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Spanische Gurken und saure Bauern

wurst

Strauwalds neue Goldparmäne
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Hallo Apfelmenschen,

kennt jemand eine Artikel der mal beschreibt, was genau da so abging? Die spanischen Bauern sind ja ziemlich sauer, ist das nur wegen den Einkommenseinbußen? Die betreffen ja auch alle anderen Landwirte.

Also was ich jetzt nicht ganz verstehe:

1. Wurde auf Gurken spanischer Herkunft EHEC gefunden?
2. Auch wenn das nicht der "gefährliche" Stamm war, gehört sowas überhaupt dahin?
3. Wenn das nicht dahin gehört, welche Grundlage haben denn die spanischen Bauern sich darüber zu beschweren? Eine schnelle Warnung zur Eindämmung einer Epidemie muss doch erlaubt sein, wenn dort etwas gefunden wird, was da nicht hingehört?
4. Wie lange braucht man um EHEC nachzuweisen und wie lange um den genauen Stamm zu entdecken (DNA Analyse?)

Hoffe jemand kennt sich aus und kann mir da mal weiterhelfen.
 

Reichsapple

Golden Delicious
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Hi,

Ja ich bin der Meinung es wurde zuerst auf spanischen Gurken fesgestellt. Das sich die spanischen Landwirte beschweren, ist klar , da die gesamte Ernte wohl oder übel verrnichtet wurde / wird. Dies ist aber auch bei uns teilweise der Fall -> was natürlich zu deftigen Einbußen im Verdienst beiträgt. Wie kann man deine Frage verstehen? -> gehört das überhaupt dahin? Ich denke mal du willst wissen wie das an das Gemüse kommt ;) Soweit ich es mitbekommen habe , soll es durch die Düngung mit Gülle (Kot) von Tieren kommen.

Zur Stamm Analyse weiß ich leider nichts :/ Aber haben sie den Stamm nicht schon entdeckt?

Vielleicht hilft dies hier : http://de.wikipedia.org/wiki/Enteroh%C3%A4morrhagische_Escherichia_coli

Hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen :)

Gruß Reichsapple
 

wurst

Strauwalds neue Goldparmäne
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Hi,

Ja ich bin der Meinung es wurde zuerst auf spanischen Gurken fesgestellt. Das sich die spanischen Landwirte beschweren, ist klar , da die gesamte Ernte wohl oder übel verrnichtet wurde / wird. Dies ist aber auch bei uns teilweise der Fall -> was natürlich zu deftigen Einbußen im Verdienst beiträgt. Wie kann man deine Frage verstehen? -> gehört das überhaupt dahin? Ich denke mal du willst wissen wie das an das Gemüse kommt ;) Soweit ich es mitbekommen habe , soll es durch die Düngung mit Gülle (Kot) von Tieren kommen.

Zur Stamm Analyse weiß ich leider nichts :/ Aber haben sie den Stamm nicht schon entdeckt?

Vielleicht hilft dies hier : http://de.wikipedia.org/wiki/Enteroh%C3%A4morrhagische_Escherichia_coli

Hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen :)

Gruß Reichsapple

Ich verstehe nicht, warum sich die spanischen Bauern so aufregen und wirklich aggressiv mit rechtlichen Schritten vorgehen, wenn auf den Gurken diese Bakterien gefunden wurden, wenn sie da nicht hingehören. Unabhängig davon, ob das jetzt der Auslöser der Epidemie war.
 

MacAlzenau

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Eine große Sammlung weiterführende Links gibt es bei http://www.wissenslogs.de/wblogs/bl...erzeitigen-gef-hrlichen-durchfallerreger-ehec
Der Erreger lebt normalerweise im Darm von Viechern, genau wie andere E.coli-Arten auch in unserem Darm leben. Weswegen die Hypothese mit den spanischen Gurken von Anfang an etwas fragwürdig war - die werden nämlich nicht von fröhlichen Bauern auf dem Feld mit Kuhmist gedüngt,sondern wachsen in Gewächshäusern mit Nährlösung (umso erstaunlicher allerdings, daß an einigen Gurken dennoch Erreger gefunden wurden).
 

MacAlzenau

Golden Noble
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Ich verstehe nicht, warum sich die spanischen Bauern so aufregen und wirklich aggressiv mit rechtlichen Schritten vorgehen, wenn auf den Gurken diese Bakterien gefunden wurden
Na ja, weil das so eine Art Sippenhaftung ist. Ein einzelner Betrieb hat möglicherweise irgendwie geschmutzt, und bei nur einer nachgewiesenen Probe kann der Erreger durchaus auch während des Transports oder hier beim Händler oder in der Gaststätte draufgekommen sein, aber alle Betriebe leiden darunter.
Da würde ich mich auch ärgern. Andererseits ist klar, daß man sofort warnen muß, wenn man einen hinreichenden Verdacht hat.
 

wurst

Strauwalds neue Goldparmäne
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Das ist ja wirklich schade für die spanischen "Bauern" (riesigen Agrarkonzerne?), aber so aggressiv Kompensation zu fordern finde ich ziemlich daneben, wenn woanders duzende Menschen sterben und hunderte schwer erkrankt sind. Die Warnung war ja nicht aus der Luft gegriffen und zum Zeitpunkt der Warnung durchaus gerechtfertigt. Was, wenn man dann noch drei Tage "die Leute ins Messer laufen" hätte lassen um dann mit Sicherheit zu sagen, dass der Erreger daher kommt, obwohl man schon einen nicht unbegründeten Verdacht hatte?
 

wuhuu

Finkenwerder Herbstprinz
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Die spanischen Bauern wollen klagen, da es für die riesige Einkommenbußen gab, die im nachhinein total unbegründet war, da verschiedene Institutionen und Ministerien unterschiedliche Warnungen herausgegeben haben. Auf den Sproßen wurden bis jetzt auch noch keine Keime gefunden. Man geht nur einem Verdacht nach, verständlicherweise warnt man lieber früher als später, aber was, wenn dieser Verdacht auch unbestätigt bleibt? Dann fühlt sich der Biobauer, bzw. eine ganze Branche hintergangen, da sie ebenfalls große Einkommensbußen ertragen muss.

Und wer sagt nicht, dass sie Ehec-Infektionen von kontaminierten Fleisch herrühren? Durch den intensiven Antibiotikaeinsatz war es nur eine Frage der Zeit, bis es Mutationen zu resistenten Keimen gab.

Es ist die Frage, ob jemals der wahre Auslöser gefunden werden kann. Auf jeden Fall hat auch im Falle eines Erfolges die deutsche Krisenbewältigung nicht richtig funktioniert.
 

wurst

Strauwalds neue Goldparmäne
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Man geht nur einem Verdacht nach, verständlicherweise warnt man lieber früher als später, aber was, wenn dieser Verdacht auch unbestätigt bleibt?

Der Verdacht war ja nicht aus der Luft gegriffen, EHEC wurde doch tatsächlich auf den Gurken gefunden, wenn auch ein anderer Stamm.
Bei den Sprossen wurde nichtmal EHEC gefunden.

Ab wann darf man denn warnen? Wenn eine genaue Analyse der DNA des Bakteriums vorhanden ist? Nach einer Woche? Nach der sich hunderte Menschen neu infiziert haben können?

Und davon abgesehen: Was macht EHEC auf den Gurken? Selbst wenn es eine andere Art war, was macht das da und ist nicht das Grund genug eine Warnung zu veröffentlichen?
 

Matze1983

Strauwalds neue Goldparmäne
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Die Wissenschaftler, die ich in Radio und TV zu dem Thema gehört habe, sagen alle, die Warnung sei gerechtfertigt, auch wegen des daramatischen Verlaufs der Krankheit. Wenn es keine Warnung gegeben hätte, wäre das sicher später auch den Ministerien angekreidet worden, so meine Meinung.
Zu 2. Genau das Gleiche habe ich mich auch gefragt. Nur weil der gefährliche Stamm hier grassiert wurde geprüft und dann ein anderer Stamm gefunden. Bleibt die Frage, was wir so alles ins uns hineinschaufeln, weil nicht geprüft wurde...
3. Die Bauern sind natürlich wütend über die Ausfälle. Da gibt es schlicht und ergreifend zwei Sichtweisen: Möglichst frühzeitige Warnung/Schutz und die Interessen nach Umsatz/Gewinn der Bauern. Dass das nicht zusammenpasst sollte ja klar sein. Aber den deutschen Ministerien Falschinformation vorzuwerfen halte ich auch wegen der eingangs erwähnten Gründe für falsch.
4. Das hat bei den Sprossen doch ca. 36 Stunden gedauert, oder? Ist auch der Unterschied ob es EHEC "allgemein" ist oder eben der eine, schlimme Stamm.