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Swift Student Challenge Gewinner Ali aus Hamburg hilft sehbinderten Menschen

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Geschrieben von: Michael Reimann
Ali Gewinner Swift Student Challenger

Ali Ebrahimi Pourasad ist 27 Jahre alt, studiert Informatik – beziehungsweise promoviert an der Uni Hamburg – und arbeitet dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Lehre. Jedes Jahr gibt er selbst Programmierkurse in Swift. Außerdem hat er bereits eine eigene App im Store – ein interaktives Tagebuch. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll es dabei auch Menschen mit Depressionen helfen. Seine Einreichung unterstützt aber sehbehinderte Menschen. Wir haben ihn interviewt.

Ali hat die Swift Student Challenge dieses Jahr bereits zum zweiten Mal in Folge gewonnen und ist damit quasi ein alter Hase.

Apfeltalk: Hallo lieber Ali, herzlichen Glückwunsch zum Gewinn, wie geht es Dir?

Ali: Ja, vielen Dank, mir geht es sehr gut. Ich habe gerade die AirPods Max, die man bei der Student Challenge gewonnen hat, vor ein paar Tagen mit der Post bekommen – supercool! Man bekommt auch ein hübsches Zertifikat von Apple. Dementsprechend geht es mir sehr gut.

Es ist wie beim ersten Mal ein sehr gutes Gefühl. Wobei ich sagen muss: Ich war mir dieses Mal tatsächlich unsicherer als beim ersten Mal. Man könnte denken, dass es einfacher wird, weil man mehr Erfahrung hat, aber die Messlatte hängt dann auch höher. Ich dachte mir: Ich habe schon einmal gewonnen, jetzt möchte ich zeigen, dass ich mich weiterentwickelt habe. Trotzdem war ich mir bei meinem diesjährigen Projekt nicht so sicher.

Am Ende ist es ja auch alles eine Blackbox – man reicht sein Projekt ein, 350 Leute gewinnen, aber man bekommt gar kein Feedback. Man bekommt einfach nur die Mitteilung: „Du hast gewonnen.“

Das Feedback von Freunden und Familie zählt​


Apfeltalk: Bevor wir gleich konkreter über den Playground sprechen, den du eingereicht hast, möchte ich noch etwas Persönliches von dir wissen. Wie kamst du ausgerechnet auf Swift und das Apple-Ökosystem?

Ali: Das hat natürlich mit meinem Studium zu tun. Ich studiere Informatik, aber interessanterweise beschäftigen sich gar nicht so viele aus meinem Umfeld mit iOS-Entwicklung – viele machen eher andere Sachen. Bei mir war es so: Ich bin – wie wahrscheinlich viele hier auch – ein Apple-Fanboy. Seit meiner Kindheit habe ich mich für Apple-Produkte interessiert, mein erster iPod war ein ganz besonderer Moment.

Zwei Gründe haben mich dann besonders interessiert: Erstens finde ich es supercool, Apps zu bauen, die man direkt auf dem iPhone oder iPad sehen und Familie und Freunden zeigen kann. Dieses unmittelbare Feedback finde ich toll. Verglichen mit Server-Backends ist das visuelle Feedback einfach viel motivierender.
Zweitens finde ich, dass Swift eine sehr elegante Programmiersprache ist – ähnlich elegant wie Apple-Produkte selbst. Es macht einfach Spaß, damit zu arbeiten.

Tagebuch-App im Store​


Apfeltalk: Du hast eine App im App Store – sie heißt „Bubbles Tagebuch“, wenn ich richtig liege. Was macht sie besonders?

Ali: Genau, sie ist fürs iPad gedacht. Man kann ganz klassisch Tagebucheinträge schreiben – per Apple Pencil, per Tastatur, Bilder einfügen, Einträge sortieren. Aber das Besondere ist ein kleiner blauer Bär namens Bubbles, der beim Schreiben hilft.

Er stellt Fragen zur Reflexion und begrüßt die Nutzer:innen jedes Mal. Er schafft eine ruhige Atmosphäre, erzählt kleine Geschichten, trägt manchmal Kostüme – mal schneit es, mal regnet es – und macht das Ganze charmant. Darüber hinaus führt er neue Funktionen nach und nach ein, sodass man nicht von Anfang an überfordert ist, sondern langsam in die App hineinwächst.


‎Bubbles’ Tagebuch (Free+, App Store) →

Swift Student Challenge Playground​


Apfeltalk: Jetzt zu deinem diesjährigen Playground. Er richtet sich, wenn ich es richtig verstanden habe, an Menschen mit Sehbehinderung?

Ali: Der Titel lautet „AI Wardrobe Assistant for Visually Impaired Users“. Die Benutzer:innen stellen ihr iPad auf, halten ihre Kleidung davor, und das iPad erkennt dann, ob es z. B. ein T-Shirt ist, welche Farbe es hat, und ob es zum Wetter passt. Das soll Menschen helfen, ihre Kleidung besser kombinieren zu können.

Ich habe ein Machine-Learning-Modell trainiert, mit Tausenden von Bildern – Hosen, T-Shirts etc. – und beschriftet (gelabelt), sodass das iPad lernt: Das hier ist eine Hose, das ein T-Shirt usw. Die Herausforderung: Das Ganze musste offline funktionieren und durfte nur max. 25 MB groß sein. Ein komplexer Spagat zwischen Funktionalität und Dateigröße.

Apfeltalk: Und du hast ja gewonnen – zum zweiten Mal! Herzlichen Glückwunsch! Machst du dieses Jahr zur WWDC auch wieder eine Watch-Party mit Deinen Freunden?

Ali: Ja, auf jeden Fall. Wir gucken das traditionell in einer kleinen Gruppe auf der Couch. Ich bin dieses Jahr besonders gespannt auf VisionOS 3 – auch wenn ich keine Vision Pro habe. Ich finde es spannend zu sehen, wie Apple mit einem Produkt umgeht, das (noch) nicht den erhofften Erfolg hatte. Ich will sehen, wie sie daraus vielleicht doch noch eine Erfolgsgeschichte machen.

Apfeltalk: Sehr cool. Dann wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg! Glückwunsch nochmal zum Gewinn der Swift Student Challenge – zweimal in Folge, das muss man erstmal schaffen!

Ali: Vielen Dank!

Das vollständige Interview mit Ali könnt ihr hier sehen:

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