Bei mir sieht es so aus dass es ebenfalls mein liebstes Hobby ist, für das ich auch schon ziemlich viel ausgegeben habe. Und es geht natürlich weiter. Manchmal fragt man sich "ist es das wert?".
Als Fotograf sehe ich mich schon prinzipiell als "kunstschaffend", zumindest habe ich den Anspruch wenn ich Bilder produziere. Wenn ich "Kunst" sage meine ich, dass ich Bilder von hoher handwerklicher Güte und Qualität machen möchte, die etwas Besonderes zeigen; das Ergebnis einer kreativen Auseinandersetzung mit einen Thema. Ich mache diese Bilder hauptsächlich für mich, um meiner Freude an Farben und Formen gerecht zu werden, vielleicht auch um die Dinge so festzuhalten wie ich sie gesehen habe, also um einen Teil von mir zu konservieren.
Ich setze mich mit dem Thema auf allen Ebenen auseinander, sowohl praktisch als auch theoretisch. Trotzdem bin ich glücklich nicht damit mein Geld verdienen zu müssen. Ich möchte eigenwillig und kompromisslos sein und bleiben dürfen. Als Fotograf nehme ich mich nicht ernst, die Fotografie selbst nehme ich sehr ernst. Natürlich ist es schön auf Konzerten, Sportveranstaltungen etc. pp. aus der ersten Reihe Aufnahmen machen zu können, man kommt schnell mit Leuten ins Gespräch usw. aber das ist mir nicht wichtig, ich sehe mich da als einen von vielen und will auch einfach ein bisschen Spaß dabei haben. Mich ernst zu nehmen stände dem im Wege.
Sujets: Es gibt ziemlich viele Aufnahmen verschiedener Themenbereiche die mich fesseln; grob kann man sagen dass ich besonders gerne Aufnahmen sehe, bei denen mein Auge sich schon beim 1. Blickkontakt irgendwo festsaugt, wenn sich dann in meinem Kopf die eigentliche Genialität der Komposition und Perspektive, das Zusammenspiel von Kreativität und Technik wie ein Puzzle aufbaut, das macht mich glücklich. Das können Schnappschüsse sein oder Landschaftsaufnahmen, Portraits oder Action-/Sportaufnahmen. Gut, bei Makros ist es relativ einfach etwas Beeindruckendes zu zeigen, die Kameratechnik erschliesst ein ganz andere Welt; aber da gibt es auch Aufnahmen, Donnerwetter...
Ich bin kein Freund von Aktaufnahmen, nicht weil ich prüde wäre sondern einfach weil ich zu viele alte Männer mit gierigen Blicken gesehen habe. Da muss ich dann leider immer dran denken wenn ich eine gute Aktfotografie sehe. Männerakte sehen mir oft zu sehr nach Muckibude aus, ich mag eher Fotos die die natürlichen und persönlichen Schwächen von Menschen ausloten und nicht "bloß" körperästhetisch sind. Wenn eine Aktfotografie etwas entlarvendes hat... naja, aber die meisten mag ich wie gesagt nicht.
Natürlich liebe ich auch Technikdiskussionen. Vom Einstellen der richtigen Blende über die Belichtungszeit bis zum Drücken des Auslösers ist ja alles Technik. Man muss sich selbst in die Kamera übersetzen um das Bild zu bekommen das man will, ich will keine kreativen Fotos machen die technisch mangelhaft sind. Jeder hat natürlich seinen Standpunkt, was für ihn das Optimale ist und gerade im Internet trifft man so viele absolut verrückte Leute mit einem schier endlosen Wissen, es macht immer wieder Spaß fachzusimpeln. Große Verneigung vor solchen Leuten, erst heute ist mir wieder einer von der Sorte in der Innenstadt begegnet.
Fotografie ist mir sehr wichtig, da hat auch schon so manches Monatsgehalt den Besitzer gewechselt. Und da ich wie gesagt eine kompromissbefreite Techniknutte bin muss es auch immer das Beste sein. Naja, alles für die Kunst, nech?