Na habs fast gedacht. Da ist der Wurm drin.
Zuerst mal:
Code:
nils-meders-computer:~ nilsmeder$ sudo plist -l /dev/rdisk0
sudo: plist: command not found
Mea culpa, das muss spät gewesen sein...
Das hätte natürlich "pdisk" heissen müssen. Naja, spar dir das, das hat sich erledigt.
Also los:
Code:
Disk: /dev/rdisk0 geometry: 19457/255/63 [312581808 sectors]
Signature: 0xAA55
Starting Ending
#: id cyl hd sec - cyl hd sec [ start - size]
------------------------------------------------------------------------
1: EE 0 0 2 - 25 127 14 [ 1 - 409639] <Unknown ID>
2: AF 25 127 15 - 1023 254 63 [ 409640 - 225480325] HFS+
*3: 07 1023 0 1 - 1023 212 30 [ 225889965 - 42955131] HPFS/QNX/AUX
4: 83 1023 212 31 - 1023 131 8 [ 268845096 - 42968750] Linux files*
Hier liegt der Hund begraben.
Du hast formale Fehler drin, vor allem hast du gegen ein ungeschriebenes "DOS-Gesetz" und eine noch ungeschriebenere "Windows-soll-gar-nicht-auf-Apple-Rechnern-laufen-Sperre" verstossen. Nicht dein Fehler, du konntest das nicht wissen. Das Partitionierungsprogramm, mit dem du den Split durchgeführt hast, hätte es aber schon wissen müssen. Lass mich mal raten: Da kam das "gute" GNU 'parted' zum Einsatz, hm?
Ausserdem sind Apples Partitionierungsrichtlinien ein wenig verletzt, was dir unter OS X eine um bis zu 20% verminderte Plattenperformance bescheren kann. (Fehlerhaftes Alignment führt zu einer Menge unnützen Blocking/Deblocking Extrarunden für den I/O-Treiber. Apple setzt überall auf Speicherseiten von 4kB, auch auf Massenspeichern. Partitionen vom Typ HFS/HFS+/UFS sollten ständig daran ausgerichtet sein.)
Das sollte ebenfalls korrigiert werden (muss nicht, aber sollte).
Wenn du sämtliche Ungereimtheiten gleichzeitig aus der Welt schaffen möchtest, geht das leider nicht ohne eine komplette Neupartitionierung der Disk mit totalem Datenverlust, wobei du auch deine OS X-Partition neu anlegen, also
alles neu installieren musst.
Der BootCamp Assistent ist auch nur eine Notlösung, die keine optimale Partitionierung erreichen
kann. Sowohl Apples klare Richtlinien als auch Microsofts undurchschaubaren Starrsinn gleichzeitig zu befriedigen ist schier unmöglich. Es ist machbar, aber nicht indem man einfach nur eine vorhandene Partition aufteilt, wie der bequeme Mac-User das gerne mag. "Tripleboot" -oder noch mehr- geht einfach nicht ohne akribische und detaillierte Handarbeit, und nicht ohne seine Platte komplett neu einzurichten. Wer die süsse rote Pille will, muss auch die saure blaue fressen... und Linux-Tools sind dabei keine probaten Hilfsmittel. Die sind nämlich allesamt "Ad hoc" Lösungen ohne hinreichende Sorgfalt.
Fehler 1 (die "Lex DOS anno 1979"):
Deine NTFS-Partition beginnt zwar DOS-konform an einer "Zylindergrenze", endet aber nicht an einer solchen. Das ist ein "Fauxpas", den Windows nicht dulden kann - böse Zungen behaupten das läge daran, dass Windows bis zum heutigen Tage noch den uralten Bootloadercode aus den ersten Versionen von MS-DOS einsetzt. (Du darfst gerne "Forrest Gump OS" dazu sagen...)
Wenn sie ihre aktuelle Position auf der Disk beibehalten soll, muss ihr Ende
exakt 2679 Sektoren nach hinten (oder 13386 Sektoren nach vorne) wandern.
Offenbar hast du eine von OS X angelegte Partition unter Linux gesplittet? OS X macht diesen Anfängerfehler nämlich nicht.
Fehler 2 (die "Windows-soll-auf-Macs-nicht-richtig-laufen-Sperre"):
In der für Windows relevanten "MBR"-Tabelle steht die nach EFI Spezifikation erforderliche "GPT-Schutzpartition" in der
numerischen Reihenfolge der Tabelle
vor der Windows Bootpartition.
Das ist voll korrekt so, entspricht sowohl den Empfehlungen von intel als auch den von Microsoft selbst eingeführten Traditionen - und genau deshalb weigert sich Windows von dieser Platte zu booten.
(Lies diesen Satz ruhig öfters, wenn er dir quer im Hals hängt. Das ist kein Vertipper diesmal.)
Hintergrundinfo:
Sobald der Windows NT Bootloader (NTLDR) während der Windows Startprozedur bei seinem Suchvorgang auf eine bei allen EFI Rechnern vorhersehbar existierende Partition mit dem Hexcode 0xEE stösst, bricht er
ohne jede technische Notwendigkeit den Bootvorgang einfach ab und zeigt dir (je nach vorhandener Firmware-Variante) entweder einen Bluescreen mit der Meldung UNMOUNTABLE_BOOT_VOLUME oder eine Fehlermeldung, die in etwa lautet: "
Es ist ein Festplattenproblem aufgetreten...blabla".
In beiden Fällen bleibt das System einfach stehen, weil es mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen kann, dass es sich um einen Macintosh-Rechner handelt, oder aber auch um ein anderes moderneres (EFI-gesteuertes) Computersystem, das nicht so "absichtlich dämlich" aufgebaut ist wie Microsoft das der versklavten PC-Industrie als "Standard" mit allen möglichen fiesen Tricks aufzwingt.
Der BootCamp Assistent setzt diese lächerlich dämlich gemachte, offensichtlich als Sperrfunktion ganz klar gewollte (weil vorsätzlich eingebaute), aus technischer Hinsicht völlig überflüssige "Schutzfunktion" normalerweise ausser Gefecht, indem er die Schutzpartition (wider das ansonsten eisern befolgte EFI-Gesetz) einfach wegfallen lässt.
(Wobei mir ein wenig übel wird, wenn ich an die möglichen Folgen denke. Was tut man nicht alles, um Windows ans laufen zu kriegen. Goethes "Faust" lässt schön grüssen...)
Es gibt zwei Möglichkeiten, dieses Problem zu umschiffen - jede hat "Odds and Ends".
(Es gibt noch mehr Möglichkeiten, aber einen Binärpatch in den Windows Systemdateien möchte und darf ich dir nicht empfehlen.)
Möglichkeit A wäre das was BootCamp tut - die Schutzpartition weglassen und beten, dass später kein Programm unter Windows (oder auch Linux) installiert wird, das diesen dann als "ungenutzt" erscheinenden Platz hinter dem Rücken des Betriebssystems für seine eigenen Zwecke missbraucht und dort "sein Häufchen macht".
(Und verlass dich drauf - es GIBT Software die sowas satanisch böses tut.)
Möglichkeit B sieht so aus, dass man die numerische Reihenfolge der MBR-Tabelle manipuliert und die Windows-Partition
vor der Schutzpartition einsortiert - was technisch gesehen völlig "legal" ist. Der NTLDR hört nämlich zu suchen auf, sobald er sein Ziel gefunden hat und beachtet den Rest der Partitionstabelle vorerst nicht mehr. (Dumme Tricks gegen dumme Trickser)
Wenn man das tut, muss man aber eins wissen:
Es gibt so manche "schlaue" Software die zwanghaft meint, diesen überhaupt nicht fehlerhaften "Fehler" unbedingt wieder "korrigieren" zu müssen, was dazu führt, dass nahezu sämtliche OS ausser OS X nicht mehr booten, bis man das in Handarbeit wieder auf die gewünschten Werte bringt.
"Schlaue" Software die dafür bekannt ist so etwas zu tun, ist unter anderem so gut wie jede Partitionierungssoftware, mit der man Änderungen vornehmen will. Auch das installieren eines neuen Bootloaders führt in den meisten Fällen dazu, dass auch die Partitionstabelle neu sortiert und damit zerbombt wird. Das passiert so gut wie jedes mal wenn ein neues OS installiert (oder dessen Installation aufgefrischt) wird - bei einer Installation von Windows geschieht das
immer.
Da diese betroffenen OS, die das tun auf die spätere Beibehaltung der während der Installation vorgefundenen Reihenfolge zwingend angewiesen sind (typischer Fehler: "
fehlende Datei hal.dll"), gestaltet sich bei der Wahl der deutlich sichereren Methode B eine jede zukünftige OS-Installation als ein Frickelspiel von mindestens drei, oder auch mal fünf zusätzlichen Reboots mit jeweils dazwischen liegendem händischem Gemurkse an der Partitionstabelle.
Das ist nicht unbedingt die Methode für den durchschnittlichen Endbenutzer...
Such dir also selber aus, mit welcher der Methoden von (offiziell aus gutem Grund nicht unterstütztem) "Tripleboot" du deinen Mac zukünftig zur Dauerbaustelle und permanenten Frustmaschine machen möchtest. Egal wofür du dich entscheidest - der ewige Masochistenspass wird mit dir sein.
Code:
gpt show: /dev/rdisk0: [COLOR="Red"]Suspicious[/COLOR] MBR at sector 0
Du kannst dir denken warum ich dieses Wort hervorhebe?
Zur Beachtung: Da steht nichts von "fehlerhaft" oder "falsch".
Weil es streng genommen auch nicht wirklich falsch, sondern vielmehr eigentlich das richtige ist, was da drin steht - aber die Progger bei Apple kennen Microsofts subtile Sabotagemethoden nur zu gut. "Merkwürdig" trifft es wohl ziemlich genau, was da an gegenseitigen Sticheleien abläuft.
Also - wie kann man dich helfen?
Willst du vernünftig sein und auf Tripper-Boot verzichten?
(Linux braucht doch wirklich kein Mensch, nahezu alle dort verfügbaren Programme gibt es auch als Darwin-Port, der unter OS X gefahren werden kann...)
Oder bestehst du auf einer weiterführenden Hilfe, die dir noch viel "Freude" bereiten wird?
Was ist dir lieber: Auspeitschen oder heisses Kerzenwachs auf den... ähem... ?