch heute ja wirklich unmöglich, die verbleibende Zeit zu prognostizieren. Dann sollte Apple auf derartige Anzeigen eben aber auch verzichten und einfach eine Sanduhr zeigen, zusammen mit dem Hinweis: „Bitte nehmen Sie sich heute nichts mehr vor“.
 
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Marcel Bresink

Filippas Apfel
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Warum dauert die Installation der Patches bzw. Updates beispielsweise so absurd lange?

Weil ein System-Update in macOS 11 komplett anders funktioniert als früher. Das Betriebssystem gilt nicht mehr als Sammlung von Dateien, sondern als besonders geschützte Firmware, die digital versiegelt und komplett getrennt von Benutzerdaten ist. macOS hat während es läuft keinerlei Schreibzugriff auf sich selbst, deshalb ist das Update ein aufwändiges Kunststück. Vereinfacht gesagt findet Folgendes statt:

1. Für das komplette Betriebssystem-Volume wird ein APFS-Schnappschuss angelegt.
2. Der neue Schnappschuss wird als virtuelles Volume mit Schreibzugriff gemountet.
3. Das Update-Programm aktualisiert den Schnappschuss (nicht das laufende System).
4. Über das gesamte aktualisierte System wird mit einem Merkle-Hash-Baum-Verfahren eine Prüfsumme berechnet. (Das sind etwa 400.000 Dateien mit 15 GByte, was seine Zeit braucht.)
5. Wenn die Prüfsumme stimmt, wird der Schnappschuss versiegelt und eventuelle alte Systemschnappschüsse gelöscht.
6. Das System wird neu gestartet, wobei der neue Schnappschuss nun zur aktuellen Systemversion wird. Es werden die Kernel-Caches und Prebinding-Daten neu berechnet und auf dem Daten-Volume gespeichert.

(Wird auch nur ein Bit im Schnappschuss geändert, kann das System das erkennen und verwirft den Schnappschuss. Es kehrt dann automatisch wieder zur vorherigen Systemversion zurück.)

Apple behauptet, System-Updates wären schneller als früher, weil man während der Schritte (1) bis (5) einfach weiterarbeiten kann (das scheint nur keiner zu machen …). Nur der erste Systemneustart (Punkt 6) sperrt das System wirklich.
 

Benutzer 239228

Gast
Also Leute. Bis zum bitteren Neustart einfach weiter arbeiten. Der wird ja zum Glück angekündigt.

😁
 

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Danke für die (super erklärte) Zusammenfassung! Zweieinhalb Gründe zum Mäkeln finde ich trotzdem noch:
  1. Der riesige Aufwand suggeriert eine enorme Sicherheit des macOS. Und dann kommt ein Exploit daher, mit dem einfach über eine manipulierte Website (!) beliebiger (!!) Schadcode auf dem System ausgeführt werden kann – gänzlich ohne Eingabe von Admin-Passwort oder sonstige Hürden. Das lässt zumindest den technisch unbedarften Laien dann doch zweifeln, wozu der ganze „Ultra-Extrem-Sicherheits“-Hokuspokus eigentlich gut ist.
  2. Warum wird eine verbleibende Zeit angezeigt, wenn diese sich in dem oben beschriebenen Szenario offensichtlich gar nicht berechnen lässt und daher zuverlässig falsch ist? Ich hatte hier gerade zwei MacBooks stehen, das eine zeigte „Noch 27 Minuten“ und das andere „Noch 3 Minuten“. Das mit „noch 27 Minuten“ war fünf Minuten später mit dem Update fertig, das mit „noch 3 Minuten“ nach 12 Minuten. Ich glaube, die Verantwortlichen unterschätzen total, wie sehr User*innen von so etwas genervt sind. (Ein Blick in die eigenen Support-Foren könnte helfen, aber offensichtlich halten sich Apple-Bedienstete davon ungefähr so fern wie Vampire vom Knoblauch.)
  3. 👇
Apple behauptet, System-Updates wären schneller als früher,
Apple lügt. :innocent:
 

martin81

Rheinischer Bohnapfel
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Hab gerade gesehen, dass es das Update auf 11.4 gibt und mir werden 11,5 GB als Größe angezeigt.
 

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Hab gerade gesehen, dass es das Update auf 11.4 gibt und mir werden 11,5 GB als Größe angezeigt…
… also nur knapp 7x so groß wie eine komplette Mac-OS-10.1-Installation. Dafür bekommt man unzählige (d.h. fünf) kleinere Bugfixes sowie eine neue Funktion zum Abonnieren von Podcasts. Das reinste Speicherplatzwunder!

Update: Interessanterweise ist der Download dann doch nicht die gerade noch angekündigten 11,5 GB, sondern „nur“ 3,54 GB groß. Dass Apple den Usern ständig irgendwelche Größen und Zeiten anzeigt, die dann sowieso nicht stimmen, ist ein zunehmendes Ärgernis. Ohne jetzt in nostalgische Verklärung zu verfallen, aber: Unter Steve Jobs wäre den Entwicklern so eine Schluderei nicht durchgegangen.
 
Zuletzt bearbeitet:

jOBS

Doppelter Prinzenapfel
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Update: Interessanterweise ist der Download dann doch nicht die gerade noch angekündigten 11,5 GB, sondern „nur“ 3,54 GB groß. Dass Apple den Usern ständig irgendwelche Größen und Zeiten anzeigt, die dann sowieso nicht stimmen, ist ein zunehmendes Ärgernis. Ohne jetzt in nostalgische Verklärung zu verfallen, aber: Unter Steve Jobs wäre den Entwicklern so eine Schluderei nicht durchgegangen.
Vorsicht!
Ich glaube hier wird gerade etwas durcheinander gebracht.
Das inkrementelle Update von z.B. 11.3 auf 11.4 ist die knappen 4GB groß.

Das Upgrade von einer vorherigen macOS Version auf BigSur dagegen ist die knappen 12GB groß.

Hier findet also keine „Schluderei“ statt.
 

martin81

Rheinischer Bohnapfel
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Ich bin aktuell auf macOS 11.3 und mir werden diese 11,5 GB angezeigt.
Keine Ahnung ob es ein Anzeigefehler seitens Apple ist.
 

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thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Hier findet also keine „Schluderei“ statt.
Doch, doch: Wenn mein Mac nach Updates sucht, eines findet, mich dann explizit informiert, dass er jetzt 11,5 GB an Daten herunterladen wird, sich dann aber doch mit 3,5 GB begnügt, dann ist das so ziemlich die Definition von Schluderei.

Wenn er mich weiterhin informiert, dass die Installation 19 Minuten dauern wird, er dann aber 2 Stunden und 45 Minuten (also gut 8-mal so lange) dafür braucht, ist das ebenfalls Schluderei.

Denn User*innen verlassen sich auf solche Angaben -- auch, weil sie das bei Apple jahrelang konnten. Dass diese Zahlen mittlerweile völlig unbrauchbar sind und mit der Realität absolut nichts mehr zu tun haben, sollte doch wenigstens einem der mehreren tausend Software-Entwickler*innen in Cupertino aufgefallen sein.

(Fun fact: Meine Linuxe bekommen das mit der Größenangabe ihrer Updates aufs Megabyte genau hin. Eine Zeitangabe gibt es da nicht -- eben, weil die sich nicht gar zuverlässig berechnen lässt: Also tut man das einzig richtige und lässt sie weg.)
 
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Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Ich habe gerade einmal nachgesehen und festgestellt, dass mein System auf dem aktuellen Stand ist.
Das ist schön aber noch besser ist, dass ich von der automatischen Aktualisierung, die ich aktiviert habe, gar nichts mitbekommen habe.
Das funktioniert bei unseren iPhones und iPads nicht annähernd.
 

Mitglied 105235

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Das funktioniert bei unseren iPhones und iPads nicht annähernd.
Hast du mitbekommen das ein neues macOS Update war oder nicht? Und bekommst du es mit das ein neues iOS Update erschienen ist oder nicht? Denn es dauert bis zu 14 Tage bis das iOS oder iPadOS automatisch geladen wird und dann in der darauffolgenden Nacht installiert wird (vorausgesetzt das Gerät ist im WLAN und am Strom angeschlossen). Sehr viele User verwechseln automatisches Updaten mit einen sofortigen Updaten.
 
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Librar

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Im allgemeinen ist es so, dass ich aufgrund der Webseiten, die ich täglich besuche, über OS-Updates informiert bin.
Bei meinen Geräten stoße ich dann zeitnah das Update an.
Die Geräte meiner Frau nehme ich eher selten in die Hand und bin dann manchmal schon verwundert, welcher Updatestau sich dort angesammelt hat. Meistens allerdings an Apps, das sind gerne mal 20 -30.
OS-Updates spiele ich auch auf den Geräten meiner Frau so zeitnah ein, so dass in der Tat die Automatik noch nicht gegriffen hat.
 
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Mitglied 105235

Gast
Die Geräte meiner Frau nehme ich eher selten in die Hand und bin dann manchmal schon verwundert, welcher Updatestau sich dort angesammelt hat. Meistens allerdings an Apps, das sind gerne mal 20 -30.
Auch da dauert es eine Zeit bis die Updates automatisch gemacht werden und auch hier sollten die Geräte Nachts im WLAN sein.

Egal wann ich nachschaue bei mir oder auch bei meiner Frau, es sind vielleicht 5-7 die ausstehenden sind und diese sind vermutlich einfach erst gefunden worden nachdem die letzten Updates automatisch installiert wurden. iOS prüft und installiert ja nicht sofort und ständig auf Updates.
 

Librar

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Wir sind da in einer komfortablen Situation.
Unsere iPhones liegen nachts auf dem Ladepad mit Verbindung ins WLAN.
Vielleicht sollte ich einfach nicht so oft bei den Updates nachsehen. Man kann sich ja auch verrückt machen. :)
 
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