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Vom Umgang mit Mitarbeitern ...

stk

Grünapfel
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Moin,

ein großes Unternehmen gerät in eine Schieflage. Nichts ungewöhnliches in unserer Zeit. Es werden Sanierungsmaßnahmen eingeleitet. Auch das ist "standard operating procedure". Die Mitarbeiter dürfen (neben anderen) bluten. Gehaltsverzicht oder Arbeitsplatzverlust heißt das Spiel. Allzu oft folgt dann auf das Eine das Andere.

Nicht so bei Loewe. Der fränkische TV-Hersteller hat es nach 3 Jahren geschafft die Kurve zu bekommen. Die Mitarbeiter, die seinerzeit auf ein, resp. ein halbes Monatsgehalt verzichtet haben, bekommen nun ihr Geld samt 25 % Aufschlag wieder ausgezahlt. Insgesamt 3 Millionen EUR fliessen so wieder an die "Muskel-Shareholder" zurück.

Einzige Bedingung noch: die Hauptversammlung im kommenden Mai muß diese Regelung noch absegnen. Ich wage mal die Prognose, dass niemand auch nur annähernd so bescheuert sein wird, das den Mitarbeitern zu versagen. Ohne deren Arbeits- und eben Geldeinsatz wären auch die Aktien heute keinen Schuß Pulver mehr wert.

Bleibt nur eines: Chapeau, meine Herren Manager! Ihr Vorgehen soll allen anderen die Schamesröte ins Gesicht treiben.

Gruß Stefan
 

Harald909

Prinzenapfel
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Immer wieder ist mal zu hören, dass Arbeitsplatzabbau, Kostendruck und Produktionsverlagerung ins Ausland mit Managementversagen gleichzusetzen ist. Es gibt eine Reihe von Firmen, die immer wieder beweisen, dass man mit kreativen Ideen, unternehmerischer Verantwortung und Beteiligung der Mitarbeiter Krisen meistern und Arbeitsplatzabbau verhindern kann - und wohlgemerkt konkurrenzfähig und profitabel bleibt. Das sind häufig mittelständische Unternehmen, aber nicht nur.

Wichtig ist hierfür ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Management, dass zugleich berücksichtigt, wie wichtig die Binnennachfrage für den Erfolg eines deutschen Unternehmens ist und damit auch die Volkswirtschaft und nicht allein die nächsten Quartalszahlen oder die Exportquote im Blick behält.

Ich bin der festen Überzeugung, dass gnadenlose Kostenminimierung und Shareholder-Fixierung bereits viele Unternehmen in die Pleite geritten hat, wenn sie entsprechend ausgesaugt waren. Die Zeche zahlten die Mitarbeiter. Das Stat. Bundesamt hat mitgeteilt, dass die Haushaltseinkommen seit 1991 um 2% gesunken sind, während boomende Volkswirtschaften, insbesondere die Skandinavier, im gleichen Zeitraum Zuwächse von 25% und mehr zu verzeichnen haben. Dort verdienen Manager auch nicht das 500fache dessen, was der normale Angestellte verdient. Dagegen halte ich in Deutschland die steigende Schere zwischen Arm und Reich für eine große Gefahr für die Volkswirtschaft und das Gemeinwesen, ja sogar für eine der Hauptursachen unserer wirtschaftlicher Probleme. Denn hier haben die Manager nur den eigenen Geldbeutel im Blick.

Habe übrigens seit 2000 ein Loewe-Telefon, das hervorragend funktioniert - Qualität halt...

H.
 

MeisterPetz

Gast
Denn hier haben die Manager nur den eigenen Geldbeutel im Blick.

Und nur dort wird man sie auch kriegen können. Solange das Hineinreiten einer Firma mit grosszügigen Abfindungen und reichlichen Pensionen vergolten wird, wird sich da auch nix ändern.
 

jazummac

Süsser Pfaffenapfel
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wenn man den Managern das Gehalt auch kürzen würde ... auf das Gehalt eines Angestellten, dann glaube ich würden sich da einige wieder mächtig den Ar*** aufreissen und versuchen den Karren aus dem Dreck zu ziehen ...
 

Mac Patric

Ribston Pepping
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294
Den Bericht über Löwe habe ich auch gesehen und bin vom Management begeistert.
Ich glaube es ist das erste Management seit Jahren.
Ich habe einen Löwe Fernseher und bin begeistert.
Weiter so.

MP
 

Valou

Rhode Island Greening
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Tja ich weiss schon warum ich mir vor 3 oder 4 Jahren einen Loewe gekauft habe. Ich war nicht Schuld an der Krise. :-D

Hoffen wir mal das es nicht nur eine weihnachtliche Worthülse des Managements gewesen ist.

Gruß aus Hamburg
 

kepptn

Celler Dickstiel
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Cool, nach dem Sommermärchen nun ein kleines Weihnachtswunder. Wenn mich der Aufschwung auch endlich erwischt und mich gen Wirtschaftswunder hievt werde ich Löwe bei der Auswahl meines neuen TV mal voranstellen.
 

QuickMik

deaktivierter Benutzer
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ein großes Unternehmen gerät in eine Schieflage. Nichts ungewöhnliches in unserer Zeit. Es werden Sanierungsmaßnahmen eingeleitet. Auch das ist "standard operating procedure". Die Mitarbeiter dürfen (neben anderen) bluten. Gehaltsverzicht oder Arbeitsplatzverlust heißt das Spiel. Allzu oft folgt dann auf das Eine das Andere.

da sollten wir auch mal unsere "kräfte die uns lenken" in die pflicht nehmen.
vielleicht denken die auch mal weiter als eine oder 2 legislaturperioden.

da werden millionen wo reingeschoben, damit eine dicke firma sich ansiedeln kann....
grundstück wird schon fast geschenkt....alle steuern muss der auch nicht bezahlen....
gibt ja schließlich einigen hundert leuten arbeit.
sozialen auftrag ? darüber disskutieren wir lieber nicht, könnte ja sein, das die dann gar nicht kommen wollen.

nach einigen jahren muss sich dann das unternehmen weiter östlich ansiedeln, weil ja der vorstand den hals nicht voll genug bekommt. man lebt ja nicht mehr von dem was man hat....sondern von dem, was man mehr hat.

frei nach dem floriani-prinzip "wir müssen da weg, damit wir billigere autos bauen können".
das sich die arbeitslosen die karre nicht mehr kaufen können, interessiert niemanden....in diesem vorstand.

die feilschen ja schon über premien für den knaben, der 3000 leute rausgeschmissen hat.

bei japanischen automarken geht man andere wege.
kaizen & genchi genbutsu
und mittlerweile muss man sich schon fragen, ob man beim kauf eines japaners nicht mehr wertschöpfung in europa fördert als bei einer deutschen automarke.
toyota beschäftigt mittlerweile 55.000 mitarbeiter in europa.

ciao
mike
 
Zuletzt bearbeitet:

smb

Johannes Böttner
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wenn man den Managern das Gehalt auch kürzen würde ... auf das Gehalt eines Angestellten, dann glaube ich würden sich da einige wieder mächtig den Ar*** aufreissen und versuchen den Karren aus dem Dreck zu ziehen ...

was wäre denn dann der Anreiz für normale Angestellte den Posten eines Managers zu erlangen? o_O

oder meintest du, dass sich die Manager dann wieder mehr hineinknien würden um ihre Gehaltsklasse beibehalten zu können?

ich bin schon gespannt wie es um deutsche Firmen in 10 bis 20 Jahren bestellt ist und wie fest sie sich selbst -unwissend- schon heute eine durch das ach so tolle "Outsourcing" nach Fernost reingeknallt haben.
 

stk

Grünapfel
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Moin,

von mir aus dürfen Mitarbeiter eines Unternehmens - Topposition oder HiWi am Band, völlig wurscht - soviel verdienen wie sie wollen, solange zwei Bedingungen dabei erfüllt sind:

- es wird nur das Geld verteilt, das zusammen erwirtschaftet wurde. Und zwar auf alle. Netter Nebeneffekt: die üblichen, ritualisierten Tarifstreitereien mit dem Gefeilsche um irgendeinen fixen %-Satz an Zuwachs können sich die Gewerkschaften und Verbände dann auch irgendwo hinstecken und sich wieder um wesentlichere Dinge in unserer Wirtschafts- und Sozialgesellschaft kümmern.

- Manager werden für Verluste haftbar gemacht, sprich sie werden den Unternehmern gleichgestellt. Jeder Handwerker der seine Bude zum Konkursrichter schleppen muß, ist danach erstmal für Jahre und Jahrzehnte, wenn nicht sein ganzes Leben lang finanziell erledigt, während die Managament-Söldner zum nächsten Kampfeinsatz ziehen.

Gruß Stefan
 

groove-i.d

Seestermüher Zitronenapfel
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wenn man den Managern das Gehalt auch kürzen würde ... auf das Gehalt eines Angestellten, dann glaube ich würden sich da einige wieder mächtig den Ar*** aufreissen und versuchen den Karren aus dem Dreck zu ziehen ...

leistungsbezogene vergütung nennt man sowas auch. wer viel erfolgreiches vorzuweisne hat, bekommt die entsprechende anerkennung. ein anreizsystem, was in der literatur vielfach besprochen und gekrönt wurde.
leider sind die entscheider meist nur diejenigen, die auch die fette kohle einstreichen. da beißt sich die schlange in den schwanz.
schade.
der gesetzgeber ist gefragt. es gilt in deutschland eine grundlegende veränderung zum thema gehälter, bezüge und arbeitsmoral einzuleiten udn durchzuführen.