Ääähmmm...
Naja, das "vom Menschen lesbar" muss nicht unbedingt zutreffen (oft, aber nicht immer).
Treffender wäre wohl: Eine abstrakt gehaltene, allgemeingültige Form, die nicht auf ein bestimmtes Prozessormodell, eine bestimmte Rechnerkonfiguration und/oder an ein bestimmtes Betriebssystem angepasst ist.
(Die Metapher "für Menschen lesbar" weckt hier zu viele Erwartungen...)
Diese (letzenendes immer zwingend erforderliche) Anpassung ist die in Echtzeit ausgeführte Aufgabe des dazugehörigen Interpreters, der auf dem Zielrechner bereits vorhanden sein muss. Dieser Interpreter kann ein installierbares Softwaremodul sein, wie zB bei Flash das entsprechende Browser-Plugin, oder aber auch ein Stück Software das schon direkt in die Hardware des Geräts fest integriert wurde, zB der PostScript-Interpreter eines entsprechend ausgestatteten Laserdruckers.
Moderne Betriebssyteme kommen heute schon mit einer Vielzahl von passenden Interpretern für unzählige Sprachen daher, die zu ihrer Verwendung erst mal in maschinengerechte Anweisungen zu übersetzen sind. Dazu gehört zB auch dein Webbrowser, der abstraktes HTML in konkrete Bilddaten umsetzen muss, das Programm "bash", das in deinem Terminal die eingegebenen Befehlszeilen abarbeitet oder GarageBand, wenn es Kompositionen in ihrer musikalischen Notation einliest, um aus diesen Informationen hörbare Töne zu synthetisieren.
Wenn nun ein in einer Interpretersprache gehaltenes Programm einen sehr direkten Zugriff auf die Hardware des Rechners benötigt, um die darin schlummernden Funktionen voll auszunutzen, dann ist auch dieser Zugriff die Aufgabe des bereits auf dem Rechner existierenden Interpreters. Wurde dieser bereits so geschrieben, dass er über die entsprechenden Fähigkeiten verfügt, dann braucht er noch die Erlaubnis des Systemprogrammierers oder des betreffenden Systemadministrators, um sich über die passenden Schnittstellen des Systems mit der Hardware verbinden zu können. Direkter Zugriff auf Hardware ist nämlich in modernen Betriebssystemen ein exklusives Privileg des Systemkernels und/oder seiner dafür vorgesehenen Hilfskomponenten.
Da sich ein Flash-Interpreter (...das Browser-Plugin...) auch mit normalen Benutzerrechten installieren oder entfernen lässt, steht von vorneherein eins fest: Eine direkte Kommunikation mit der Hardware findet hier gar nicht statt - das geht ohne die Kooperation mit dem Kernel überhaupt nicht. Diese Kooperation für selbst hinzugefügte Programme zu etablieren bleibt den "normalen" Anwendern und ihrer Software aus Sicherheitsgründen strengstens verboten.
Ergo:
Der Flash-verarbeitende Software-Kobold muss alle anfallenden Berechnungen zur Bild- und Tondarstellung selbst in Software erledigen, denn auf die dafür spezialisierten Chips auf Grafik- oder Soundkarte hat er keine unmittelbare Befehlsgewalt. Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass allein schon der Hilfsprozessor der GraKa heute bereits leistungsfähiger angelegt ist als der Zentralprozessor selbst, dann ist wohl nicht mehr schwer nachzuvollziehen, dass diese Form von Software auf eine Unmenge an sehr nützlichen Resourcen verzichten muss. Bei dieser reinen Softwareverarbeitung bleiben alle diese Spezialaufgaben bei der CPU des Rechners hängen, und das ganze ist (oft) auch noch in seiner abstrahierten Form und daher nur mit vielen umständlichen Zusatzschritten zu bewältigen.
(Im Falle von Flash kann man sehen, dass das auch mal sehr viele zusätzliche Schritte sein können...)